Die Schöne und das Biest in Haßfurt
Autor: Ulrike Langer
Haßfurt, Sonntag, 23. November 2014
Die Theaterwerkstatt Haßfurt hat das bekannte Märchen auf die Bühne gebracht. Bei der Premiere war das Publikum begeistert.
"Die Schöne und das Biest" ist ein Märchen darüber, dass man dem äußeren Schein nicht immer trauen sollte, dass jede Sehnsucht sich einmal erfüllen kann und dass die Liebe eine äußerst starke Kraft ist. Die Theaterwerkstatt Haßfurt hat diese aus Frankreich stammende Geschichte in eine zauberhafte Bühnenproduktion verwandelt. Schon die Premiere am Samstag im ausverkauften Gewölbekeller der Stadthalle war ein umwerfender Erfolg.
Denn die Schauspieler Benjamin Bochmann, Heidi Lehnert, Martin Habermeyer und Olga Seehafer haben unter der Regie von Nina Lorenz die Erzählung von dem in ein Biest verwandelten Prinzen und der schönen Kaufmannstochter Bella ganz hervorragend, fantasievoll und witzig in Szene gesetzt.
Sowohl die Kinder als auch die erwachsenen Zuschauer verfolgten das Geschehen auf der Bühne, das durch Lieder und Musik aus der Feder von Klaus Neubert besonders reizvoll bereichert wurde, mit großer Spannung.
Viel Spielwitz
Mit viel Spielwitz erwecken die Schauspieler die handelnden Personen auf der dezent, aber wirkungsvoll eingerichteten Bühne zum Leben. So spielt Benjamin Bochmann das Biest, das eigentlich ein verzauberter Prinz ist und nur zurückverwandelt werden kann, wenn es sich verlieben kann und seinerseits geliebt wird. Dem begabten Schauspieler gelingt es, als Biest anfangs ein wenig furchteinflößend zu agieren, aber auch nach und nach dessen verborgene, gute und liebenswerte Seite zu zeigen. Denn das Biest bemüht sich wirklich darum, geliebt zu werden und selbst Gefühle zuzulassen, und wirkt zuweilen so komisch, dass auch die Kinder immer wieder lachen müssen.
Tochter ins Schloss geschickt
Doch zunächst kommt ein ruinierter Kaufmann in sein Schloss, den er reichlich bewirtet. Als dieser jedoch seine Lieblingsrose pflückt, wird er wütend. Der Kaufmann, verkörpert von Martin Habermeyer, kann sich nur retten, indem er verspricht, eine seiner beiden Töchter in das Schloss zu schicken. Bella geht ihrem Vater zuliebe freiwillig in das Schloss, während ihre Schwester, herrlich eitel, affektiert, selbstherrlich und egoistisch dargestellt von Olga Seehafer, dankend ablehnt. Mit sehr viel Charme spielt Heidi Lehnert die selbstbewusste und herzensgute Bella.
Bald erkennt sie, dass das Biest ein gutes Herz hat, auch wenn sie seine Heiratsanträge anmutig, aber bestimmt ablehnt. Lustig wird die Inszenierung auch durch die Rollen, die die verzauberten Bediensteten des Prinzen einnehmen. Die Teekanne und der Kerzenleuchter, dargestellt von Olga Seehafer und Martin Habermeyer, bringen ein weiteres humorvolles Element in das Spiel, so dass das Publikum immer wieder nach Herzenslust lachen kann.
Am Ende gab es denn auch viel Applaus, und zwar auch für die Regisseurin Nina Lorenz sowie Klaus Neubert und Barbara Bollerhoff für das Bühnenbild und Andrea Reinhold, Teresa Hiller und Gabi Hofmann für die schönen Kostüme.