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Dorfthemen stets im Stadtrat vertreten


Autor: Günther Geiling

Jesserndorf, Samstag, 19. Oktober 2013

Der CSU-Ortsverband Jesserndorf und Umgebung feierte sein 50-jähriges Bestehen. Seit der Eingemeindung nach Ebern stellt die Partei stets einen Vertreter im Stadtrat.
Über 30 Jahre gehören diese Mitglieder der CSU an; von links Vors. Norbert Schuhmann, Staatssekretär a.D. Dr. Albert Meyer, Wilhelm Schneider, CSU-Kreisvorsitzender MdL Steffen Vogel, die geehrten Mitglieder Otmar Schmitt, Horst Arneth, Albert Schmitt sowie das älteste Mitglied Georg Dittmann (vorne).


"Dass sich unsere Heimat so entwickelt hat, fällt nicht einfach vom Himmel, sondern liegt an den entsprechenden Weichenstellungen. Sie wurden hier bei uns getroffen. Jesserndorf ist doch eine wunderbare Ortschaft und genau das ist der Erfolg unserer Kommunalpolitiker und Bürger vor Ort. Die CSU trägt daran großen Anteil und das ist euer Erfolg." Dies betonte CSU-Kreisvorsitzender, MdL, Steffen Vogel beim Festabend zum 50. Jubiläum des CSU-Ortsverbandes Jesserndorf.

CSU-Vorsitzender Norbert Schuhmann begrüßte hierzu zahlreiche Ehrengäste und Vertreter von Ortsverbänden aus der VG Ebern und Untermerzbach. Er ist seit vier Jahren Nachfolger von Stadtrat Otmar Schmitt, der den Ortsverband seit 1987 und damit 22 Jahre als Vorsitzender geführt hatte.


Keine Gründungsmitglieder mehr


Leider lebt kein Gründungsmitglied mehr und zur Zeit der

Gründung war der Wahl- oder Stimmkreis durch MdB Alex Hösl im Bundestag und durch MdL Gustav Wölfel aus Untermerzbach im Bayerischen Landtag vertreten. Der älteste Gast im Saal, Dr. Albert Meyer, war damals Bezirksvorsitzender der Jungen Union Unterfranken.

Auch Otmar Schmitt, der langjährige CSU-Ortsvorsitzende, gehört heute schon zu den älteren Mitgliedern und sein Beitritt zur CSU war typisch für diese Zeit. "Ich bin zur CSU gekommen, weil der Ortsverband Jesserndorf und Umgebung dringend Nachwuchs brauchte. Es bestand ein gewisses Vakuum, denn unsere CSU bestand ausschließlich aus älteren Herren. Dazu kam noch, dass der Zweite Vorstand Berthold Müller verstorben war und neu gewählt werden musste." Natürlich habe er sich schon als junger Mann für die Dorfgemeinschaft engagiert und auch die Arbeit der Partei. Deswegen sei er auch zur Ortsversammlung gegangen und sei auch gleich als Mitglied beigetreten.

"Aber nach der Satzung durfte ich an diesem Abend noch nicht mitwählen, durfte aber gewählt werden. Eigentlich wollte ich erst einmal etwas in die Parteiarbeit reinschnuppern, aber ich wurde sofort zum Zweiten Vorsitzenden gewählt." Dieses Amt hatte er dann vier Jahre inne und wurde 1987 zum Ersten Vorsitzenden gewählt. "Mein Vorgänger Konrad Steinmetz hatte sich nämlich nach dem Ausscheiden und Tod der beiden Gründungsvorsitzenden Andreas Schor und Berthold Müller nur als Übergangslösung gesehen."

Im Mittelpunkt dieser 80er-Jahre hätten nach den Worten von Otmar Schmitt die turnusgemäßen Ortsbegehungen, politischen Frühschoppen, Fahrten nach München und Wahlkämpfe gelegen.

Stets im Stadtrat vertreten

"Unser Engagement hat aber dazu beigetragen, dass wir von Anfang an immer im Stadtrat von Ebern vertreten waren, angefangen von Berthold Müller als 3. Bürgermeister, Hugo Schuhmann über Peter Hümmer bis hin zu meiner Person und ich bin nun schon immerhin seit 18 Jahren als Jesserndorfer im Stadtrat. Aber auch in unseren anderen Stadtteile, die zu unserem Ortsverband gehören, waren immer CSU-ler Stadtteilsprecher."
Dies habe natürlich zu einer guten Entwicklung beigetragen, wobei Otmar Schmitt mit Stolz die komplette Dorferneuerung, den Bau des Kanals und der Wasserleitung, die zweimalige Renovierung des Kindergartens und auch die Renovierung der katholischen Kirche erwähnte.

Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) sprach bei seinen Glückwünschen den Dank für die konstruktive Zusammenarbeit aus. Wenn ein Gremium etwas bewegen wolle, brauche es auch die notwendige Unterstützung aus der Bevölkerung. Diese sei immer gegeben gewesen. Schließlich sei die CSU auch so breit aufgestellt und verwurzelt, dass diese gemeinsame Arbeit viele Erfolge brachte.

