Die Schulsanierung in Haßfurt läuft zügig
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Samstag, 22. April 2017
Bei der Sitzung der Kreisräte im Verbandsgremium gab es gute Nachrichten. Die Bauarbeiten laufen flott.
Nach "unzähligen Stunden im Keller" und akribischer Ermittlung aller Vermögenswerte konnte der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Schulzentrum Haßfurt in der Sitzung am Donnerstag die Eröffnungsbilanz vorgestellt werden. Seit 2012 werden die Haushalte des Landkreises und des Schulzweckverbandes doppisch, also in doppelter Buchführung, erstellt, die Datenermittlung für die Eröffnungsbilanz dauerte einige Jahre.
Von der Tafel bis zur Software
Das gesamte bewegliche, unbewegliche, materielle und immaterielle Vermögen des Zweckverbandes musste inventarisiert und bewertet werden. Dabei handelt es sich um 15 Gebäude und ihre Ausstattung von der Tafel bis zur Software. Unterlagen bis in die Gründerzeit des Zweckverbandes mussten herausgesucht und durchgesehen werden. Zudem waren Forderungen und Verbindlichkeiten abzustimmen, Rechnungsabgrenzungsposten zu ermitteln sowie Rückstellungen insbesondere für Urlaub und Überstunden zu bilden. Die Umlagezahlungen für Investitionen waren mit den Verbandsmitgliedern der Stadt Haßfurt und des Landkreises abzustimmen - Marlene Eichhorn gab nur einen kurzen Überblick über diese Detailarbeit. Mit einem Blumenstrauß dankte Geschäftsführer Horst Hofmann ihr für ihren besonderen Einsatz bei dieser Aufgabe. Die Bilanz schließt auf der Aktiv- und Passivseite mit einer Summe von 27,918 Millionen Euro ab. Die Eröffnungsbilanz kann nun dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband vorgelegt werden. Nun können auch die Jahresabschlüsse, beginnend mit 2012, nacheinander erstellt und der Verbandsversammlung vorgelegt werden.
Inklusion in der Realität
Auch an der Albrecht-Dürer-Mittelschule soll es ab dem kommenden Schuljahr eine Partnerklasse des Förderzentrums Förderschwerpunkt geistige Entwicklung der Lebenshilfe Haßberge geben. Die Schulleiterinnen Susanne Vodde (Mittelschule) und Alexandra Krines-Beßler (Förderzentrum) bezeichneten diesen Schritt als logische Weiterführung der Partnerklasse an der Grundschule und bereits gut funktionierender Projekte. So gestalten Mittelschule und Förderzentrum schon seit längerem ein Gastro-Projekt, in dem die Schüler kooperieren und immer donnerstags Mittagessen für die Mitarbeiter des Landratsamtes zubereiten. Beide Schulleiterinnen haben diese Form der Inklusion als den für beide Seiten besten Weg erkannt.
Gemeinsame Aktion ohne Stress
Statt Kinder mit besonderem Förderbedarf für den gesamten Unterricht in Regelklassen einzubinden, werden die Klassen für solche Unterrichtsaktivitäten zusammengeholt, die sie gemeinsam gut bestreiten können, etwa zum Sport, zu musischen oder kreativen Einheiten. Der Raum für die Partnerklasse ist an der Albrecht-Dürer-Mittelschule jetzt wieder vorhanden, da die aus Knetzgau ausgelagerten Klassen ihr saniertes Schulhaus wieder beziehen konnten.Änderungen wird es auch am Gymnasium geben, das neu beschlossene G9 wird aber frühestens in ein paar Jahren richtig bemerkbar sein, wie Rektor Max Bauer der Verbandsversammlung erläuterte. An der fünften Klasse ändere sich fast nichts, an der sechsten wenig. Nach wie vor könnten Gymnasiasten mit der zehnten Klasse die Mittlere Reife erlangen, sie können sich aber auch in den Jahrgangsstufen neun und zehn auf das Überspringen der elften Klasse vorbereiten. Ob sie dann direkt in die zwölfte Klasse gehen oder ein Auslandsjahr einschieben, bleibe den Schülern überlassen, so Max Bauer.
Auslandsjahre sollen dem Vernehmen nach durch Stipendien zusätzlich gefördert werden, erklärte er. 2024 werden die letzten G8-Abiturienten das Gymnasium verlassen, 2025 wird es (fast) keinen Abi-Jahrgang geben. In 2025/26 wird erstmals der zusätzliche Jahrgang auch Raumbedarf benötigen. Max Bauer sieht hier kein Problem. Da das Gymnasium saniert wurde, fielen die genehmigten Flächen größer aus als bei einem Neubau. Mit den genehmigten 52 Zimmern werde man auskommen, erklärte der Rektor.
Kein Pflicht-Nachmittag
Horst Hofmann fragte nach, ob die Auswirkungen auf die Ganztagesstätte absehbar seien. Dazu meinte Bauer, dass die Gymnasiasten künftig bis zur neunten Klasse keinen Pflicht-Nachmittags-Unterricht haben werden.Dauerthema ist die Generalsanierung am Schulzentrum. Der Bauabschnitt Realschule läuft; jetzt wird die Sanierung der Dreifachturnhalle vorbereitet. Oktober 2013 lag eine vorläufige Berechnung für eine Sanierung vor. Es gab allerdings noch Einwände der Regierung, vor allem der Verlagerung der Umkleide- und Duschräume wurde nicht zugestimmt.
Mittlerweile habe man erlebt, dass die Haltung der Regierung auch zu Abbruch und Neubau gegenüber Sanierungen deutlich verändert ist, sagte Hofmann. Er bat darum, die Beschlusslage zu erweitern und neben der Generalsanierung einen Neubau in die Berechnungen einzubeziehen.
Bedarf ist unbestritten
Dass hoher Sanierungsbedarf besteht, erkennt auch die Regierung; auch der Bedarf an gedeckten Sportstätten im bisherigen Umgang ist gegeben, informierte Hofmann über die neuesten Erhebungen.Begonnen werden soll mit Sanierung oder Neubau der Turnhalle nicht vor 2018, weil erst nach Abschluss der Sanierung am Schulgebäude der alte Naturwissenschaftstrakt abgebrochen werden muss.
Am Ende aller Baumaßnahmen wird im Bereich des Haupteingangs die Außenanlage neu gestaltet. Die Flächen im Süden bis zum Silberfisch erhalten bereits ab 2018 ein neues Gesicht. Das Konzept soll alle Bereiche umfassen. EinenVorentwurf zur Grüngestaltung stellte Kreisfachberater Guntram Ulsamer vor. Man kam überein, eine Arbeitsgruppe zu bilden und die Schüler einzubinden, damit die Außenanlagen den verschiedenen Anforderungen des Schulbetriebs entsprechen.