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Eberner Stadtrat will Windparks im Stadtgebiet


Autor: Ralf Kestel

, Samstag, 22. Sept. 2012

Neuer Schwung beim zweiten Durchlauf? Der Eberner Stadtrat wünscht sich im Zuge der Fortschreibung des Regionalplanes Main-Rhön eine Berücksichtigung bei den Vorranggebieten für Windräder.
Anschub erhofft sich Eberns Stadtrat beim Wunsch, dass Windparks gebaut werden.


Weil dies nach den bisherigen Planungen nicht der Fall ist, bekräftigte das Gremium einstimmig die Forderung nach Ausweisung solcher Bereiche im Rentweinsdorfer Hauptwald (Tonberg), bei Brünn/Bischwind, Kurze-wind/Lichtenstein, Weißenbrunn und auf dem Bretzenstein. Diese Standorte waren bei der ersten Sondierungsrunde des Planungsausschusses durchgefallen, weil es sich weitgehend um Waldgebiete handelt.

Mit Blick auf das Argument Naturparkgrenzen fand Bürgermeister Herrmann, dass "es Verwaltungen gibt, die zu viele Auflagen verhängen, damit die Substanz des Naturparkes nicht aufgeweicht wird", womit er namentlich das Landratsamt meinte.

Windräder können der Wertschöpfung dienen

Weitergehende Forderungen erhob Oliver Kröner (EAL). Er stellte sich "voll hinter die Stellungnahme der Stadt" und war "richtig ärgerlich" über den regionalen Planungsverband, dessen Vorgaben restriktiver ausfallen als die des Windenergie-Atlas der Staatsregierung. "Die wollen doch nur Anlagen im westlichen Teil des Landkreises. Ich gebe ja zu, dass Windräder die Optik beeinträchtigen können, sie können aber auch der Wertschöpfung dienen, wenn sich hier Betreibergenossenschaften gründen."

Daher warb Kröner dafür, sich noch mehr Mitstreiter zu suchen, die für Windräder auch im östlichen Teil des Landkreises starken Wind aufwirbeln. "Wir brauchen mehr Protest gegen die aktuellen Pläne." Zustimmung fand er damit zumindest sieben Sitzplätze entfernt. Auch SPD-Sprecher Jürgen Hennemann kritisierte die Haltung des regionalen Planungsverbandes. "Auch ich finde es gut, dass die Verwaltung so dezidiert Stellung bezieht", urteilte er über die achtseitige Einlassung aus dem Bauamt. "Wir werden doch einen oder zwei Windparks im östlichen Bereich hinbekommen, wir lassen uns nicht abhängen."

Freude über Mittelzentrum-Status

Nicht abgehängt, sondern "befördert" wird Ebern im neuesten Entwurf des Landesentwicklungsprogrammes (LEP), wo es neben Haßfurt als eines von zwei Mittelzentren im Landkreis ausgewiesen ist (bisher: mögliches Mittelzentrum).

Deshalb stimmt der Stadtrat der LEP-Fortschreibung einmütig zu, nicht ohne auf die notwendigen Ortsumgehungen entlang der Bundesstraße 279 in den Bereichen Pfarrweisach und Junkersdorf hinzuweisen.