MdB Dorothee Bär meinte, dass gerade das 50-jährige Bestehen eines Ortsverbandes zeige, warum die CSU auch bei den letzten Wahlen so erfolgreich gewesen sei. "Wir sind eine Graswurzelpartei, die in den Ortsverbänden beginnt. Unser großer Vorteil draußen in den Vereinen und Verbänden ist, dass schon immer einer von uns da war. Auf jeder Ebene sind wir Ansprechpartner." Dies bezeichnete sie als eine gute Motivation für die kommenden Kommunalwahlen.

Verbündete in anderen Parteien

CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Steffen Vogel dankte allen Mitgliedern, die seit Jahrzehnten der Partei die Treue hielten. "Für mich sind Gegner nicht SPD, FW oder Grüne, sondern die, welche sich nicht politische engagieren und damit unser Gemeinwesen voranbringen. Eigentlich müssten wir uns mit den anderen verbünden, um den richtigen Weg für unser Land zu finden." Er schimpfe nicht über die anderen politischen Mitbewerber, gehe aber in den Wettstreit mit den anderen, wem die Wähler mehr das Vertrauen schenken. Es habe dem Land keinesfalls geschadet, dass die CSU solange regiere, auch nicht dem ländlichen Raum."Ich lasse mir meine Heimat und diesen Raum nicht schlecht reden. Wo gibt es denn höhere Arbeitslosenzahlen oder wo gibt es mehr Probleme? Wir stehen den Ballungszentren nicht nach und haben sogar eine bessere Lebensqualität."

Landratskandidat Wilhelm Schneider sah im Ort Jesserndorf eine sehr gut funktionierende Gemeinschaft, wobei er auch die drei funktionierenden Wirtschaften erwähnte. "So etwas muss man im Landkreis schon suchen und das ist hervorragend für unseren Tourismus. Wir haben nämlich eine wunderschöne Landschaft, Schlösser und Burgen, aber zu wenig Möglichkeiten, wo unsere Gäste einkehren können. Hier haben wir Nachholbedarf. Das zarte Pflänzchen des Tourismus wollen wir aber auch hegen und pflegen."

Bürgermeisterkandidatin Barbara Baumbach, die am Vorabend nominiert worden war, fühlte sich "auch hier daheim und ich will mit Euch Politik gestalten. Ich war zwar auf Wanderschaft, will aber zurück, weil mir meine Heimat am Herzen liegt. Wir haben auch tolle Voraussetzungen, hier gut zu wohnen." Natürlich stünden große Aufgaben an. Das kommunale Feld sei für sie sehr breit aufgestellt von F wie Feuerwehr bis Z wie Zuschüsse. "Das reizt mich", meinte sie und betonte zugleich, dass sie durch ihr ehrenamtliches Engagement in die Politik gekommen sei.

Rückblick

Der langjährige Vorsitzende Otmar Schmitt gab auch einen Rückblick auf die Geschichte des CSU-Ortsverbandes Jesserndorf, zu dem auch die Orte Bramberg, Albersdorf, Bischwind, Weißenbrunn, Welkendorf und Gemünd zählten. Der CSU-Kreisverband Ebern hatte zu diesem Zeitpunkt 288 Mitglieder und darin seien auch die Mitglieder Berthold Müller und Andreas Schor geführt worden. Die erste Wahl des neuen CSU-Ortsverbandes Jesserndorf-Bramberg und Umgebung sei am 2. März 1963 erfolgt, Andreas Schor zum Gründungsvorsitzenden und Berthold Müller zu seinem Stellvertreter gewählt worden. Schon damals habe der Ortsverband aus 38 Mitgliedern bestanden. Heute habe er 42 Mitglieder.

19 Jahre lang habe Andreas Schor den Ortsverband geführt, bevor Konrad Steinmetz 1982 gewählt wurde und dann 1987 Otmar Schmitt die Führung übernommen habe. Seit 2009 sei nun Norbert Schuhmann 1. Vorsitzender. "Wenn man bedenkt, dass der CSU-Ortsverband Jesserndorf in 50 Jahren nur vier Vorsitzende hatte, spricht das für die gute Arbeit der CSU in den Ortsteilen und der Vorstandschaft", betonte Otmar Schmitt. Er wünschte dem Ortsverband weiterhin erfolgreiche Parteipolitik und das offene Ohr am Menschen für die Probleme und Nöte der Menschen.

Der Ehrenvorsitzende der CSU, Albert Meyer betonte "wir haben große Erfolge hinter uns, es stehen aber kommunalpolitisch große Aufgaben vor uns.". Die verdienten Parteifreunde, die man heute ehre, stünden auch für den Wiederaufbau nach dem fürchterlichen Krieg. Sie hätten den Staat mit aufgebaut und hätten sich um ihre Heimat große Verdienste erworben.

So wurden für ihre 45-jährige Mitgliedschaft geehrt: Georg Dittmann und Hans Rambacher.
35-jährige Mitgliedschaft: Albert Schmitt, Helmut Huppmann, Horst Arneth und Peter Fritsche.
30-jährige Mitgliedschaft: Klaus Wohlfahrt und Otmar Schmitt.
25-jährige Mitgliedschaft: Willi Pecht, Peter Hümmer, Heinz Fausten, Siegfried Wolfschmidt, Berthold Reitwiesner, Josef Steinmetz und Hubert Ankenbrand.
20-jährige Mitgliedschaft: Günter Huppmann und Roland Kaffer.
15-jährige Mitgliedschaft: Gerhard Dietz, Norbert Schuhmann und Rudi Meissner.