Druckartikel: Die Hilfe für andere Leute motiviert sie

Die Hilfe für andere Leute motiviert sie


Autor: Michael Will

LKR Haßberge, Mittwoch, 21. Dezember 2016

29 Auszubildende, Bundesfreiwillige und Praktikanten haben beim Roten Kreuz im Kreis haßberge in diesen Wochen eine Tätigkeit aufgenommen.
Katrin Habermann arbeitet im Rettungsdienst als Bundesfreiwillige und ist im Krankentransport in der Rettungswache Ebern eingesetzt. Zusammen mit Rettungsassistent und Praxisanleiter Ralph Schönfelder checkt sie vor Dienstbeginn die Ausrüstung im Krankentransportwagen.  Fotos: Michael Will / BRK Haßberge


"Es ist schön, etwas Freiwilliges und Gutes zu tun." Katrin Habermann hält es für sinnvoll, zwischen Abitur und Studium ein praktisches Jahr einzulegen. Deshalb hat sich die 18-Jährige aus Unterpreppach entschieden, beim Rot-Kreuz-Kreisverband Haßberge ein Jahr als Bundesfreiwilligendienstleistende im Rettungsdienst zu absolvieren. Sie ist damit eine von 29 jungen Frauen und Männern, die in diesen Wochen bei dem Wohlfahrtsverband ihre Ausbildung begonnen beziehungsweise ein Jahr als Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdi) in den unterschiedlichsten Bereichen angetreten haben.


Medizinisches Interesse

Der 18-Jährigen, die Interesse am Berufsfeld Medizin hat, macht es Spaß, mit Menschen in Kontakt zu kommen und ihnen zu helfen. Im Rettungsdienst arbeitet sie als Rettungsdiensthelferin auf dem Krankentransportwagen in der Rettungswache Ebern und ist dabei stets mit einem Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten im Einsatz, um Patienten mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen von zuhause ins Krankenhaus zu transportieren, von dort nach Hause zu bringen oder auch zwischen zwei Kliniken zu verlegen. Um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten, absolvierte sie vorher ein Praktikum im Rettungsdienst und legte anschließend die Ausbildung zur Rettungsdiensthelferin ab. "Ich wusste also, was mich erwartet." Durch ihre Tätigkeit erhofft sich Habermann, weitere Grundkenntnisse im Bereich der Notfallrettung und der Medizin erlernen und praktische Erfahrungen sammeln zu können.

Dass sich junge Menschen in einem sozialen Beruf engagieren, hält die junge Frau für wichtig, schließlich werde immer mehr Personal in diesen Bereichen benötigt. Deshalb findet sie es "schön, durch ein freiwilliges soziales Jahr der Gesellschaft etwas Gutes zu tun".

Natürlich müsse man auch damit umgehen können, sterbende Patienten zu sehen, sagt die 18-Jährige. "Das kann teilweise schon belastend sein, aber letztendlich arbeitet man aus Liebe zum Menschen und versucht, dem Patienten die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten."


Viele positive Erfahrungen

Interesse am Rettungsdienst hat auch Maximilian Keeß aus Prappach schon lange. Der 20-Jährige hat beim Rot-Kreuz-Kreisverband Haßberge bereits ein Jahr als Bufdi gearbeitet und ist jetzt einer von zwei Auszubildenden zum Notfallsanitäter, die im Herbst ihr erstes Ausbildungsjahr in dem neuen Berufsbild begonnen haben. Die Ausbildung absolviert er an der Rot-Kreuz-Berufsfachschule für die Notfallsanitäter in Würzburg; sie dauert drei Jahre.

"Mich interessiert die moderne Notfallmedizin und die Tatsache, dass ich in ein neues Berufsbild hineinwachsen kann, in dem ich sowohl mit Menschen als auch mit modernster Technik zu tun habe", nennt der 20-Jährige den Grund für seine Berufswahl. Außerdem habe er im Rahmen seines Bundesfreiwilligendienstes im Rettungsdienst bereits viele positive Erfahrungen im Kontakt mit Patienten und Kollegen sammeln können. "Ich hoffe, mein Wissen in diesem Bereich erweitern zu können, um nach der Ausbildung kranke oder verletzte Menschen adäquat versorgen zu können."


Engagement und Begeisterung

Über so viel Engagement und Begeisterung der jungen Menschen für die Aufgaben und Ziele des Roten Kreuzes freut sich dessen Kreisgeschäftsführer Dieter Greger, der die insgesamt 29 Auszubildenden, Bundesfreiwilligen und Praktikanten kürzlich bei einer Zusammenkunft im Kreisverband in Haßfurt empfing und ihnen viel Erfolg und Freude bei ihrer Tätigkeit wünschte.

Derzeit arbeiten im Kreisverband rund 190 hauptamtliche Mitarbeiter, zudem 175 geringfügig Beschäftigte, 13 Auszubildende und 19 Bundesfreiwilligendienstleistende. Ehrenamtlich engagieren sich etwa 890 Personen und 12 500 sind Fördermitglieder. Das Rote Kreuz zählt damit im Landkreis zu einem der größeren Arbeitgeber.
Von 2003 bis 2016 wurden 147 Frauen und Männer in verschiedenen Berufsfeldern ausgebildet oder waren als Berufspraktikanten tätig. Weitere 124 junge Leute haben von 2009 bis einschließlich 2016 ihren Zivildienst beim Roten Kreuz geleistet oder waren als Bundesfreiwillige tätig.