Die Dorferneuerung stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung im Haßfurter Stadtteil Wülflingen. Weitere Abschnitte werden angepackt.
Nachdem die mit 7,1 Millionen Euro veranschlagte Dorferneuerung inklusive der Kanalsanierungen in Wülflingen seit 2003 läuft, stand dieses umfangreiche Vorhaben im Zentrum der gut besuchten Bürgerversammlung in der Wässernachhalle in Wülflingen. Immerhin waren rund 120 Bürger gekommen, um den Bericht von Bürgermeister Günther Werner (FW) zu hören und ihre Anliegen vorzubringen.
Anhand von Bildern erinnerte Günther Werner an den Ausbau der Hofleite, der Scheuerleinsgasse, des Mainblicks und des Teilstücks der Wässernachstraße, an die Brückenbauten im Oberthereser Weg und in der Wässernachstraße, den Bau der Anbindung von Wülflingen an den Main-Radweg, die Friedhofsneugestaltung sowie an den 14 308 Euro teuren Bau des Fußwegs zur Bushaltestelle südlich der bisherigen B 26 (jetzt Staatsstraße 2447). Den im letzten Jahr abgeschlossenen Ausbau der Wässernach bezeichnete der Bürgermeister als "wunderbares Beispiel für die Dorferneuerung". Auch der Friedhof sei ein Schmuckstück geworden und das Urnenfeld solle für die anderen Friedhöfe als Vorbild dienen.
Allerdings musste er mitteilen, dass der Ausbau der Rinngasse, des Oberthereser Wegs, der Gleißnergasse und Wässernachstraße, die 2014 und 2015 hätten erfolgen sollen, erst dieses Jahr geplant wird. Da am Amt für ländliche Entwicklung ein gewisser "Stau" besteht, werden die Maßnahmen wohl erst bis 2018 beendet sein. Im ersten Bauabschnitt sind die Rinn- und die nördliche Gleißnergasse, im zweiten Bauabschnitt die südliche Gleißnergasse, die Buchleite und die Wässernachstraße bis zur Hofleite und im dritten Bauabschnitt die restliche Wässernachstraße enthalten. Dazu sind Teilnehmerversammlungen mit den Anwohnern geplant, um die Ausbaubeiträge zu besprechen. Die Beitragsbescheide für die Hofleite, den Mainblick und die Scheuerleinsgasse werden heuer noch verschickt.
Als städtische Investitionen und Zuschüsse im Stadtteil Wülflingen nannte der Bürgermeister die Dorferneuerung mit bisher 5,4 Millionen Euro, den Fußweg zur Bushaltestelle mit 14 308 Euro, den Kindergarten mit 14 000 Euro, den Unterhalt der Wässernachhalle mit 24 000 Euro, den Wegeunterhalt mit 6000 Euro, Vereinszuschüsse mit 22 300 Euro, die Sanierung des Friedhofs mit 225 000 Euro und die Feuerwehr mit 5000 Euro. Heuer sind noch Investitionen in Spielplätze mit 54 000 Euro und den Kindergarten mit 10 000 Euro geplant. 2017 soll die Treppe zum Sandpfad für 68 000 Euro saniert werden.
Neu, vor allem für den TSV, war die Nachricht, dass heuer die marode Brücke über die Wässernach vor dem Sportheim erneuert werden soll. Wie Günther Werner berichtete, wird noch im März dieses Jahres eine neue Stahlbetonbrücke aus Fertigteilen errichtet, die eine Traglast von bis zu 30 Tonnen aufweist und auch für große landwirtschaftliche Fahrzeuge geeignet ist. Die Kosten bezifferte er laut Ausschreibungsergebnis auf rund 40 000 Euro.
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Im Verlauf der Versammlung betonte Günther Werner, dass es in Wülflingen noch 23 private unbebaute Baugrundstücke gebe. Dazu kämen noch Leerstände von Wohnhäusern.
In der Bürgerversammlung erläuterte Bürgermeister Günther Werner auf schriftlichen Antrag von Klaus Ringer die Situation im Breitbandausbau. Er machte deutlich, dass er diesbezüglich sogar mit der EU telefoniert habe, die Stadt Haßfurt aber aufgrund der von der EU und der Bundesregierung geschaffenen rechtlichen Regelungen weder Einsichts- noch Informationsrechte oder sonstige direkte Möglichkeiten der Einflussnahme habe. "Wülflingen ist eigentlich in einer glücklichen Lage", stellte er fest. Denn die Siedlung sei schon von der Telekom und von Kabel Deutschland ausgebaut. Die Schnell-im-Netz GmbH habe sich den eigenwirtschaftlichen Ausbau im Altort gesichert, auch wenn sie den Zeitplan nicht eingehalten habe. Zudem sei dort auch Kabel Deutschland vertreten. Der Rest des Orts befinde sich im geförderten Ausbau durch die Telekom, sagte Werner.
Michael Groß und Alexander Zidek monierten, dass der Schwerlastverkehr während der Dorferneuerung über die Wässernachstraße zur Wässernachhalle geführt habe. Sie befürchteten, dass die Straße durch den weiteren Verkehr beschädigt werden könnte und auf Kosten der Anlieger erneuert werden müsste. Dietmar Will von der Stadtverwaltung ergänzte, dass auch der Bauleiter des Amtes für ländliche Entwicklung "Bauchschmerzen" habe. "Wir suchen zurzeit nach einer anderen Lösung", teilte er mit.
Die Neugestaltung des unansehnlichen Umfelds der Wässernachhalle sei ein langgehegter Wunsch, berichtete Klaus Schnitzer. Dazu sagte der Bürgermeister: "Wir werden die Fläche nach der Barriere am Parkplatz voraussichtlich mit Schotterrasen gestalten."
"Die Dorferneuerung ist ja bisher gar net so schlecht gelungen", meinte Franz Bögner. "Dass aber die schöne Bruchsteinmauer in der Wässernachstraße vor der Abzweigung in den Mainblick zum Teil abgerissen und durch gesägte Steine ersetzt wurde, ist eine Schande!" Dem stimmte Dietmar Will zu: "Mich ärgert's auch."