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Ebern macht die Nacht zum Ereignis


Autor: Katharina Becht

Ebern, Sonntag, 13. Sept. 2015

Ausstellungen, zwei Kirchen, Lichtinstallationen,(Bilder-)vorträge und viel Musik zogen in der lauen Nacht zum Sonntag viele Besucher in ihren Bann.
Die Lichtinstallation sorgte dafür, dass die Besucher die katholische Pfarrkirche St. Laurentius einmal wieder mit neuen Augen sehen konnten. Wer das Glück hatte, dabei den Orgelimpressionen von Ralf Hofmann oder den deutsch-arabischen Geschichten lauschen zu dürfen, konnte das sicher als einmaliges Erlebnis verbuchen.


Ein Museum ist ohnehin ein spannender Ort. Das Ganze aber noch Nachts, dann wird ein Museumsbesuch auf jeden Fall zum Erlebnis. Der Bürgerverein Ebern jedenfalls hatte in den letzten Jahren mit seinen Museumsnächten immer wieder großen Erfolg, auch wenn eine solche Museumsnacht wegen der großen Organisationsaufwandes nicht jedes Jahr stattfinden kann. Deshalb stand in diesem Jahr die Stadt , vertreten durch die Tourismusbeauftragte Helen Zwinkmann dem Bürgerverein bei, eine Museumsnacht zu organisieren, bei der nicht nur das Heimatmuseum zu sehen war.


Fünf Stationen

So öffneten am Samstag auch das Garnisonsmuseum in der ehemaligen Kaserne, die Xaver-Mayr-Galerie sowie die beiden großen Kirchen ihre Türen. Dazu lockten die verschiedenen Veranstaltungsorte mit Lichtinstallationen und interessanten Beiträgen.

Zum Beispiel in der Xaver-Mayr-Galerie war kein Platz mehr zu haben, ja sogar das Reinkommen in die Galerie war fast unmöglich, als der Foto-Vortrag "Ebern im Wandel der Zeit" von Steffen Schanz lief. Der Vorsitzende des "Foto-Creativ-Kreises" hatte in den letzten Jahren seine eigenen Aufnahmen durch etliche Aufnahmen unter anderem aus dem Archiv des Eberner Stadtfotografen Erich Rothbauer ergänzt und so einen neuen und spannenden Vortrag geschaffen.


Effektvoll ins Licht gesetzt

Aber auch die katholische Stadtpfarrkirche setzte sich durch eine raffinierte Lichtinstallation neu in Szene. Besonders spannend waren für viele Besucher die Kirchenführungen.
In der evangelischen Pfarrkirche stand das neue Kunstwerk von Gerhard Rießbeck im Mittelpunkt, während der langjährige Kirchenpfleger Günter Pfeufer in der katholischen Pfarrkirche Einblicke in seine tiefen Kenntnisse über das Gotteshaus gewährte.
Dank des lauen Abends - um 22 Uhr herrschten auf dem Marktplatz immer noch 20 Grad - fanden sich auch zahlreiche Besucher zwischen den einzelnen Stationen immer wieder im Museumshof ein, wo zum geselligen Zusammensein eingeladen war.
Aufgelockert hat den Abend aber auch die Künstlerin Anouk Chiche, die, man möchte es wegen des exotisch-französischen Namens nicht meinen, aus Maroldsweisach stammt. Mit beeindruckender Stimme gab sie zahlreiche Lieder aus ihrem Repertoire zum Besten, das deutsche, englische und jiddische Lieder umfasst, und beeindruckte damit das Eberner Publikum.
Doch dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem vielfältigen Programm, das Helen Zwinkmann und der Bürgerverein zusammengetragen hatten. Denn bei der Vielzahl der interessanten Veranstaltungen war es manchmal schwer, sich zu entscheiden.
Sehr praktisch und gut genutzt war der Shuttleservice der CSU, der die Besucher der innerstädtischen Museen auch zum außerhalb gelegenen Garnisonsmuseum brachte und so die beiden Bereiche verband. Dass dieses Angebot so gut angenommen wurde freute natürlich Ingo Hafenecker, den Vorsitzenden des Bürgervereins und Direktor des Heimatmuseums, besonders. Er hofft, dass auch in den kommenden Jahren die Eberner weiterhin so großes Interesse an ihren Museen zeigen.