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Eberns Vereine drängen auf den Hallenbadbau


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Montag, 28. Oktober 2013

Beim Eberner Kulturring drängt der Vorsitzende Eberhard Wohl auf zügigere Abläufe. Neben kritischen Tönen gibt es auch Wohlklänge über Ansätze zu einer neuen Musikerinitiative.
Auf dem Plan steht's schon, auf der Wunschliste vieler Vereins- und Schulvertreter auch: Das neue Hallenbad, dessen Standort nunmehr nicht mehr umstritten ist. FT-Grafik: Dietmar Rothe


Musik in einer FTE-Montagehalle, in einem Firmen-Schaufenster oder im Anlagenring? Im nächsten Jahr will der Kulturring zusammen mit dem Sport- und Kulturverein "Ebern zum Klingen bringen", wie Eberhard Wohl als Vorsitzender des Dachverbandes von 106 Vereinen eine Initiative von Johanna Eckert, die zum Lätaremarkt 2014 starten soll, umschrieb. Doch neben dieser Lobeshymne stimmte der Vorsitzende nicht nur "Wohlklänge" bei der Jahresversammlung am Freitagabend , sondern auch kritische Töne an. Besonders als es um dem Hallenbad-Neubau und die künftige Nutzung der Gymnasiums-Aula ging.

Deshalb fühlte sich Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) gleich einer "Angriffs-Philippika" (griechisch für Kampfrede) ausgesetzt. Einer Forderung Wohls versetzte der Bürgermeister in seiner Replik gleich den Todesstoß: "Einen Spatenstich zum Bau des Hallenbades wird es heuer nicht mehr geben.

Landrat Handwerker wollte zwar an seinem letzten Arbeitstag noch zum Köpfer ansetzen, jetzt sind wir froh, dass der Spatenstich noch in seine Dienstzeit fällt."

Herrmann bat um Verständnis, da "viele Kräfte auf so ein Projekt einwirken und Verwaltungsrichtlinien eingehalten werden müssen", auch wenn man die Kostenentwicklung vielleicht etwas besser hätte abschätzen können. Der Bürgermeister versicherte: "Der Landrat bemüht sich mit großer Kraft, das Projekt auf den Weg zu bringen" und es werde mit Nachdruck daran gearbeitet, da nunmehr alle Vereinbarungen abgestimmt seien. "Für die Stadt kommt auf jeden Fall ein großer Kostenfaktor hinzu."

Weiteren Ärger mit dem Landratsamt machte Wohl an der Überlassung der Gymnasiums-Aula für die bunten Abende fest: "Nächstes Jahr müssen wir aus organisatorischen Gründen unseren Termin vorziehen und fürs Jahr darauf wurde uns ein Umzug in die Frauengrundhalle ans Herz gelegt, damit die schulischen Abläufe nicht mehr weiter gestört werden. Wenn sie uns rausschmeißen wollen, sollen sie es klar sagen und nicht immer wieder einen Stachel setzen."

So in Rage geraten, forderte Wohl von der Stadt auch eine Erhöhung der Vereins- und Jugendförderung, was Bürgermeister Herrmann in den Zuständigkeitkeitsbereich des nächsten Stadtrates verwies. Ansonsten erkannte das Stadtoberhaupt die Leitungen der Vereine an. "Wir sind eines von zwei Mittelzentren im Landkreis und erreichen durch die Vereinsaktivitäten eine überörtliche Ausstrahlungskraft."

Ferienprogramm wird ausgebaut

Positiv bewertete Herrmann auch die Beiträge der Vereine zum Ferienprogramm und den Ansatz, Vereins- und Stadtprogramm zusammen zu führen. "Das ist ein erheblicher Pluspunkt, der als Service gesehen wird, wenn auch noch professionelle Betreuung reinfließt," da im nächsten Jahr neben den Einzelveranstaltungen der Vereine auch das Gesamtangebot der Stadt auf Oster-, Pfingst- und Sommerferien ausgeweitet werden soll.

Offen für die "Super-Idee von Johanna Eckert", so Eberhard Wohl, zeigte sich der Bürgermeister beim Plan, die Musikinitiativen im Stadtgebiet zusammen zu führen. "Das ist es zu begrüßen, wenn es dazu beiträgt, die Konkurrenzsituation zwischen den unterschiedlichen Musikanbietern abzubauen. Aber das hängt zum Teil auch an den handelnden Personen", deutete er einen schwelenden Konflikt in der Musikszene an. Spuk-Vorsitzender Jürgen Hennemann konkretisierte: "Wir wollen eine Plattform bieten, um die vielen vorhandenen Sachen zu bündeln und die Akteure zusammen zu bringen, um damit die Außenwirkung zu verstärken."

Eberhard Wohl erkannte einen neuen Beitrag zum Kulturangebot, während beispielsweise beim Kirchweihprogramm "doch noch einiges fehlt".