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Die Krönung für den Jahreswechsel


Autor: Eckehard Kiesewetter

Ebern, Donnerstag, 03. Januar 2013

In Ebern sind am Sonntag (Dreikönigstag) 53 Personen als Könige für die gute Sache unterwegs. Bei der zentralen Eröffnungsfeier der bundesweiten Sternsingeraktion in Würzburg erlebten sie im Dom einen majestätischen Auftakt.
Patrick Hanus (links) begleitete eine kleine Gruppe von Eberner Sternsingern zur zentralen Eröffnungsfeier in Würzburg. Nicht nur der Festgottesdienst im Dom beeindruckte die kleinen und großen Könige. Foto: privat


Man muss kein Windsor sein oder sonst wie dem europäischen Hochadel angehören, um sich mit Königen zu umgeben. In Ebern kann man sich sogar auf Eigenintiative krönen lassen. Freiwillige sind gefragt, die sich in majestätischen Gewändern auf die Straße trauen und, quasi als "Krönung" des Wechsels ins neue Jahr, Gottes Segen in die Häuser bringen.

53 Personen hat Patrick Hanus bislang zusammentrommeln können, die am Dreikönigstag als Sternsinger ausschwärmen werden. Der Polizeibeamte ist so etwas wie der Zeremonienmeister der königlichen Aktion in der Pfarrei St. Laurentius. Zehn Erwachsene, darunter auch eine "Opa-Gruppe" kündigt Hanus an. Opa-Gruppe deshalb, weil auch die Enkel mitlaufen. Bereits zum vierten Mal mischt eine reine Frauengruppe mit und will wieder reichlich Spenden für notleidende Kinder sammeln.



Diesmal sollen bei der Aktion, die als weltweit größte organisierte Hilfsaktion von Kindern für Kinder gilt, vor allem Gesundheitsstationen und Krankenhäuser in Tansania unterstützt werden.

Nicht alle Haushalte werden besucht

"Leider können wieder nicht alle Eberner Haushalte besucht werden", bedauert Hanus. Mehrere Aufrufe hatte er gestartet, doch diesmal hat sich beispielsweise für Heubach keine Gruppe gefunden. Die Eyrichshöfer dagegen können diesmal mit einem Besuch Einheimischer Könige rechnen. Allerdings reicht es dort, nach aktuellem Stand, nur für ein Paar "Weise aus dem Morgenland".

Moralische Rückendeckung holte sich eine kleine Gruppe von Sternsingern aus Ebern und Eyrichshof, Rentweinsdorf und Hofstetten in Würzburg, wo die zentrale Eröffnung der bundesweiten Sternsingeraktion stattfand. Mit etwa 2000 anderen Königen aus der gesamten Republik besuchten sie den Gottesdienst mit dem Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann und Bischof John C. Ndimbo aus Tansania im Dom.

Schon bei der Ankunft am Unteren Markt bekamen die "Königssinger" aus Ebern laut Schilderung von Patrick Hanus "den Mund nicht mehr zu. So weit das Auge reichte, lauter Könige in festlichen Gewändern." Und überall blitzten die Sterne.

Eine bunte Mischung der Generationen

Hanus entdeckte, dass auch andernorts eine bunte Mischung der Generationen die Aktion mitträgt, und er sieht sich in seinem Ansatz bestätigt, dass man ausgemusterte Pfarrgewänder durchaus für den Dreikönigstag umfunktionieren kann.

Einem Triumphmarsch glich der Zug durch die Würzburger Innenstadt zum Dom. "Hier war bei den Passanten deutlich zu erkennen," berichtet Hanus, "dass die vorüberziehenden Sternsinger ganz große Gefühle verbreiteten."

Die Bildgewalt und die festliche Gestaltung des Gottesdienstes werden die Teilnehmer so schnell nicht vergessen. Hanus spricht von "Großen Gefühlen mit Ansteckungscharakter". Die Teilnehmer aus Ebern jedenfalls nahmen sich vor, im nächsten Jahr wieder an der bundesweiten Eröffnungsfeier teilzunehmen.

Am Dreikönigstag werden die Sternsinger nach dem Zehn-Uhr-Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche ausgesendet.