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Eberns Westzufahrt wird endlich wieder frei


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Donnerstag, 18. Juli 2013

Ab Samstag ist Eberns Westzufahrt von Sandhof nicht nur frei, sondern umgestaltet. Bagger bestimmen aber weiterhin das Stadtbild. Dies wurde in einer Sitzung des Bauausschusses am Mittwochabend deutlich.
Zur frühen Morgenstunde begannen am Donnerstag die Deckenarbeiten in der Neubrückentorstraße. Fotos: Ralf Kestel


In diesem Anfang steckt ein Ende: Am Donnerstagmorgen bekam die Neubrückentostraße eine neue Tragschicht, womit der Abschluss der Umgestaltung eingeläutet wird. Seit Mitte vergangenen Jahres lebten die Anwohner mit Baustellenlärm, Teil- und Vollsperrungen. Sorgsam wurde jeder Handgriff der Baukolonne aus Sonneberg von Nachbarn überwacht.

Am Samstagnachmittag wird die Vollsperrung aufgehoben, teilte Bürgermeister Robert Herrmann (CSU), selbst Anlieger, bei der Bauausschuss-Sitzung am Mittwochabend mit. Dann ist die Asphaltierung abgeschlossen und auch der Übergang des Anlagenringes - von Rückert- zur Karl-Hoch-Anlage - gepflastert.

Damit fällt den Anwohnern einerseits ein Stein vom Herzen, andererseits müssen sie sich wieder auf starken Durchgangsverkehr einstellen, wenn die Einkäufer aus Kernstadt und Siedlungsgebieten wieder den kürzeren Weg zu Einkaufsmärkten und Wertstoffhof nutzen, was sie eigentlich nicht sollen.

Denn die Umgestaltung diente nicht nur der optischen Auflockerung, sondern soll auch die Verkehrsströme auf die Verteilerspange umlenken, weswegen die Fahrbahnbreite zurückgenommen wurde. "Eigentlich war's während der Vollsperrung angenehm ruhig", befinden nicht wenige Anwohner, die wegen der Gestaltung der Seitenflächen auch zur Kasse gebeten wurden und diese vom Durchgangs- und Schwerverkehr nicht ramponieren lassen wollen. "Wenn die Firma am Samstag fertig wird, haben wir es - wie geplant - rechtzeitig zum Altstadtfest geschafft. Planung ist eben alles", frohlockte der Bürgermeister.

Der nächste Verkehrsberuhigungsschritt folgt im August, wenn für die Innenstadt durchgehend eine Tempo-30-Zone und die Rechts-vor-links-Regelung (auch in der Neubrückentorstraße) eingeführt wird, womit sich die Vorfahrtsverhältnisse auf dieser Westzufahrt komplett ändern.

Neue Baustellen tun sich auf

Doch der Abschluss dieser einen Maßnahme bedeutet noch lange nicht, dass nun Ruhe in der Stadt einkehren würde. "Das Bauamt ist fleißig gewesen", lobte der Leiter der Abteilung, Martin Lang, sich und seine Mannen (die in Mehrzahl aus Frauen bestehen).

Schon ab 23. Juli wird die Beethovenstraße im unteren Bereich für eine Woche gesperrt, damit dort die wellige Fahrbahn ersetzt werden kann.

Danach ist der Kapellenstegsweg an der Reihe, wo abschnittsweise Verbesserungen vorgenommen werden, was aber nur halbseitige Sperrungen nach sich zieht. Die Losbergsstraße ist erst nach der Freibad-Saison an der Reihe.

Dort stellten in den vergangenen Wochen zu viele Badbesucher ihre Autos an beiden Straßenseiten ab, sodass es zu Engpässen kam, weswegen ein Begegnungsverkehr kaum mehr möglich war. Deswegen wurde nun auf einer Seite ein absolutes Halteverbot angeordnet, gegenüber gilt ein Parkverbot. "Wir müssen sicherstellen, dass Rettungsdienste im Ernstfall schnell und ungehindert zum Bad kommen", erklärte der Bürgermeister die Eilaktion. Im Bereich direkt vor dem Eingang werden drei Stellplätze ausschließlich für Personal und Pächter markiert. Eine weitere Sperrfläche an der Zufahrt wurde abgelehnt. Dort sollen Eltern weiterhin ihre Kinder abholen können, was durch eine Zickzack-Linie angezeigt wird.

Freunde über Freibadbesucher

Einig waren sich die Bauauschussmitglieder, dass man froh sein müsse ob des Ansturm aufs Freibad. Deswegen sollen auch noch besondere Hinweisschilder auf den oberen (Wald-)Parkplatz angebracht werden. Manfred Fausten (CSU): "Wir wollen doch, dass unser Bad gerade für Familien attraktiv bleibt."

Weitere Baustellen tun sich auch schon auf: Ab August wird der Bahndamm abgetragen und die Straße "Am Bahnhof" umgestaltet. Weil auch dies nicht ohne Vollsperrung funktioniert, wird eine Behelfszufahrt zum (Wohnmobil-)Parkplatz über das Areal des einstigen Hallenbades angelegt. Auch der Bau des Altstadtparkplatzes-Süd mit 24 Stellplätzen als Provisorium soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden. Die Einfahrt liegt gegenüber dem Eingang zum Bauhof.

In Weißenbrunn werden in Zusammenhang mit der Straßensanierung auch Dachständer zur Stromversorgung abgenommen und durch Erdkabel ersetzt. Weil daran aber auch Teile der Straßenbeleuchtung hängen, werden Mehrkosten fällig, was laut Bauamtsleiter Lang mit den Anliegern abgesprochen ist. Dies gilt auch für weitere Verbesserungsmaßnahmen.

Neuer Zugang zur Kapelle

Im Friedhof begutachtete der Bauausschuss den behindertengerechten Zugang zum Westportal der Marienkapelle, der für 25 000 Euro angelegt wurde und dabei auch ein neuer Schöpfbrunnen entstanden ist und der Zaun um das Kriegerdenkmal auf Vordermann gebracht wurde.

Des Weiteren legte Tourist-Managerin Helen Zwinkmann ein Schilderkonzept für Ebern-und Schulbesucher vor, das im Zuge der Verkehrsberuhigung umgesetzt werden soll. Dabei soll ein durchgängiges Gestaltungselement verwendet werden, das Fußgänger, Gäste und Touristen leite und bereits mit Polizei und Landratsamt abgestimmt sei, so Bürgermeister Herrmann. "Das kommt gestalterisch aus einem Guss und soll auch auf Anlagenring und Wanderwege ausgeweitet werden."