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Die Kulturarbeit in Ebelsbach hat ein Gesicht


Autor: Roland Mayer

, Mittwoch, 01. August 2012

Eine Europareise und sehnsuchtsvolle Melodien gönnte sich der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis Ebelsbach zum zehnjährigen Bestehen: Denn da weilte die "Haßfurter Stubenmusik" mit Judith Hutzel-Weisel (Harfe, Gesang), Ruth Hutzel (Hackbrett, Akkordeon, Gesang), Jochen Hutzel (Zither, Gitarre, Querflöte, Flöte, Gesang) und Michael Weisel (Kontrabass, Gesang) zu einem Konzert unter den Mitgliedern.
Judith Hutzel-Weisel, Ruth Hutzel, Jochen Hutzel und Michael Weisel (von links) musizierten beim Arbeitskreis in Ebelsbach. Foto: may


Gefühlvoll und abwechslungsreich interpretierten die Musiker die Stücke. Die Reise begann in Deutschland mit "Staad Lustig". Fränkische Stubenmusik spiele auch bayerische und sogar ausländische Lieder und Stücke, erklärte Jochen Hutzel. Er führte durch das Programm und hatte einiges an Erzählungen auf Lager.

151 Mitglieder


Der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis hat mit seinen aktuell 151 Mitgliedern in Ebelsbach eine starke Basis. Gegründet am 24. Juli 2002, drehte sich damals alles um die Herausgabe eines Ortsbuchs. Die Vorstellung des zweibändigen Werkes ist sicher der erste Höhepunkt im Vereinsleben. Mittlerweile brachte der Verein ein weiteres Buch, die "Medicus-Chronik", heraus sowie acht Heimatbögen. In Arbeit ist ein Heimatbogen über die Mühlen in und am Ebelsbach und seinen Seitentälern.



Es geht nicht nur um Geschichte


Die Aktivitäten des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises sind vielfältig. Es gab viele Führungen in Ebelsbach und seinen Gemeindeteilen, jedes Jahr startet man zu Tagesausflügen mit Führungen und Besichtigungen. Der Verein organisierte mehrere Ausstellungen, vor allem in der Schlosskapelle in Gleisenau. Regen Zuspruch verzeichnen die Jahresrückblicke durch Bürgermeister Walter Ziegler. Weiterer Schwerpunkt sind Konzerte.
Das nächste geben am Freitag, 31. August, Monika Appel, Georg Graefe, Markus Kern und Lena Appel mit "Classic Rock Hits". Rechnet man die von Walter Martin organisierten Kabarett abende mit der "Biermösl Blosn", den "Wellküren", Gerhard Polt oder Martina Schwarzmann hinzu, so hat der Verein ein hohes kulturelles Niveau erreicht, wie die Führungsriege stolz bilanziert. Wichtig ist dem Ebelsbacher Verein die Förderung des Brauchtums. So gab es Flurumgänge nach historischer Tradition entlang der Orts- und Gemarkungsgrenzen. Im Wein- und Winzerort Steinbach ließ man den Brauch der Segnung der ersten Trauben aufleben, und seitdem bringt jedes Jahr das "Träublmadla" die ersten Trauben zum Altar.
Nicht nur in Ebelsbach und Gleisenau, sondern weit darüber hinaus sind die Wirtshaussingen in der Weinscheune Schäfer bekannt. Die Veranstaltungen sind jedes Mal ausverkauft.

Denkmäler im Blick


Und dann kümmern sich die Vereinsverantwortlichen auch noch um die Denkmalpflege. Da erfolgten Arbeiten am Kreuzstein am Geiersrain, am Gedenkstein der Solrampe und die Sanierung des Bildstocks zwischen Ebelsbach und Steinbach.
Mehr im Stillen geschieht die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Institutionen. Jüngstes Beispiel: das Jahrbuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Österreich. Hier wirkte der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis mit dem Autor zusammen, als es um einen Widerstandskreis sowjetischer Kriegsgefangener ging, deren Weg vom Lager Ebelsbach nach Mauthausen führte und die dort als "die Ebelsbacher" geführt wurden.
"Zehn Jahre sind kein Jubiläum im eigentlichen Sinn, aber der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis hat in zehn Jahren viel erreicht, bewirkt und geleistet", sagte der Vorsitzende Roland Mayer - und nicht nur er ist stolz auf diese Bilanz.