Die Haßfurter Realschule prägt Stadt und Landkreis
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Freitag, 16. November 2018
Die Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule in Haßfurt besteht seit 50 Jahren. Das Jubiläum wurde mit vielen Gedanken zum Wandel in der Gesellschaft gefeiert.
Ihren 50. Geburtstag feierte die Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt am Freitag mit einem fröhlichen Festakt, bei dem einmal mehr deutlich wurde, welche rasanten Veränderungen die Gesellschaft im letzten halben Jahrhundert mitgemacht hat. Am Beispiel Schule wird die Veränderung vielleicht noch deutlicher.
Viele Gäste fanden sich im Ganztagsgebäude ein, um mit der Realschule zu feiern. Die aktuelle Schulleitung mit Realschuldirektor Hartmut Hopperdietzel, seinen Stellvertreterinnen Christine Gehringer und Christine Rottmann sowie der erweiterten Schulleitung, Ulrike Wild und Anke Männer, freuten sich über viele Gratulanten und Mitfeiernde. Gleichzeitig bedankten sie sich für die Unterstützung, die die Schule erfährt - durch den Zweckverband Schulzentrum als Sachaufwandsträger, das Kultusministerium, den Elternbeirat, den Förderverein oder die Wirtschaft. Die Schüler gestalteten das Rahmenprogramm mit einem Sketch über die Pisa-Studie und mit Musik.
Der stellvertretende Landrat Michael Ziegler erklärte, dass die Gründung der Realschule in den 60er Jahren eine deutliche Verbesserung der Bildungschancen vor allem auf dem Land bedeutete. Bis heute sei der mittlere Schulabschluss für junge Menschen eine hervorragende Basis für ein gelingendes Berufsleben. Dabei sei es der Realschule Haßfurt immer darum gegangen, neben Wissen auch soziale Kompetenzen zu vermitteln.
Dass das gut gelingt, dazu wolle der Förderverein auch in Zukunft seinen Beitrag leisten, betonte Günther Werner, der Vorsitzende und Haßfurter Bürgermeister. Der Verein belohnt die Schulbesten mit einem Geldpreis, fördert Skikurse, dankt Schülerlotsen und Schulsanitätern mit einem kleinen Geschenk für ihren Einsatz, schafft Musikinstrumente an und fördert die "bewegte Pause".
Auch der Elternbeirat unterstütze die Schule nach Kräften, betonte Vorsitzender Klaus Müller. Dank vieler innovativer Ideen der Schulleitung sei die Schule zukunftsfähig aufgestellt.
Die vielen Gruppen außerhalb des Unterrichts von Streitschlichtern über die Theatergruppe bis zur Schülerfirma schätzt Schülersprecherin Valerie Eske. Denn "Sozialkompetenzen zählen heute auch bei einer Bewerbung für den Ausbildungsplatz", weiß sie. Der "Silberfisch" mit Mittagsbetreuung, Chilly-Café, Bibliothek und Bühne sei "ein echter Luxus", ebenso wie die technische Ausstattung ihrer Schule. Vom Umbau im Zuge der Generalsanierung wünschte sie sich im Auftrag der Schülerschaft wenigstens in den Südzimmern klimatisierte Räume, "schließlich gibt es kein Hitzefrei mehr", und mehr Sitzmöglichkeiten in der Schulstraße wären nach ihrer Ansicht schön.
Viel habe sich in 50 Jahren verändert, sagte der Ministerialbeauftragte Karlheinz Lamprecht. Die Schule habe aber immer, ganz gleich unter welchen Rahmenbedingungen, den Auftrag angenommen, junge Menschen auf das Leben vorzubereiten. Die Dr.-Auguste-Kirchner-Realschule Haßfurt habe die Stadt und die Region mitgeprägt, weil Schulabsolventen die Gesellschaft und das Wirtschaftsleben mitprägten. Die Kombination aus Theorie und Praxis mache die Realschule zu einer sehr anerkannten Schulart, sowohl bei Eltern und Schülern als auch bei den Arbeitgebern, denn "der Weg zur Reflexion und Abstraktion führt über die Anschaulichkeit". Dieses Bildungskonzept gelte bis heute, auch wenn Schule seit 1968 einem enormen Wandel unterworfen war, nicht nur durch die Digitalisierung. Das Wissen nehme heute exponentiell zu, Berufe wandelten sich, da sei an den Schulen kluges Handeln gefragt. Dem Landkreis Haßberge dankte Lamprecht für die Unterstützung der Schulen, auch jetzt wieder mit der Generalsanierung und der Vorbereitung auf das neue Schulkonzept.