Die Stadt Hofheim übernimmt die Regie im Schüttbau
Autor: Klaus Schmitt
Rügheim, Dienstag, 27. Februar 2018
Im Oktober 2019 steigt der Bezirk Unterfranken aus seinem Tagungs- und Kulturzentrum aus. Jetzt muss ein neues Konzept her.
Im Oktober 2019 kommt auf die Stadt Hofheim eine neue Aufgabe zu. Sie muss den Schüttbau im Stadtteil Rügheim übernehmen und weiter betreiben. Am besten als Tagungs- und Kulturzentrum, das es bereits ist. Hintergrund ist: Im Oktober 2019 läuft der Mietvertrag der Stadt mit dem Bezirk Unterfranken aus, und der Bezirk wird aller Voraussicht nach den Mietvertrag nicht verlängern. Also muss die Stadt als Eigentümerin des imposanten Gebäudes ran.
Anfang der 1990er Jahre war der Schüttbau umfassend saniert worden. Sechs Millionen Euro (umgerechnet, denn damals galt noch die D-Mark) steckte Hofheim in das Projekt. Die Stadt erhielt Fördergelder. Der Bezirk Unterfranken mietete das Objekt, um es als Tagungs- und Kulturzentrum zu betreiben.
Das waren damals hochfliegende Pläne. Zwei Geschäftsführer wurden eingestellt. Ein Hotel wurde in der Nähe gebaut und mit einer garantierten Belegungsquote abgesichert. Das Ganze ging schief, weil zu teuer. Ein neues Konzept wurde umgesetzt. Ehrenamtlichkeit wurde verstärkt eingesetzt, und das Hotel wurde vom Schüttbau gelöst. Das Haus lief als Tagungs- und Kulturzentrum, hauptsächlich getragen vom Verein "Kultur" in Rügheim.
Im Bälde wird sich wieder etwas ändern, weil der Mietvertrag der Stadt Hofheim mit dem Bezirk ausläuft und sehr wahrscheinlich nicht verlängert wird. Über die Situation informierten sich am Montagabend rund 50 Interessierte bei einem Rundgang mit Diskussion im Schüttbau. Eingeladen dazu hatte der CSU-Ortsverband Hofheim mit seinem Vorsitzenden Andreas Dellert. Dabei waren Landrat Wilhelm Schneider, der Bezirksrat Thomas Habermann (Landrat des Nachbarkreises Rhön-Grabfeld), Landtagsabgeordneter Steffen Vogel (alle CSU) und die Vorsitzende des Kulturvereins in Rügheim, Barbara Goschenhofer.
Bei der Besichtigung wurde deutlich: Der Schüttbau hat viel zu bieten, vor allem eine tolle Akustik im Gewölbekeller. Das machte der Zeiler Oliver Kunkel bei einem musikalischen Vorspiel hörbar. Daneben gibt es Seminarräume in dem Haus sowie zwölf Zimmer mit 14 Betten für Übernachtungen. Genutzt wird der Schüttbau vor allem für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen, für Tagungen und teilweise auch für private Zwecke (Trauungen).
Wie geht es weiter? Es bestand weitgehend Übereinkunft darin, dass der Schüttbau als Tagungs- und Kulturzentrum auch in Zukunft genutzt werden soll. Allerdings braucht es ein neues Konzept wurde betont, wenn der Bezirk als Mieter und Finanzgeber ausfallen wird. Allerdings könnte es sich der Bezirk vorstellen, wie zu erfahren war, dass er projektbezogene Förderungen gibt; dabei könnte die Kulturstiftung des Bezirks helfen (auch wenn wegen der aktuell niedrigen Zinsen die Finanzausstattung nicht die allergünstigste ist). Der Landkreis Haßberge könnte begleitend mithelfen.
Festgehalten wurde am Montagabend: Der Schüttbau soll am Leben erhalten werden, am besten weiterhin als Tagungs- und Kulturzentrum; ein neues Konzept soll erarbeitet werden;die Arbeit muss auf viele Schultern verteilt werden. Wer mithelfen kann, soll mitwirken.