Druckartikel: Dieses Pflaster ist 20 Meter lang

Dieses Pflaster ist 20 Meter lang


Autor: Ulrike Langer

Obertheres, Montag, 01. Oktober 2018

Als Vorreiter im Landkreis hat der Motorbootclub Obertheres eine Ölsperre erworben, die als Erstmaßnahme bei einem Ölunfall dient.
Kreisbrandmeister Gefahrgut, Andreas Winkler (links), gleichzeitig Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sand, und der Vorsitzende des 1. Motorbootclubs Obertheres, Bernd Schaufuß (im Kahn) demonstrierten beim Umweltseminar des Vereins, wie man die neu erworbene Ölsperre an der Hafeneinfahrt von Obertheres auslegt.Ulrike Langer


Der 1. Motorbootclub Obertheres (MBCO) ist seit vielen Jahren im Umweltschutz aktiv und hat heuer zum 21. Mal die "Blaue Flagge" als Umweltsymbol für vorbildliche Sportboothäfen und Badestellen erhalten. Doch damit nicht genug. Bei seinem alljährlichen Umweltseminar stellte er die in diesem Jahr erworbene Ölsperre vor, die bei Ölunfällen zum Einsatz kommen wird. Kreisbrandmeister Gefahrgut, Andreas Winkler erläuterte dabei den Mitgliedern den Umgang mit der Ölsperre.

Bei der Veranstaltung auf dem Vereinsgelände am Main in Obertheres erinnerte der Vorsitzende des MBCO, Bernd Schaufuß daran, dass sich erst im Mai ein Ölunfall im Hafen des MBCO durch einen Wasserwanderer ereignet hatte. "Dabei kam die Freiwillige Feuerwehr Sand, der einzige Ölwehrstandort im Landkreis Haßberge, zum Einsatz", sagte er. "Anschießend haben wir uns überlegt, eine Ölsperre zum Preis von rund 300 Euro zu erwerben, um im Ernstfall die Gefahr eindämmen und eine weitere Ausbreitung eines Ölfilms auf dem Wasser verhindern zu können. Schließlich sind wir in der Umweltarbeit schon gut zwei Jahrzehnte aktiv und möchten auch im kommenden Jahr wieder die Blaue Europa an unserem Mast aufziehen."

"Ein Meilenstein für die Umwelt"

Kreisbrandmeister Andreas Winkler, gleichzeitig Kommandant der FFW Sand, lobte den MBCO: "Ihr seid die ersten im Landkreis, die eine solche Ölsperre erworben haben und das ist ein Meilenstein für den Verein und die Umwelt", sagte er. Der mit einem Ölbindevlies gefüllte, 20 Meter lange Schlauch könne nicht nur im Wasser, sondern auch auf der Straße zum Einsatz kommen. Er sei als Erstmaßnahme gedacht, so wie ein Pflaster auf eine Wunde. Im Ernstfall müsse aber die Feuerwehr hinzu gerufen werden.

"Wenn der Schlauch einmal Öl aufgenommen hat, muss er fachgerecht entsorgt werden. Wurde er lediglich nass, kann er getrocknet und erneut zum Einsatz kommen", so Winkler. Er berichtete auch, dass, je mehr Öl man auf dem Wasser schillern sieht, umso weniger Öl tatsächlich ausgelaufen ist. Wie der MBCO mit dem Schlauch beispielsweise die Hafeneinfahrt absperren kann, demonstrierten Andreas Winkler und Bernd Schaufuß anschließend für die Mitglieder.