Eberner Gymnasiasten waren einst oft auf sich allein gestellt
Autor: Helmut Will
Ebern, Sonntag, 22. Juli 2018
Beim Abi-Treffen nach 40 Jahren am Friedrich-Rückert-Gymnasium Ebern kamen viele Erinnerungen hoch.
           
40 Jahre nach ihrem Abitur drückten am Samstag ehemalige Schüler des Friedrich-Rückert-Gymnasiums (FRG) noch einmal die Schulbank. Der Leiter des FRG, Oberstudiendirektor (OStD) Martin Pöhner, begrüßte sie im Chemiesaal. Tags zuvor hatten sie im Haus am Zeilberg in Erinnerungen geschwelgt.
Die Ehemaligen nahmen auf den Stühlen Platz, auf denen sie vor mehr als 40 Jahren gesessen und "gebüffelt" hatten. Dabei waren auch die ehemaligen Lehrer Karl-Heinz Krebs, Hansfried Nickel und Jörg Röder, die damalige Sekretärin Scholz und Hausmeister Joseph Gebhardt.
OStD Pöhner ging auf den Wandel ein, der sich am FRG in den letzten 40 Jahren vollzogen hat. Beim Rundgang durch die Schule wurden Lehrerzimmer und Schulgarten besichtigt.
  
  "Baubeginn frühestes 2019"
 
Landrat Wilhelm Schneider, wohl der Prominenteste unter den Ehemaligen, zumindest im hiesigem Bereich, stellte seinen ehemaligen Mitschülern die Pläne für den Neubau des Gymnasiums Ebern vor. "Frühester Baubeginn ist wohl das Jahr 2019."In der Mensa wurde bei Kaffee und Kuchen weiterdiskutiert. Als dieser Jahrgang einst in das damals neue Gymnasium in Ebern eingezogen war, waren die Schüler schon in der achten Klasse, weil sie zuvor in der ehemaligen Berufsschule und in Räumen der Realschule unterrichtet worden waren. Die Ehemaligen gehören zum ersten Jahrgang, der sein Abitur in Ebern ablegte. Sie waren auch der erste Jahrgang in Bayern, bei dem es Leistungskurse gab.
  
  Nur vier hauptamtliche Lehrer
 
Man erinnerte sich daran, dass es damals nur vier hauptamtliche "echte" Gymnasiallehrer gab, weitere Lehrer anderer Schulen waren als Aushilfen dabei. Die damaligen Schüler waren oft auf sich allein gestellt, konnten sich, weil alles neu war, nicht an Bewährtem orientieren. "Wir mussten uns sogar selbst eine Hausordnung geben", erinnerte sich einer.Da das FRG Ebern im nächsten Jahr 50 Jahre alt wird, war auch die für die Presse-Arbeit zuständige Lehrerin mit einem "Reporterteam" des Gymnasiums da, um die Ehemaligen über frühere Zeiten zu befragen. Das Ergebnis wird in der Schülerzeitung, im Jahresbericht oder in der Festschrift erscheinen.
Für Erheiterung sorgte der Umstand, dass einst nach dem Neubau des Gymnasiums Ebern für die Schüler zu Unterrichtsbeginn Schuhkontrollen am Eingang stattfanden. Der erste Leiter des Gymnasiums, bei den Schülern "VB" genannt (Klaus Vierbücher), bestand damals darauf, damit keine Teppiche "versaut" wurden.
Das Treffen nach 40 Jahren war für alle konstruktiv und informativ, und es tat gut, sich an frühere Zeiten mit so manchen Anekdoten zu erinnern.