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Drei Nachbargemeinden setzen auf Synergie


Autor: Katharina Becht

Untermerzbach, Dienstag, 06. November 2012

Die Gemeinden Itzgrund, Untermerzbach und Großheirath wollen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Beim Wasser und Abwasser kooperieren sie ab Beginn des kommenden Jahres und wollen dabei einiges an Geld sparen.
Die Bürgermeister Helmut Dietz, Udo Siegel und Werner Thomas (von links)  bekräftigen die Zusammenarbeit. Fotos: Katharina Becht


Die Zusammenarbeit der Gemeinden Itzgrund, Großheirath und Untermerzbach nimmt feste Formen an. In einer gemeinsamen Sitzung der drei Gremien am Montagabend brachten die Bürgermeister und ihre Räte die Zusammenarbeit bei der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung voran.

Pläne vorgestellt

Die Bürgermeister Udo Siegel aus Großheirath (CSU), Werner Thomas aus der Gemeinde Itzgrund und Helmut Dietz aus Untermerzbach (beide SPD) stellten abwechselnd ihre Pläne für den Zweckverband Itzgrund vor. Der Verband besteht schon seit einigen Jahren, vornehmlich für die Kläranlage. Nun sollen die Aufgaben des Verbandes allerdings in Bezug auf die Gemeinden Großheirath, Itzgrund und Untermerzbach erweitert werden. Die bisherigen Mitglieder, Stadt Bad Staffelstein und Markt Ebensfeld, werden künftig über Zweckvereinbarungen beteiligt.

Durch die Zusammenarbeit, nicht nur bei der Kläranlage, sondern auch bei Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, entstehen für die drei Gemeinden große Synergieeffekte. So soll jede Gemeinde künftig jährlich rund 24 000 Euro im Personalbereich einsparen können. Dies, so erläuterte Udo Siegelt, sei möglich, da künftig nicht mehr jede Gemeinde entsprechend Mitarbeiter vorhalten müsse, sondern die Mitarbeiter über den Zweckverband beschäftigt werden.



Spezialisierte Kräfte

Außerdem werden die drei neuen Mitarbeiter, die das Ziel des Zweckverbandes sind, anders spezialisiert sein. So wird es einen Klärwärter, einen Wasser- und einen Abwassermeister geben, die sich im Bedarfsfall gegenseitig aushelfen, was unter anderem zu einer verbesserten Rufbereitschaft und einer Optimierung von Doppelaufgaben führt. Außerdem wird unter anderem die bisherige dreifache Lagerhaltung für Ersatzteile im Lauf der Zusammenarbeit effektiver, da die Lager zusammen geführt werden sollen. Dadurch könnten sich unter Umständen auch die Einkaufskonditionen verbessern, hoffte Siegel.

Helmut Dietz appellierte in seinem Part der Vorstellung schon einmal an das Zukunftsdenken der drei Gremien. So könnten die Gemeinden durch die Zusammenarbeit jetzt schon gewissen Veränderungen vorgreifen, die sich durch den demographischen Wandel ergeben werden. "Ich bin überzeugt, es wird für alle drei Gemeinden ein gewinnbringendes Projekt sein", so Dietz. Wichtig für die Gemeinden selbst sei dabei, dass die Leitungs- und Kanalnetze sowie die dazugehörigen Anlagen weiterhin im Besitz der Gemeinden bleiben: "Dafür ist weiterhin jede Gemeinde selbst verantwortlich."

Kostenabrechnung erläutert

Die weitere wichtige Frage nach der Abrechnung der Kosten erläuterte ebenfalls der Untermerzbacher Bürgermeister Dietz: "Grundsätzlich wird es drei Abrechnungsblöcke geben und bei den Betreuungskosten wird nach dem tatsächlichen Zeitaufwand abgerechnet." Als Abrechnungsblöcke gelten die jeweiligen Betriebskosten der Verbandsanlage sowie der gemeindlichen Wassernetze und Kanalnetze.

Gemeinden gleichberechtigte Partner

Werner Thomas, der Itzgründer Bürgermeister, bekräftigte, dass die Gemeinden gleichberechtigte Partner innerhalb des Zweckverbandes sein sollen, weshalb die Entsendung der Verbandsräte neu geregelt wird. So entsendet jede Gemeinde künftig den Ersten Bürgermeister und drei weitere Verbandsräte fix in die Verbandsversammlung. Bisher war die Besetzung anteilig der Bevölkerungszahl.

Die Gerätschaften der einzelnen Gemeinden, die dem veränderten Zweckverband zugeführt werden, ergeben nach Schätzwerten eine Anteilsaufteilung von fast 55 Prozent für Großheirat, die mit Fahrzeug und dazugehörigem Anhänger bereits in Vorleistung gegangen sind, 33 Prozent für die Gemeinde Itzgrund und schließlich rund zwölf Prozent für die Gemeinde Untermerzbach.

Die Gemeinderäte erklärten ihre Absicht ab dem Jahreswechsel die Zusammenarbeit konkret zu beginnen. Wobei das erste Jahr ein Probejahr sein wird um zu sehen, ob alles so klappt wie berechnet. Bei Bedarf sollen eventuell anfallende Änderungen in den Kooperationsvertrag eingearbeitet werden können.