Die Karbacher Straße wird rundumerneuert
Autor: Sabine Weinbeer
Rauhenebrach, Mittwoch, 31. Juli 2013
Die Straßenbauarbeiten in Rauhenebrach reißen nicht ab. Demnächst steht der Ausbau der Staatsstraße 2258, der Karbacher Straße in Untersteinbach, an. Mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass auch die Rinnen und der Bordstein so ramponiert sind, dass es mit einer neuen Straßendecke nicht getan ist. Darüber informierte Bürgermeister Oskar Ebert den Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag.
"Es macht keinen Sinn, eine neue Fahrbahndecke aufzuziehen, wenn die Rinnen krumm und buckelig sind." Zudem biete sich die Erneuerung des Gehsteigs an, der schadhaft ist. Auch der Engpass im Bereich einer Hauseingangstreppe könnte so beseitigt werden, berichtete Ebert von einem Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt. "Wir könnten wenigstens knapp einen Meter Gehsteig erreichen, das wäre auf jeden Fall besser als die jetzige Situation", erklärte der Bürgermeister (FW).
Gemeinde will die Kosten tragen
Der Gemeinderat war sich einig, dass man die Gelegenheit ergreifen sollte, auch wenn die Kosten für Rinne, Bordstein und Gehweg von der Gemeinde zu tragen sind. Rund 30.000 Euro wird es voraussichtlich kosten, wenn der Gehweg wie bisher wieder asphaltiert wird, etwa 15.000 Euro teurer wäre Betonpflaster, wie es im Kreuzungsbereich bereits auf dem Gehsteig liegt.
Die Entscheidung über das Material will der Gemeinderat den Anliegern überlassen, mit denen sich der Bürgermeister dieser Tage trifft.
Umgehend aktiv geworden ist Oskar Ebert, als im Nebengebäude der ehemaligen Schule in Theinheim ein Deckenbalken brach. Der Gemeinderat genehmigte nachträglich den Auftrag für die Reparatur und schloss sich der Auffassung an, dass das Dach erneuert werden sollte.
75 Prozent Zuschuss winken
75 Prozent Zuschuss stehen der Gemeinde für den Neubau des Radwegs von Untersteinbach nach Koppenwind in Aussicht. Um sich diesen hohen Fördersatz auf jeden Fall zu sichern, beschloss der Gemeinderat am Dienstag die Durchführung der Maßnahme. Zwei Jahre hat die Gemeinde nach Antragstellung Zeit, den topographisch nicht einfachen Radweg zu realisieren. Die Gesamtkosten einschließlich der notwendigen Auffüllungen sind mit 607.000 Euro veranschlagt.
Auch Rauhenebrach beteiligt sich zur Anschaffung der neuen digitalen Funkgeräte für die Gemeindefeuerwehren am kommunalen Rahmenvertrag. Die Gemeinderatsmitglieder waren sich einig, dass diese Sammelausschreibung wohl günstigere Preise bietet, als wenn die Gemeinden ihre Geräte einzeln beschaffen. Kritisiert wurden allerdings die hohen Kosten, was wohl am mangelnden Wettbewerb liege.
28 Handfunkgeräte
28 Handfunkgeräte und acht Funkgeräte für die Fahrzeuge braucht Rauhenebrach. Von den 37.000 Euro muss die Gemeinde 16.000 Euro tragen. Dazu kommen die nicht unerheblichen Einbaukosten, für die es keinen staatlichen Zuschuss gibt.
Am Probebetrieb des neuen Behördenfunks beteiligen sich nach Information von Ebert die Wehren Untersteinbach und Prölsdorf, bei denen auch der schwere Atemschutz angesiedelt ist. Daher werden zunächst diese beiden Wehren mit Digitalfunk ausgestattet, die restlichen Wehren erhalten dies Zug um Zug im Laufe von drei Jahren.
Eine knappe Million Euro wird in den nächsten zwei Jahren in die Ertüchtigung der Kläranlage in Prölsdorf fließen. Der Gemeinderat billigte am Dienstag die Entwurfsplanung, nach der die Anlage mit den Funktionen der Nitrifikation und der Denitrifikation ausgestattet wird.
Statt vier Teichen nur noch einer
Zum Einsatz kommt das so genannt SBR-Verfahren, eine Variante des Belebtschlamm-Verfahrens. Anstelle der bisher vier Teiche wird nur noch der größte Teich benötigt, der in zwei Abschnitte geteilt wird; ferner braucht es einen Ausgleichsteich. Der Teich 1b wird teilweise verfüllt, um Platz für den Schlammlagerplatz zu schaffen. Der Teich 2 bleibt erhalten als so genanntes "Havariebecken", das eingesetzt werden kann, wenn Wartungsarbeiten an der Anlage nötig werden.
Bürgermeister Oskar Ebert ging auch auf Befürchtungen in der Bevölkerung ein, es könnten hohe Kostenbescheide drohen, wenn die Kläranlage umgebaut wird. Noch hat der Gemeinderat nicht abschließend über die Art der Finanzierung beschlossen, doch herrscht Einigkeit, dass nicht die gesamte Investition über die Abwassergebühr finanziert werden kann.
Oskar Ebert rechnete vor, dass der Kostenbeitrag der Hausbesitzer sich maximal auf 1500 Euro belaufen würde, wenn die Gesamtsumme über Beiträge umgelegt würde - abhängig von Grundstücksgröße und Geschossfläche. Vorgesehen sei, die Beiträge in drei Raten einzuheben, so dass es keine finanziellen Engpässe für Bürger geben dürfte. Zudem gebe es die Möglichkeit, individuelle Stundungsvereinbarungen zu treffen.
Keine Einwände gegen den Baumwipfelpfad
Keine Einwände hatte der Gemeinderat gegen den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Baumwipfelpfad Steigerwald" bei Ebrach. Als Nachbargemeinde wurde Rauhenebrach im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplans um seine Stellungnahme gebeten.
Großes Verständnis hatten Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder für ein Anliegen der Fürnbacher. Mit einer Unterschriftenliste forderten sie die Ausweisung einer Tempo-30-Zone in der Ortsdurchfahrt der Kreisstraße Has 24. Die enge und kurvige Ortsstraße ist vor allem im Ortskern sehr unübersichtlich und dennoch stark frequentiert - derzeit durch die Baustelle in Prölsdorf ganz besonders. Kürzlich wurde sogar ein Kind angefahren.
Oskar Ebert sicherte zu, dass die Gemeindeverwaltung im Landratsamt einen Antrag stellen werde. Angesichts der wirklich schwierigen Situation sieht er gute Chancen, dass die Verkehrsbehörden der Beschränkung zustimmen.