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Ebern begrüßt 30 Neubürger


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Dienstag, 10. Juni 2014

Die eine lockte "die große Liebe", das Ehepaar wiederum die (Vor-)Freude auf den Ruhestand. Gemeinsam haben sie eines: Sie haben schon Gefallen am Idyll der Kleinstadt und einstigen Kreisstadt im Bauachgrund, Ebern,gefunden.
Auf die neue Heimat angestoßen: Hannelore und Max Schaar sowie Jutta Sitzmann (von links). Fotos: Ralf Kestel


Vor einigen Jahren auf Initiative der Jungen Liste ins Leben gerufen, wurden Neubürger, die in den vergangenen zwölf Monaten nach Ebern gezogen sind, im Rahmen eines Stehempfangs begrüßt. Rund 30 Neu-Eberner waren der Einladung von Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) gefolgt. Fast 200 waren angeschrieben worden.

Mit dabei auch Jutta Sitzmann, die vor fast genau einem Jahr dem Ruf der Liebe folgte und von Hammelburg nach Ebern zum Lebensgefährten zog. Die 51-Jährige traf "nur auf freundliche Leute", wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung verriet. Als Beispiel führte sie an, dass ihr nach einem Sturz in der Bahnhofstraße gleich mehrere Passanten zu Hilfe eilten. "Ich habe mich prima eingelebt, schnell eine Arbeitsstelle und auch schon viele Freunde und Anschluss gefunden. Dabei hat mir meine Arbeit in einem Bekleidungsmarkt natürlich sehr geholfen."

Gut eingelebt haben sich auch Hannelore und Max Schaar, die im April nach Ebern umgezogen sind. Sie kommen aus Neuenbürg-Straubenhardt, einer Kleinstadt bei Pforzheim, die mit Ebern vergleichbar ist."Unser Sohn betreibt in der einstigen Kaserne eine Zuckerwaren-Firma und er wollte, dass wir zu ihm kommen und uns zur Ruhe setzen", erzählen die beiden, die eine Vereinsgaststätte betrieben hatten. Jetzt, Jahrgang 1948 beziehungsweise 1949 geboren, starten sie einen Neuanfang. "Uns gefällt es hier sehr gut. Man kann viel unternehmen und viel laufen. Wir sind bestens aufgenommen worden."

Ein Beleg für die "soziale Stadt", die Bürgermeister Hennemann am Herzen liegt, wie er in seiner Ansprache sagte und dabei auch für eine offene und freundliche Aufnahme der Asylbewerber warb. Die beiden Familien aus Syrien, die zwischenzeitlich in Klein Nürnberg wohnen, nahmen am Neubürgerempfang (noch) nicht teil.

Hennemann verwies auf das "rege Vereinsleben in unserer Kleinstadt im Grünen", wo alle Schularten und Kinderbetreuungseinrichtungen vorhanden seien. "Wir wollen den Status als Schulstadt halten und sogar noch ausbauen und auch auf die Vorzüge als Wohngemeinde mit Bahnanschluss an den Großraum Nürnberg verweisen. Bei uns findet jeder etwas für sich im gesellschaftlichen Leben."

Stimmt - nicht ganz: "Einen Billardclub haben wir nicht", schränkte Eberhard Wohl, der Vorsitzender des Kulturringes, ein.

Ansonsten böten die über 100 im Kulturring zusammengeschlossenen Vereine jede Menge Angebote für eine sinnvolle und gesundheitsorientierte Freizeitbeschäftigung und ansprechende Ferienprogramme. "Wer sich sportlich betätigen will, findet ein weites Feld und unsere Fleisch- und Wurstfreunde sind in Deutschland einzigartig."

Und Wohl machte noch Hoffnung auf weiter verbesserte Angebote, wenn "das neue Hallenbad fertig ist und die Frauengrundhalle einen Bühnenanbau bekommt, denn eine Bühne brauchen wir".

Als Vertreter der sozialen Stadt standen auch die beiden Geistlichen, Pater Rudolf Theiler und Bernd Grosser, die Informationsbroschüren und Pfarrbriefe ihrer Kirchengemeinden zur Hand hatten und dabei auch das gute ökumenische Verhältnis rühmten. Bernd Grossser: "Wir stehen nur wenige Meter von einander entfernt, werfen uns aber doch gegenseitig die Bälle zu", gab sich auch der Pfarrer sportlich.

Dem Empfang schloss sich ein Stadtrundgang mit Türmer Armin Dominka an, viele Neubürger nutzten danach ein besonderes Freizeitangebot: Sie besuchten das Freibad am Losberg.