Die Stellvertreter in Haßfurt stehen fest
Autor: Christian Licha
Haßfurt, Dienstag, 05. Mai 2020
Zweiter Bürgermeister in Haßfurt wird Norbert Geier, das Amt des Dritten Bürgermeisters hat nun Berthold Albert inne. In beiden Fällen war eine Kampfabstimmung nötig. Und: Willibald Geuppert hat die Wählergemeinschaft verlassen.
Kampfabstimmungen gab es am Montag um die Posten der stellvertretenden Bürgermeister bei der konstituierenden Sitzung des Haßfurter Stadtrates. Insgesamt drei Bewerber gab es für die zwei Posten.
Für Reiner Greich war es mehr als selbstverständlich, dass Volker Ortloff als unterlegener Bürgermeisterkandidat nun an die zweite Stelle direkt hinter Bürgermeister Günther Werner rutschen solle. So schlug der SPD-Mann seinen Stadtratskollegen vor, der aber wiederum sofort die Nominierung ablehnte. Seinerseits machte sich Ortloff für den ehemaligen CSU-Fraktionsvorsitzenden Norbert Geier stark und pries ihn als erfahrenen Lokalpolitiker, der bereits seit 18 Jahren im Stadtrat sitzt. Weiterhin gab es von Manfred Stühler (SPD) den Vorschlag, Stephan Schneider (SPD) zu wählen, der in der vergangenen Amtsperiode bereits Dritter Bürgermeister war.
Das Stimmergebnis war eindeutig: Von den 25 Stimmberechtigten votierten 18 für Geier. Nur sechs Stimmen erhielt Schneider, eine Stimme war ungültig.
Ähnlich war es bei der Wahl zum Dritten Bürgermeister. Michael Spies von der Wählergemeinschaft Haßfurt (WG), der auch der Erste Bürgermeister angehört, bezog sich auf den Wählerwillen und schlug Berthold Albert (WG) vor, der nach Bürgermeister Günter Werner das beste Stimmergebnis bei der Stadtratswahl hatte. Stephan Schneider versuchte sein Glück erneut, nachdem er wiederum von Manfred Stühler vorgeschlagen wurde. Bei dieser Wahl schnitt Schneider mit zehn Stimmen zwar besser ab, dennoch holte Berthold Albert mit 15 Stimmen die absolute Mehrheit.
Als Vorsitzende der einzelnen Fraktionen wurden benannt: Michael Spies (WG), Volker Ortloff (CSU), Manfred Stühler (SPD), Felix Zösch (Grüne) und Sven Schnös (Junge Liste).
Den Eid für ihre zukünftige ehrenamtliche Tätigkeit nahm Bürgermeister Werner insgesamt neun neuen Stadträten und Stadträtinnen ab. Für die Wählergemeinschaft sitzen Eva Biertempfel und Anja Gaukler neu am Ratstisch, während für die CSU Claudia Glückert, Ilker Özalp und Volker Ortloff ihre erste Amtsperiode vor sich haben. Ebenfalls drei Neuzugänge können Bündnis 90/Die Grünen (Liste für aktiven Umweltschutz) mit Kim Davey, Peter Giessegi und Felix Zösch verzeichnen. Für die Junge Liste Haßfurt wurde Adrian Ort das erste Mal in den Stadtrat gewählt.
Bürgermeister Werner verkündetet an dem Abend auch die Entscheidung von Willibald Geuppert, zukünftig nicht mehr der Fraktion der Wählergemeinschaft angehören zu wollen. In einer schriftlichen Stellungnahme für die Pressevertreter schreibt Geuppert unter anderem, dass er sich unabhängig von Fraktions- oder Gruppenzwang durch sachbezogene und pragmatische Entscheidungen im Sinne seiner Wähler und zum Wohle der Stadt und den Stadtteilen sein Amt wahrnehmen will. Weiter heißt es: "Ich wollte nie Politik betreiben, weil im kommunalen Bereich nach meiner Meinung politisch und parteilich motivierte Entscheidungen wenig hilfreich sind."