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Ebern geht ein Licht auf


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Sonntag, 01. Dezember 2013

Der Beginn der stillen Zeit bedeutet in Ebern ungewohnten Trubel. Am 1. Advent zieht es die Besucher in Massen in die Stadt. Aber auch Besinnlichkeit hat ihren Platz.
Im Hof des Altenheims hat sich ein eigener kleiner Markt im Markt etabliert. Hier gibt es zum Beispiel Holzfiguren aus Beit Jala in Israel. alle Fotos: Eckehard Kiesewetter


Der Weihnachtsmarkt in der Stadt ist noch immer massentauglich. Das bewiesen, vor allem am späteren Nachmittag des 1. Advent, verstopfte Großparkplätze und dichtes Gedränge in der Innenstadt. Der Markt, der mit dem letzten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres einher geht, hat seine Licht-, aber auch Schattenseiten.

Von Letzteren zeugen die frustrierten Gesichter all der Händler vor außerhalb, die auf ihren Armeebedarfsartikeln und Staubsaugern sitzen blieben, um nur zwei Beispiele zu nennen. Für die "Lichtblicke" ist der Zuspruch Beleg, den all die Stände mit Selbstgemachtem finden, egal ob aus Holz, Wolle oder Papier gefertigt, in der eigenen Brennerei destilliert oder für einen guten Zweck gekocht. Der Bereich im Innenhof des Seniorenzentrums St. Elisabeth oder im Hof des Bürgervereins, wo auch Musik geboten wird, und das hübsche rund angeordnete Areal um den Neptunbrunnen mit den Bauernmarktbuden besitzen besonderen Charme. Das schätzen die Gäste, die dort gerne noch bei Dunkelheit verweilen, während die Fieranten in der Hauptstraße längst wieder einpacken.

Deutlicher Rückgang

Über 100 Stände hat der von der Tourismus- und Werbegemeinschaft und der Stadt ausgerichtete Weihnachtsmarkt zu seinen besten Zeiten gezählt, sich vom Grauturm im Süden bis zur Bahnhofstraße im Norden und zur Neubrückentorstraße im Westen erstreckt. Heute sind noch etwa 70 Verkaufsstände übrig. Das mag an der zunehmenden Konkurrenz der idyllischen Märkte in den Orten ringsum liegen, in deren liebenswerter Gestaltung sich die Dorfgemeinschaften überbieten.

Zum Rückgang des Angebots in Ebern trägt aber auch die Erkenntnis bei, dass Wochenmarktangebot nicht recht zu Weihnachten passt - und sich nicht rechnet. So geht immer mehr Ebernern zum ersten Advent ein Licht auf: Der Weihnachtsmarkt definiert sich neu.