Ein Fest im Zeichen der Hilfe in Eltmann
Autor: Günther Geiling
Eltmann, Mittwoch, 18. Juni 2014
Am kommenden Samstag findet in Eltmann das sogenannte Santa-Cruz-Fest statt. Ein Brief von den vom Super-Taifun Haiyan gebeutelten Philippinen bittet um weitere Hilfe.
Die Pilippiner gelten ohne Zweifel zu den feierfreudigsten Menschen der Welt. Der beste Beweis dafür sind die zahlreichen überall im Land mit großem Prunk und prachtvollen Darbietungen begangenen religiösen Feste. Ein solches findet mit dem "Santa-Cruz-Fest" nun auch schon zum siebten Male am kommenden Samstag den 21. Juni in Eltmann statt und dazu werden wie in all den Jahren wieder viele Philippiner aus dem Umland, aber auch von weiter erwartet. Als man im letzten Jahr dieses Fest hier feierte, dachte man wohl in keinster Weise daran, dass die Philippinen noch im gleichen Jahr von einer der größten Katastrophen erfasst werden. Der Super-Taifun Haiyan forderte im November mit seiner Geschwindigkeit von über Tempo 300 mehr als 10 000 Todesopfer und brachte unsägliches Leid und Not für die Bevölkerung, die nicht nur Familienangehörige, sondern auch ihre gesamte Ernte sowie ihr Hab und Gut wie auch ihre Häuser
Viele Organisationen versuchten zu helfen und auch in Eltmann gab es eine eigene Benefiz-Veranstaltung auf der Mainhalbinsel, die auf großes Echo stieß. Über 5000 Euro kamen zusammen: Viele hatten sich engagiert, um in Not geratenen Menschen auf den Philippinen ihre Anteilnahme zu zeigen und auch mit ihrer Spende zu helfen. Die Organisatoren in Eltmann um Karin Hornung haben ihre Freude und ihre Dankbarkeit bei der Unterstützung dieser Spendenaktion zum Ausdruck gebracht. In den letzten Wochen erreichte uns nun auch ein Brief von den Philippinen, in dem man sich noch einmal für die große Hilfe bedankte, aber auch Rechenschaft über diese Spendenaktion gab.
Hilfsteam mit 45 Personen
Wie Fr. Eduardo Rocha, Provinzial-Superior aus der Southern Province, schreibt, habe man in Frühjahr nun ein großes Kontingent an medizinischen Teams auf die Reise geschickt, um Leuten zu helfen, die sich noch nicht von den Folgen dieses Super-Taifuns erholt hätten. In diesem Team seien 45 Personen gewesen, die man in drei Gruppen unterteilt habe mit Ärzten, Krankenschwestern, Apothekern, Fahrern und logistischem Support. Diese Gruppe habe am 25. April in einem Konvoi von vier Fahrzeugen den Hafen verlassen und sei dann einen Tag später in Baybay City gelandet. "Die Teams haben acht Spezialgebiete abgedeckt, die mehr als 1000 Patienten behandelt haben, sowohl junge als auch alte. Die Hauptkrankheiten waren Husten, Bronchitis und Erkältungskrankheiten, Hautkrankheiten bei Kindern und Bluthochdruck bei Erwachsenen. Die Bluthochdruckfälle waren so zahlreich, dass wir zusätzliche Medikamente in den Apotheken kaufen mussten. Bei Salben für Hautkrankheiten hatten wir so großen Bedarf. Wir konnten auf Grund der hohen Preise nicht genügend kaufen", teilte Eduardo Rocha mit.
Auch in anderen Gebieten habe man insbesondere Leuten geholfen, die zweifach von diesem Taifun getroffen worden waren. Als wichtigste Maßnahme habe man 3000 vorübergehend provisorische Unterkünfte erstellt, habe motorisierte Boote verteilt und an Schulen Reparaturen ausgeführt, schreibt der Provinzial-Superior mit. Außerdem habe man finanzielle Mittel für Projektarbeit und medizinische Versorgung bereitgestellt. Gegenwärtig sei man dabei, weitere Orte bei Bauprojekten und Unterkünften zu unterstützen.
Paket im Wert von 50 Euro
Weiter betont Eduardo Rocha: "Unser nächstes Projekt ist, die Kinder wieder zurück in die Schulen zu bringen. Wir haben für entsprechende Unterkünfte gesorgt und wollen nun sicherstellen, dass die Kinder sich wieder weiterbilden können und ihr bisher Erlerntes nicht umsonst war. Wir alle wissen, dass die Erziehung ein nachhaltiger Weg ist, sie wieder auf ihre Füße zurückzubringen." Man habe nämlich auch herausgefunden, dass es viele Kinder gebe, die das Interesse an der Schule verloren hätten oder sich auch nicht das nötige Schulmaterial oder ihre Schuluniform kaufen könnten. Man hoffe ihr Interesse erhalten zu können, indem man ihnen Papier, Hefte, Schulranzen, Uniform, usw. zur Verfügung stelle. Man wolle so vielen Kindern wie möglich für den Schulstart ein Paket im Werte von 50 Euro geben und sie mit Leidenschaft unterstützen, so Eduardo Rocha. Natürlich wäre man deswegen für weitere Hilfe dankbar: "Auch wenn wir sie nicht persönlich kennen, sind wir für ihre Hilfe und Wohltaten und die Großzügigkeit ihres Herzens endlos dankbar." Sicher werden auch beim Fest in Eltmann viele Informationen von den Verwandten und Bekannten auf den Philippinen zur Sprache kommen und auch davon berichtet werden.
Programm
Das Programm wird mit einem Gottesdienst (16 Uhr) in der Stadtpfarrkirche eröffnet, den Pfarrer Otmar Pottler aus Limbach und Pfarrer Rodel Leguid sowie ein Chor mit Liedern aus dem eigenen Land mitgestalten. Zahlreiche philippinische Gruppen aus dem süddeutschen Raum haben sich dazu angesagt.
Nach dem Gottesdienst führt eine Prozession mit der heiligen Helena und dem Kreuz durch die Altstadt zur Stadthalle. Dort findet dann die weltliche Feier mit Musik und Tanz statt, bei der es auch besondere Spezialitäten geben wird. Hierzu sind Besucher und Gäste herzlich willkommen.