Ebern will mehr für sich werben
Autor: Helmut Will
Ebern, Freitag, 31. Juli 2015
Das Entwicklungskonzept für den Baunach-, Itz- und Lautergrund soll die Außendarstellung der Region verbessern und die Zusammenarbeit der Kommunen zum Beispiel in der Daseinsvorsorge stärken.
Ausführlich ging Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) bei der Sitzung des Stadtrates Ebern am Donnerstag auf ein Seminar zum Integriertes- Ländliches-Entwicklungs-Konzept (ILEK) "Baunach-, Itz- und Lautergrund "ein. Dieses hatte im Juni in Klosterlangheim stattgefunden. Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Baunach-, Itz- und Lautergrund ist das Ziel.
Hennemann hob hervor, dass es wichtig sei, dass sich die teilnehmenden Gemeinden nach außen gut darstellen. "In jeder Gemeinde steckt ein gewisses Potential, dass gemeinsam genutzt werden soll", so der Bürgermeister. Das konnte bei dem Seminar herausgearbeitet werden. Daseinsvorsorge, Wirtschaftsstandorte, Image, Infrastruktur und viele andere Themen wurden angesprochen und gemeinsam erarbeitet. Es sehe so aus, als würden alle Gemeinden sich daran beteiligten, auch diejenigen, die wie z.B.
In einer Informationsmappe die Hennemann ausgereicht hatte, sind umfangreiche Mitteilungen aufgeführt. So gebe es zum Beispiel für alle Gemeinden Handlungsbedarf, das Image zu verbessern, ihre Unternehmen in den Gemeinden besser darzustellen und auf eine Verbesserung der Infrastruktur hinzuarbeiten. Stadtrat Philipp Arnold (FWE): "Ich sehe diese Entwicklung positiv. Nur mit einer großen Allianz können sinnvolle und für alle dienliche Strukturen geschaffen werden."
335 700-Euro-Auftrag vergeben
Vergeben wurde ein Auftrag für die Wasserversorgung "Albersdorfer Gruppe" für Verbindungsleitungen in Höhe 335 700 Euro. Zu vergeben sind für diese Gruppe auch die Arbeiten für das "elektrische Gewerk." Hier liegt noch kein Angebot vor. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, diesen Auftrag an die günstigste Firma zu erteilen. Baubeginn könnte der 17. August sein, wobei Bauamtsleiter Martin Lang darauf hinwies, dass die betroffenen Bürger noch genauere Informationen erhalten.
Eingezogen werden drei öffentliche Feldwege in der Gemarkung Heubach, zwischen der Ortschaft und dem Logistikunternehmen der Firma Ebner. Durch den Erweiterungsbau der Firma können diese Wege, die auch keinerlei Bedeutung mehr haben, nicht mehr genutzt werden. Deshalb stimmte der Stadtrat der Einziehung der Wege zu, nur Stadtrat Thomas Limpert (FWE) stimmte bei einem Weg dagegen. "Meine Gründe werde ich im nichtöffentlichen Teil der Sitzung darlegen", sagte er.
Ja zum Toskana-Haus
Unterschiedliche Meinungen gab es zu einem Bauantrag eines Bauwerbers, der in Unterpreppach, Kohlplatte, ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage im Toskana-Stil errichten möchte. Schon der Bauausschuss hatte dem Vorhaben zugestimmt und dem Stadtrat empfohlen, auch seine Zustimmung zu erteilen. Allerdings sollten nach Auffassung des Bauausschusses keine, wie vom Antragsteller gewünscht, anthrazitfarbene Ziegel zugelassen werden. Ob der unterschiedlichen Meinung zur Ziegelfarbe - die Stadträte Thomas Limpert, Irene Jungnickel (SPD)und Philipp Arnold hätten gegen Anthrazit nichts, Stadtrat Klaus Schineller (EAL) plädierte für die üblichen roten Ziegel - musste ein Zwischenbeschluss gefasst werden. Bürgermeister Jürgen Hennemann hatte darauf hingewiesen, dass man bereits bei anderen Antragstellern andersfarbige als die für den Bebauungsplan festgelegten Ziegelfarben abgelehnt hatte. Er verwies auf die Gleichbehandlung der Antragsteller. Der Stadtrat lehnte schließlich mit elf zu sieben Stimmen eine frei zu wählende Ziegelfarbe ab. Allerdings stimmte, bei einer Gegenstimmer, der Errichtung eines Hauses im Toskana-Stil zu.
Das ehemalige Pfarrzentrum in der Georg-Nadler-Straße in Ebern, in dem auch der Kirchliche Kindergarten untergebracht ist, soll umgebaut und zu einer Außenstelle der Volkshochschule Haßberge werden. Dazu ist es nötig baulich einen zweiten Rettungsweg zu schaffen. Deshalb soll eine innenliegende gewendelte Treppe bis zum Dachgeschoss eingebaut werden. Deckendurchbrüche sind deshalb erforderlich. "Die voraussichtlichen Gesamtkosten belaufen sich auf zirka 150 000 Euro", sagte Bürgermeister Hennemann. Im Jahr 2015 seien hierfür 100 000 Euro vorgesehen. Das Stadtratsgremium erklärte sein Einverständnis.
"Niemand etwas aufdrücken"
Kein Flurbereinigungsverfahren wird für den "Krötenbach" und "Ruppacher Knockäcker", nördlich der Staatsstraße 2278, zwischen B 279 und der Einfahrt zum Gewerbepark Kaserne eingeleitet. "Eine Befragung der 133 Grundstückseigentümer habe eine deutliche Mehrheit dagegen ergeben", sagte Hennemann. 70 hätten mit nein, 40 mit ja gestimmt, die restlichen hätten sich nicht geäußert. "Wir haben von vorne herein gesagt, dass niemanden etwas aufgedrückt werden soll", so Hennemann.