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Die Sternwarte in Haßfurt wird saniert


Autor: Sabine Weinbeer

Haßfurt, Donnerstag, 27. März 2014

Das Wahrzeichen des Schulzentrums Haßfurt wird saniert und erhalten. Der Zweckverband informierte sich.
Die Sternwarte auf dem Dach des Schulzentrums in Haßfurt ist weithin sichtbar. Foto: Sabine Weinbeer


Auch wenn das Schulzentrum Haßfurt im Zuge der Generalsanierung sein Erscheinungsbild verändern wird - das Wahrzeichen ganz oben, die Sternwarte, wird erhalten bleiben. "Es passiert tatsächlich auch mal, dass Sanierung günstiger ist als Abbruch", erklärte Horst Hofmann, Geschäftsführer des Zweckverbandes Schulzentrum, zu den bereits erfolgten Untersuchungen.

Zudem informierte er die Verbandsversammlung, die am Dienstag tagte, dass die Schulen auch planen, die Astronomie wieder stärker in den Fokus des Unterrichts zu nehmen. Das Observatorium ist die sichtbare Hommage an den Namensgeber des Regiomontanus-Gymnasiums, den Königsberger Mathematiker Johannes Müller, genannt Regiomontanus, der im 15. Jahrhundert gelebt hat.

Den Haßfurter Zweckverband Schulzentrum bilden der Landkreis Haßberge und die Stadt Haßfurt. Im Schulzentrum sind das Gymnasium, die Realschule und die Mittelschule untergebracht. Und dazu gehört auch ein Ganztagesbetreuungsgebäude mit dem Bibliotheks- und Informationszentrum (Biz).

Das Biz stand im Blickpunkt der weiteren Punkte der Verbandsversammlung. Die massiv rückläufigen Nutzer-Zahlen des Biz im vorletzten Jahr hingen wohl "mit der Hin- und Herzieherei zusammen", erklärte Bibliotheksleiterin Amelie Ebert am Dienstag vor der Zweckverbandsversammlung Schulzentrum Haßfurt. Hier informierte sie über die aktuellen Zahlen, die wieder sehr gut aussehen. "Die Leser haben uns jetzt am Marktplatz wiederentdeckt", freute sich Ebert.

Die Bibliothek am Marktplatz verzeichnete im vergangenen Jahr 3366 Leser (die mindestens einmal im Jahr ein Medium entliehen) und dient auch als echter Treffpunkt. So gebe es zahlreiche Nutzer, vor allem ältere Herren, die hier täglich Zeitungen oder Zeitschriften lesen, aber gar nicht in die Statistik einfließen. Auch die Aktionen wie Vorlesenachmittage für Kinder oder Autorenlesungen für Erwachsene würden gut angenommen.
Sehr zum Ruf als moderne Bibliothek beigetragen hat auch der Entschluss, sich sehr frühzeitig an der "Franken-Onleihe" zu beteiligen, über die E-Books heruntergeladen werden können. Über das Internetangebot seien auch neue Vor-Ort-Nutzer gewonnen worden, sagte Ebert.

Das Gleiche gelte für die Kooperationspartner in der Fläche. Hervorragend laufe die Außenstelle Riedbach und auch die Kooperation mit dem Dorfladen in Aidhausen entwickle sich positiv. Einen Verbund bildet das Biz außerdem mit den Bibliotheken Zeil, Ebern, Knetzgau, Untermerzbach und in Anfängen mit Hofheim. Dreimal in der Woche werden diese Büchereien angefahren und mit bestellten Medien versorgt. 3500 Entleihungen gingen so im vergangenen Jahr in die Fläche.

Gleichzeitig zur Weiterentwicklung der Stadt- und Kreis-Bibliothek am Marktplatz wird das "Haus 2" am Schulzentrum konsequent zur Schulbibliothek umgebaut, immer in enger Abstimmung mit den Lehrkräften und den Schülern. Hier sollen nach dem Wunsch Eberts in diesem Jahr mehr Schüler-Arbeitsplätze entstehen. Das Biz am Schulzentrum widme sich sehr stark der Leseförderung, beliefere Bildungseinrichtungen mit Medien-Kisten und unterstütze die P- und die W-Seminare des Gymnasiums, sagte sie. Wie am Marktplatz konnten auch hier jetzt Freiwillige gewonnen werden, die die Bibliotheks-Arbeit unterstützen. Zwölf Schülerinnen und Schüler aus der Mittelstufe meldeten sich auf eine Anfrage hin und entlasten das Personal jetzt merklich von Routine-Arbeiten. Eine Entlastung ist auch der Selbstverbuchungsautomat, der jetzt auch am Marktplatz installiert werden soll.

Landrat Rudolf Handwerker (CSU) bezeichnete das Biz nicht ohne Stolz als einen der "Stars unter den unterfränkischen Bibliotheken". Das schätze auch die Verbandsversammlung, die sich immer um eine angemessene Finanz- und Personalausstattung bemüht habe. Die Personalkosten des Biz belaufen sich seit der Einstellung einer zweiten ausgebildeten Bibliothekarin auf rund 300 000 Euro im Jahr. Die Kosten tragen der Kreis und die Stadt Haßfurt zu gleichen Teilen, was auch der Verteilung der Nutzer entspricht. Auch das wies die Statistik aus.


Anlässlich des Partnerschaftsjubiläums des Landkreises mit dem französischen Distrikt Tricastin möchte der Geschäftsführer des Zweckverbandes, Horst Hofmann, in diesem Jahr das Gartenprojekt an der Ganztagesstätte am Schulzentrum umsetzen, das in Kooperation mit dem Lycée agricole in St.-Paul-Trois-Chateaux, der Partnerstadt von Eltmann, bereits angelaufen ist. Die dortigen Schüler haben im Rahmen ihrer Gartenbau-Ausbildung mehrere Entwürfe gefertigt, die am Schulzentrum bewertet wurden. Hofmann plant eine Zusammenkunft in Frankreich, um verschiedene Details zu besprechen, etwa ob alle der vorgeschlagenen Pflanzen dem fränkischen Klima gewachsen sind.