Die Unterpreppacher Puten und ihr Günther
Autor: Helmut Will
Ebern, Dienstag, 13. August 2019
Ein Unikat in Unterpreppach ist Günther Schramm. Er liebt Tiere. Im Moment haben es ihm Puten angetan.
Puten sind derzeit seine Leidenschaft. Aber auch Kühe, Ziegen, Schafe, Gänse, Pferde und Hasen hatte er schon. Derzeit flattern auf seinem Hof Tauben und freilaufende Hühner bevölkern auf seinem Grundstück gewisse Flächen. Die meiste Arbeit hat Günther Schramm aus Unterpreppach derzeit mit seinen zehn Puten, die auf einer großen Wiese nahe seinem Anwesen ihr Reich haben. Hier muss er täglich drei- bis viermal nach dem Rechten schauen.
Die Natur gibt ihm Freude
Eines wird schnell klar wenn man sich mit dem 76 Jahre alten Rentner unterhält. Er ist ein natur- und tierliebender Mensch. "Die Natur, Wald und Flur und Tiere geben mir sehr viel", sagt Günther. Geboren ist er in Reutersbrunn und hat im Jahr 1972 seine Frau Klara geheiratet, deren Vater eine Landwirtschaft betrieb.
"Damals hatten wir noch Rinder im Stall, die wir vier Jahre später abgeschafft haben, weil es uns zu viel Arbeit war", erzählt der Senior. Er stand vor der Frage, was er mit verschiedenen Flächen, die landwirtschaftlich nur bedingt nutzbar waren, machen sollte. "Da fiel mir ein, Schafe zu halten. In Eichelberg gab es den Schäfer Kaffka, von dem ich mir 20 junge schwarzköpfige Schafe holte, die ich auf einem Ladewagen nach Unterpreppach transportierte", sagt Günther Schramm.
Das war in Unterpreppach 'was Neues. "Jetzt haben wir auch noch einen Schäfer, war im Dorf mancherorts zu hören", so Schramm. Von Schafzucht habe er damals keine Ahnung gehabt, aber mit den Tieren, gleich welcher Art, lerne man dazu. Günther ist erheitert, als er erzählt, dass es nicht leicht war, ohne Hütehund die Tiere vom Stall auf die Weide zu bringen.
Erst das Moped, dann der Hütehund
"Die büchsten da schon mal aus, sodass ich mit dem Moped hinterher fuhr, um sie wieder zurück zu holen." Insgesamt 40 Köpfe zählte seine Schafherde. Leichter wurde es, die Tiere auf die Weide zu bringen, als er sich einen Hütehund anschaffte. Aber das war schon wieder das nächste Problem, denn dieser musste erst ausgebildet werden.
Günther Schramm ist niemand, der sich allein mit der Haltung von Tieren zufrieden gibt. Der Zuchtgedanke war bei ihm stets präsent. "Deshalb habe ich mir Zuchtböcke auf Märkten in Bamberg und Dettelbach ersteigert, um neues Blut in die Herde zu bringen." Zeitweise hatte er dann um die 100 Schafe mit den Lämmern zusammen.
Allerdings hat er mit zunehmendem Alter seit gut fünf Jahren seine Schafzucht aufgegeben. Auch grasten Gänse und Ziegen auf der Wiese.