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Digitalisierung an der Mittelschule schreitet voran


Autor: Helmut Will

Ebern, Freitag, 05. April 2019

Der Mittelschulverband Ebern informierte sich über Schwerpunkte der Schule und billigte den Haushalt.
Das "Kind im Manne" wurde beim Verbandsvorsitzenden Jürgen Hennemann, bei stellvertretendem Schulleiter Toni Binder und Schulleiter Philipp Arnold (von links) wach, als Toni Binder den Roboter "codey rocky" über den Tisch fahren ließ. Helmut Will


Eine "Film- und Spielstunde" gab es am Donnerstagabend bei der Sitzung der Schulverbandes für die Mittelschule Ebern. Mit einem "Filmchen" zeigte Schulleiter Philipp Arnold den Mitgliedern des Gremiums auf, was die Schüler über die Digitalisierung ihrer Schule denken, und sein Stellvertreter Toni Binder nahm den Joystick in die Hand und ließ einen "klugen Roboter" mit Namen auf dem Ratstisch kreisen. Beraten und beschlossen wurde der Haushalt.

Schulleiter Arnold machte Ausführungen zum Anschaffungsprogramm 2019 für die Mittelschule Ebern. "Der Digitalisierungsprozess hat an unserer Schule schon im Jahr 2008 begonnen und wir sind heute im Vergleich zu anderen Schulen gut aufgestellt", sagte er. Arnold betonte, dass die Mittelschule vom Schulverband auf diesem Weg gut begleitet und unterstützt wurde. "Das Video sollte zeigen, wie unsere Schüler darüber denken", so der Rektor.

Jetzt gehe es darum, Errungenes zu erhalten und weiterzuführen, sagte der Rektor. Die Finanzierung hierzu gestalte sich unterschiedlich. Der zur Verfügung stehende Betrag sei "bescheiden", um die Schule richtig ausstatten zu können. Aber man wolle zielführend vorgehen und nichts anschaffen, was irgendwann nicht zu gebrauchen sei.

Wie die Zukunft aussehen könnte, demonstrierte stellvertretender Schulleiter Toni Binder mit dem kleinen Roboter auf dem Tisch. Dazu erläuterte Schulleiter Philipp Arnold, dass die Schüler der Jahrgangsstufen fünf und sieben ab dem kommenden Jahr codieren lernen. Der Roboter "codey rocky" sei quasi der Ausführende der Programme. Die Programmiersprache nenne sich "Scratch" und die Schüler lernten, Sensoren zu verwenden und Algorithmen zu verstehen. "Wir müssen in solche Strukturen investieren, deswegen der Roboter", sagte Arnold.

Etwas stolz ist Arnold offensichtlich, dass die Mittelschule Ebern eine der wenigen Schulen ist, die Vorreiter bei der Digitalisierung sind. So hätten er und sein Vertreter Toni Binder schon 15 andere Schulen in Bezug auf technische Digitalisierung und Ausstattung beraten. An der Mittelschule sind nach ihren Angaben 42 i-Pods stets von den Schülern ausgebucht.

Ein großes Investitionsprogramm habe die Mittelschule in diesem Jahr nicht aufgestellt und somit würden die Kosten etwa gleichbleibend zum Vorjahr sein, sagte Philipp Arnold. Dies auch im Hinblick darauf, dass die Renovierung der Schule anstehe und man erst sehen wolle, wie es vorangehe. Schon die Vollausstattung mit Beamern würde 30 000 Euro kosten. "Wir wollen nicht in einem Schritt, sondern nach und nach unsere Räume damit ausstatten", so Arnold.

Bücher sind den Angaben zufolge trotzdem unentbehrlich; sie werden für die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch angeschafft. Für die Küche sind etwa 2500 Euro nötig, um dort einiges anzuschaffen. Ein Lob sprach der Schulleiter dem Werklehrer und dem Hausmeister aus. "Die sparen dem Schulverband durch eigene Initiativen und handwerkliche Tätigkeiten Geld." Immer noch ein Problem sei, dass die Brandmeldeanlage nicht elektrisch funktioniere, sondern manuell bedient werden müsse.

Verbandsvorsitzender und Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) dankte den Lehrern für ihren fortwährenden Einsatz für "unsere Vorzeigeschule." "Hier wurde viel erarbeitet und vorangebracht. Wir wollen alles tun, was wir können, um zu unterstützen", versprach Hennemann.

Stefanie Söllner von der Kämmerei der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern erläuterte den Haushalt des Schulverbandes für das Jahr 2019. Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 1 109 385 Euro. Das sind 547 535 Euro im Verwaltungs- und 561 850 Euro im Vermögenshaushalt. Es gibt 224 Verbandsschüler und die Verwaltungsumlage pro Schüler beläuft sich auf 1969 Euro. Mit 141 Schülern hat Ebern den größten Anteil, die Stadt Königsberg mit sechs Schülern den geringsten. Die Verwaltungsumlage für alle beteiligten Gemeinden beträgt 441 193 Euro.

Vorsitzender Hennemann sagte zum Posten "Schulsozialarbeit" und den Kostensteigerungen hierfür: "Wir haben gute Erfahrungen mit der Schulsozialarbeit und finden sie wichtig. Vom Kreis gibt es hier einen Fixbetrag. Kostensteigerungen müssen wir vom Schulverband tragen." Der Haushalt wurde in der vorliegenden Form beschlossen.

Schulleiter Philipp Arnold gab noch einen kurzen Abriss über verschiedene Aktionen seiner Schule, die seinen Worten zufolge "bemerkenswert" seien. Bei der Platzierung von Wettbewerben sei die Mittelschule öfters auf vorderen Plätzen zu finden. Mit Hilfe des Bauhofes sei eine Blühwiese mit mehreren tausend Blumenzwiebeln angelegt worden; das Projekt fließe in die Umweltschule ein. Tolle Erfolge wurden laut Rektor bei Schwimmwettbewerben erzielt. Mit einem kurzen Rundgang und der Besichtigung des Werkraumes wurde die Versammlung beendet.