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DSL-Versorgung und Handy-Empfang sind mies


Autor: Sabine Weinbeer

Weisbrunn, Dienstag, 20. November 2012

Recht zufrieden sind die Weisbrunner offenbar mit dem Leben in ihrem Dorf, nur die DSL-Versorgung und der Handy-Empfang wurden bei der Bürgerversammlung als mangelhaft angemahnt. Doch genau auf diese beiden Infrastruktureinrichtungen hat die Stadt nur wenig Einfluss, wie Bürgermeister Michael Ziegler (CSU) erläuterte.
"Hast Du Empfang?", das ist eine der meistgestellten Fragen unter Weisbrunns Jugend. Jan, Tobias und Alicia (von links) wünschten sich in der Bürgerversammlung eine bessere Versorgung, sowohl mit Handy-Empfang, als auch mit DSL.  Foto: sw


Ziegler hatte über die allgemeine Entwicklung der Stadt Eltmann mit ihren Stadtteilen informiert. Aus Roßstadt berichtete er, dass die Dorferneuerung in der Ortsdurchfahrt im Herbst 2013 abgeschlossen sein soll.

Das ist für Weisbrunn insofern bedeutsam, weil die Dorferneuerung immer zwischen Weisbrunn und Roßstadt hin- und herpendelt. In Weisbrunn soll also der zweite Dorferneuerungs-Abschnitt 2014 in Angriff genommen werden.

Die örtliche Teilnehmergemeinschaft und die Stadt planen den Neuausbau des Lembacher Wegs. Die Straße in Richtung Friedhof sei unbestritten eine der schlechtesten im ganzen Stadtbereich, sagte Ziegler. Nach dem Lembacher Weg steht in Weisbrunn der Dorfplatz einschließlich des Feuerwehrgerätehauses auf dem Programm. Auch hierfür werden bereits Gestaltungsvorschläge erarbeitet.


Dirt-Park ein gutes Gemeinschaftsprojekt

Große Anerkennung ernteten die Weisbrunner für die Eigenleistung beim Bau des Dirt-Parks. Wenn so angepackt werde, beteilige sich die Stadt gerne durch Übernahme der Materialkosten. Auch wenn manche Erwachsene den Kopf schütteln würden über "solche Modeerscheinungen" gehörten aber auch solche Einrichtungen in eine lebendige Kommune, unterstrich der Bürgermeister. Die Hindernisbahn werde von den jungen Zweiradfahrern gut angenommen.

Im Frühling wird auch der neue Spielplatz am Kindergarten fertig, die Geräte sind geordert und werden im Winter geliefert, kündigte Ziegler an. Wenn das Wetter passt, sollen sie aufgestellt werden. Elternbeirat und Kindergartenverein halfen hier nach den Worten des Bürgermeisters mit - zum einen durch den Gewinn der Sparkassen-Förderung, zum anderen durch die Übernahme der Kosten für ein Gerät.

Nicht zufrieden sei man mit der DSL-Versorgung in Teilen der Stadt Eltmann und in einigen Stadtteilen, führte der Bürgermeister aus. Dem stimmten die Weisbrunner zu. Wolfgang Alka monierte die geringe Leistung des Internet. Er könnte sehr viel öfter im Home-Office arbeiten, doch durch die schlechte DSL-Versorgung könne er dieses Angebot seines Arbeitgebers kaum nutzen. Die Problematik sieht Bürgermeister Ziegler.


Glasfaser ist nicht bezahlbar

Glasfaserversorgung sei derzeit nicht finanzierbar, deshalb strebe die Stadt mit der Telekom eine andere Lösung an. Von der Zentrale in der Bamberger Straße in Eltmann sollen neue Kupferkabel in alle Stadtteile gelegt werden; die erhalten dann Verstärker, und so kommen in Weisbrunn 16.000 Megabit zustande.

Allerdings warte man nach wie vor auf das von der Staatsregierung angekündigte Förderprogramm (2013). 80 Prozent Förderung oder maximal 500.000 Euro könnte die Stadt erhalten. Es ist noch nicht sicher, dass diese Lösung auch umgesetzt werden darf. Wie 2011 muss technikneutral ausgeschrieben werden. Sollte eine Funklösung die günstigere sein, "können wir diese Planung nicht umsetzen", erklärte Ziegler. Weitere Hürde ist die vorgeschriebene europaweite Ausschreibung. Ohne Zuschuss könne man die Erschließung nicht stemmen, denn das Projekt ist auf rund eine Million Euro veranschlagt.

"Der Handy-Empfang in Weisbrunn ist auch eine Katastrophe", meldete sich Alicia Pfuhlmann zu Wort, ihre Tischnachbarn von der Jugendfeuerwehr nickten zustimmend. Hier könne die Stadt überhaupt nicht tätig werden, antwortete Ziegler, man sei auf die Anbieter angewiesen.

Dann gebe es bei Handy-Masten immer noch widerstreitende Interessen. Wegen der Topographie gibt es in Eltmann Wohnbereiche mit schlechtem oder gar keinem Handy-Empfang. Einige Lösungen seien am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.
Unter den Anliegern diskutiert werden soll der Antrag von Marina Göbhardt, die alte Linde am Trossenfurter Weg zu fällen und durch einen kleineren Baum zu ersetzen. Die Linde produziere im Herbst viel Laub, auch viele Blüten fallen in ihren Hof - sie wisse gar nicht mehr, wohin mit dem Grüngut, meinte sie. Jürgen Zier würde die Linde gerne erhalten. Michael Ziegler sicherte zu, dass alle Anlieger gehört werden, bevor der Bauausschuss entscheidet. Auch um die angemahnten Schäden an der Leichenhalle will sich der Bauausschuss kümmern.