Drei Bäume fallen für neue Mitte in Obertheres
Autor: Christian Licha
Obertheres, Donnerstag, 15. Oktober 2020
Der Gemeinderat Theres besprach die Neugestaltung des Areals Sporthalle, Schule und Kindergarten.
Die überarbeitete Planung für das Umfeld der neuen Sporthalle, der Peter-Wagner-Schule und des Kindergartens in Obertheres wurde dem Gemeinderat Theres in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt. Mit dabei waren auch die Vertreter der Teilnehmergemeinschaft (TG) Theres, die für die Dorferneuerung zuständig sind und dieser Maßnahme schon zugestimmt haben.
Unter anderem müssen drei Bäume gefällt werden, wie Heike Kluge vom Architekturbüro Perleth aus Schweinfurt ausführte. Dies sei notwendig, weil die Kronen und vor allem die Wurzeln in den zukünftigen Versorgungsweg, der auch die Feuerwehrzufahrt wird, hineinragen. Stattdessen werde an dem Weg entlang einseitig eine neue Reihe kleinkroniger Bäume gepflanzt, erklärte die Landschaftsarchitektin.
Gemeinderat Uwe Stühler (Grüne) kritisierte die geplante Baumfällung und sagte: "Das werden wir nicht mehr erleben, dass die neuen Bäume uns mal Schatten spenden." Bürgermeister Matthias Schneider (CSU) entgegnete, dass eine andere Planung nicht möglich sei. Der Weg könne nicht versetzt werden, da das stark frequentierte Minispielfeld auf jeden Fall erhalten bleiben soll und die Parkplätze nicht verkleinert werden können. Die Vorgaben sehen nämlich laut Schneider vor, dass eine gewisse Anzahl von Parkplätzen vorgehalten werden muss. Auch Dritter Bürgermeister Joachim Türke (SPD) stimmte damit überein, dass es keine Alternative gebe.
Die Umfeldgestaltung in Obertheres wird zusammen mit der Straßenneugestaltung in Buch (Aberfelder Straße/Waldsachsener Straße/Im Haag) als Dorferneuerungsmaßnahme durchgeführt. Hierfür gewährt das Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken, dessen Vertreter Gerald Kolb ebenfalls in der Sitzung anwesend war, einen Zuschuss von über 50 Prozent. Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 1,75 Millionen Euro verbleibt dann für die Gemeinde Theres ein Anteil von 443 000 Euro, wobei der Anteil für die Maßnahmen in Buch schon alleine 251 000 Euro beträgt. Die Verwaltungsgemeinschaft zahlt 252 000 Euro für die Schulhofneugestaltung. In einem zweiten Bauabschnitt sind die Anlage der Parkplätze und die Neugestaltung der Straße zu einem späteren Zeitpunkt geplant, weshalb ein Anteil von 113 000 Euro vorläufig verschoben werden kann.
Nicht in der Dorferneuerungsmaßnahme enthalten ist der Abbruch der alten Turnhalle in Obertheres. Eine Kostenschätzung sei derzeit noch nicht möglich, da erst geprüft werden müsse, welche Baustoffe entsorgt werden müssen, erklärte Bürgermeister Schneider. Einig waren sich die Gemeinderäte und der TG-Vorstand, dass in Buch zuerst der Kanal erneuert und anschließend die Straßenneugestaltung angegangen wird. Für die Umfeldgestaltung in Obertheres ist eine Baufertigstellung zum Ende des Jahres 2021 geplant.
Mit drei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat den Umbau des gemeindlichen Wertstoffhofes in Obertheres. Die Container für Grünschnitt und Holz sollen versenkt werden, so dass die zukünftige Brüstungshöhe einen Meter beträgt. Auch sollen Stellflächen für parkende Fahrzeuge neu angeordnet und ein Durchfahrtsbereich gekennzeichnet werden. Die voraussichtlichen Baukosten wurden im Jahr 2018 mit 134 000 Euro angegeben. "Wir wollen so viel wie möglich mit unserem Bauhof selber machen, damit wir Kosten einsparen können", sagte Bürgermeister Schneider.
Der Gemeinderat Alexander Schäflein (CSU) schlug sogar die Auflösung des Wertstoffhofes vor, um die Umbaukosten zu sparen. Das Kreisabfallzentrum in Wonfurt liege quasi vor der Tür und sei leicht erreichbar, so Schäflein. Der Bürgermeister entgegnete, dass der Wertstoffhof eine wichtige Infrastruktureinrichtung sei und dass der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises zu prüfen habe, ob eine Auflösung sinnvoll wäre.
Der Brunnenschlagweg in Horhausen soll saniert werden. Bei einer 80-prozentigen Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung muss die jetzige Fahrbahn allerdings verbreitert werden. Insgesamt wird zusammen mit Entwässerungsgraben eine Breite von mindestens 8,5 Meter benötigt, was aber wiederum einen Grunderwerb voraussetzt. Alternativ könne man die jetzigen Betonplatten ausbauen und den Weg schottern, sagte Bürgermeister Schneider. Es wird jetzt geprüft, inwieweit Teile von Grundstücken erworben werden können.
Der Bürgermeister informierte auch, ob die Gemeinde Theres möglicherweise eine Förderung für anstehende Kanalsanierungen im Rahmen der RZWas 2018 (Richtlinien des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben) bekommen kann. Nach einem komplizierten Rechenschema ermittelte der Bürgermeister einen Betrag von 6,7 Millionen Euro, der in der Vergangenheit in den Kanalbau investiert sein muss, um als Härtefall zu gelten. Von 1993 bis 2020 hat die Gemeinde rund 5,1 Millionen für den Kanal ausgegeben, so dass noch eine Investitionstätigkeit von etwa 1,6 Millionen Euro nötig wäre. Nach derzeitigem Stand könnten erst dann zukünftige Maßnahmen mit bis zu 90 Prozent gefördert werden