Ebern: Der Meister der Zahlen geht in Ruhestand
Autor: Helmut Will
Ebern, Sonntag, 20. Dezember 2015
Fast 40 Jahre arbeitete Klaus Ebert bei der Stadt und der Verwaltungsgemeinschaft Ebern. Zuvor war er sechs Jahre als Finanzbeamter in Diensten des Freistaates Bayern. Zahlen prägten fortan sein Leben. Mit Ablauf des Jahres 2015 geht er in Ruhestand.
Kämmerer Klaus Ebert wurde in der Rathaushalle in Ebern von Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) im Beisein ehemaliger Weggefährten und seiner aktuellen Mitarbeiter verabschiedet. "Zurückblickend muss ich sagen, es war eine schöne und spannende Zeit, zeitweise auch eine sehr turbulente, mir hat meine Arbeit aber immer viel Spaß gemacht", sagt Ebert.
Seine Laufbahn begann 1968 als Praktikant beim Finanzamt Ebern. Der Diplomfinanzwirt (FH) arbeitete von 1971 bis 1974 beim Finanzamt in Bamberg, später je ein Jahr bei den Finanzämtern in Bad Neustadt/Saale und in München. Schließlich führte ihn sein Weg im Mai 1976 zur Stadt Ebern, wo er zunächst als Sachbearbeiter in der Kämmerei eingesetzt war.
Unter drei Bürgermeistern
Im November 1982 wurde er Kämmerer, als Rolf Feulner Bürgermeister in Ebern war. Er diente weiter unter Bürgermeister Robert Herrmann, und bis zu seinem Ruhestand war Jürgen Hennemann sein Chef. Direkt unterstanden ihm in der Kämmerei und der Kasse acht Mitarbeiter. "Positiv war für mich unter anderem der Ankauf der Kaserne mit dem Übungsgelände zu vernünftigen Konditionen und die schnelle Privatisierung, negativ die beiden Finanz- und Wirtschaftskrisen in den Jahren 2003 und 2008", sagt Ebert."Langweilig wird es mir in meinem Ruhestand nicht", so Ebert und er nennt seine Hobbys wie das Videofilmen und das Spielen als Musiker in einer Band. Auch Hallenfußball spielt er gerne, geht mit Skiern auf die Piste oder schwingt sich in den Sattel seines Fahrrades. "Natürlich werde ich mich nun auch verstärkt um den Haushalt daheim kümmern", schmunzelt der Kämmerer. Er überlegt: "Vielleicht wird mir der tägliche Stapel Rechnungen fehlten, aber vielleicht auch nicht, eher denke ich, der nette Plausch mit Kolleginnen und Kollegen."
Spannende Großprojekte
Spannend sei es für ihn immer gewesen, bei großen Projekten "hautnah" dabei zu sein. Die letzten zwölf Jahre seien rückblickend die schwierigsten gewesen. "Da war kein Geld mehr in der Kasse, ich musste kräftig auf die Ausgabenbremse treten und Haushaltssperren erlassen, aber wir haben das gemeistert."Natürlich könne er nicht der Forderung einer Stadträtin folgen die meinte, dass er Kämmerer bleiben müsse, bis die Stadt schuldenfrei ist. Sein Rat: "Die Stadt soll ein Jahr keine Ausgaben tätigen, dann wäre sie schuldenfrei." Er blickte kurz auf die rasante Entwicklung vom Bleistift und Rechenschieber bis in das EDV-Zeitalter zurück. "Ich wünsche der Stadt und den Gemeinden der VG Ebern, dass sie immer einen Euro mehr in der Kasse haben als gebraucht wird", schloss Klaus Ebert.
47 Jahre im öffentlichen Dienst
Klaus Ebert gehe gut ein Jahr vor seinem regulären Pensionsalter, sagte Bürgermeister Hennemann in seiner Laudatio. "Im Mai 1976 bist du als Stadtinspektor zur Stadt Ebern gekommen, 1978 erfolgte der Wechsel zur Verwaltungsgemeinschaft, und bis zum heutigen Tag sind es fast 40 Jahre, in denen du der Stadt Ebern und der VG gedient hast", sagte der Bürgermeister. "Ich bin mir sicher, dass der Stadtrat in seiner Personalentscheidung am 5. Februar 1976 mit deiner Einstellung eine gute Wahl getroffen hat." Hennemann bezeichnete Klaus Ebert als einen "Spitzenbeamten" und eine "unentbehrliche Stütze" der Verwaltung. "Die Ära Klaus Ebert geht zu Ende, wir lassen dich nur ungern ziehen, aber nach insgesamt 47 Jahren im öffentlichen Dienst hast du deinen Ruhestand verdient ", schloss Hennemann und überreichte ein Abschiedsgeschenk. Den Wünschen auf einen zufriedenen Ruhestand verbunden mit dem Dank für gute Zusammenarbeit schloss sich Personalratsvorsitzende Heidi Jäger im Namen aller Kolleginnen und Kollegen an.