Druckartikel: Eberner Bank schüttet drei Prozent Dividende aus

Eberner Bank schüttet drei Prozent Dividende aus


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Mittwoch, 29. Juni 2016

Die Raiffeisen-Volksbank Ebern präsentierte ihren Mitgliedern das Jahresergebnis 2015. Das waren noch positive Zahlen.
Guter Rat ist teuer: Wohin bring' ich mein Gespartes, oder wo hol' ich nötiges Geld ab? In Pfarrweisach schließen Raiffeisen-Volksbank und Sparkasse bald ihre Filialen. Die Räume im Rathaus werden somit nicht mehr benötigt, der Gemeinde fehlen dann die Mieteinnahmen. Das Dienstleistungszentrum in der Ortsmitte verliert an Funktionen und Bedeutung. Foto: Ralf Kestel


Mini- oder gar Minuszinsen. Schwierige Zeiten für Menschen, die Geld anlegen wollen, weil sie (zu?) viel davon haben, aber auch für Menschen, die sich gerne eines leihen würden. Besonders aber für Menschen, die beides gleichzeitig tun. Bänker zum Beispiel. Das schwierige Umfeld erläuterten die Bankdirektoren der Raiffeisen-Volksbank, Christian Senff und Bernd Bindrum, bei der Vertreterversammlung am Dienstagabend im Rentweinsdorfer Marktsaal, wo sie vor 99 (von 181 gewählten) Mitgliedern nochmals die Notwendigkeit zur Kostensenkung und Schließung von Filialen erläuterten, um den Bestand der Bank in ihrer Gesamtheit zu sichern.

Der Kassensturz für 2015 fiel jedenfalls nochmals positiv aus: Der Bilanzgewinn lag bei 605.000 Euro (Vorjahr: 633.000 Euro), weswegen der Aufsichtsrat eine Dividenden-Ausschüttung von drei Prozent vorschlug, was auch genehmigt wurde.

Leicht zurückgegangen ist die Bilanzsumme um 83.000 Euro auf 320 Millionen Euro. Weiter angestiegen ist die Zahl der Mitglieder auf 8900 (vorher: 8868), die 9,1 Millionen Euro als Geschäftsguthaben zeichnen. Das zusammen mit den Verbundpartnern betreute Kundenvolumen gab Senff mit vier Milliarden Euro an.

Und auf diese Zusammenarbeit mit den Genossenschaftspartnern legt Senff auch besonderen Wert und hielt eine flammende Werberede, wonach die 12.000 Bankkunden nicht nur ihr Girokonto nutzen sollten, sondern auch weitere Felder wie Absicherung, Anlagen oder Altersvorsorge über ihre Hausbank abwickeln und nicht zu Mitbewerbern abwandern sollten. "Wir bieten doch alles aus einer Hand und die bessere Beratung, weil wir die Vermögensverhältnisse am besten kennen." So ein Kundenverhalten sichere den Bestand der Bank und wäre besser als "rummeckern und lästern".

Der Entscheidung, auf der Fläche auszudünnen, sei die Erhebung vieler Kenndaten vorangegangen. "Wir bedauern diese Notwendigkeit und es tut auch uns weh, aber wir bleiben immer noch das Geldinstitut mit den meisten Zweigstellen und kämpfen für die Region, die Arbeitsplätze und das Vertrauen vor Ort", so Senff

Der Vorstandskollege Bindrum: "Schließungen sind nicht angenehm, aber es muss sein", las es er aus mehreren Balkendiagrammen heraus. Darunter auch eines über die Ausgaben.

Keine Kritik gab es vom Aufsichtsrat wie auch dem Genossenschaftsverband, der diesmal von keinem Prüfer vertreten wurde. Aufsichtsratsvorsitzender Günther Stottele verlas stattdessen die diversen Bewertungen der Münchner: "Risikolage überschaubar, Ertragslage zufriedenstellend, positive Entwicklung fortgesetzt."

Diese Berichte, wie auch die Wiederwahl der Aufsichtsräte Renate Schubarth-Eisenhardt, Setzelsdorf, Günther Stottele, Burgpreppach (6 Gegenstimmen), und Ludwig Bock, Salmsdorf (1 Gegenstimme), wurden einmütig abgesegnet.

Der Wechsel im Vorstand wie auch mögliche Fusionsüberlegungen klangen jeweils nur in Halbsätzen an. Einzig aus Ermershausen gab es Protest wegen der angekündigten Schließung der dortigen Filiale.