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Die Feuerwehr muss warten


Autor: Helmut Will

Untermerzbach, Dienstag, 28. Januar 2020

Der Gemeinderat Untermerzbach stellte einen Antrag der FFW für ein neues Auto und mehr Platz zurück.
Treffen im Feuerwehrgerätehaus: Bürgermeister Helmut Dietz (links) und die Mitglieder des Gemeinderates Untermerzbach hörten sich die Ausführungen der Feuerwehr  an. Helmut Will


Mit einer Ortseinsicht am Feuerwehrgerätehaus Untermerzbach begann am Montagabend die Sitzung des Gemeinderates Untermerzbach. Von der Feuerwehr lag ein Antrag vor, ein Logistikfahrzeug zu beschaffen und einen zusätzlichen Stellplatz außerhalb des Gerätehauses anzulegen.

Ralph Morgenroth, federführender Kommandant der Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet Untermerzbach und Kreisbrandmeister, erläuterte die Vorstellungen der Feuerwehr. "Wenn wir uns hier umschauen, sehen wir, dass es, obwohl alles gut verstaut ist, ziemlich eng ist." Der Kommandant erläuterte dem Gemeinderat die vorhandene Ausrüstung der Feuerwehr und wies auf einen gut zehn Jahre alten Bus hin, der mittlerweile als Einsatzleitungsfahrzeug dient. "Für uns wäre es dringend erforderlich, ein reines Logistikfahrzeug zum Transport verschiedener Einsatzmittel zu erhalten", sagte Morgenroth.

Nötig wäre laut Feuerwehr infolgedessen auch ein weiterer Unterstellplatz, der in Richtung Bauhof an das Feuerwehrgerätehaus angefügt oder gegenüberliegend gebaut werden könnte. Der Kommandant machte deutlich, dass sich die Feuerwehr mit 36 Aktiven weiterentwickeln werde. "Im letzten Jahr haben wir 15 neue Mitglieder hinzubekommen", bekräftigte er seine Ausführungen.

Auch habe man sich schon Gedanken über den Preis eines Logistikfahrzeugs gemacht. Ein Neufahrzeug würde um die 120 000 Euro kosten, gebraucht könne man es zwischen 40 000 und 80 000 Euro erhalten.

So nachvollziehbar wie Ralph Morgenroth seine Vorstellungen vortrug, so deutlich machte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD), dass sich die Gemeinde die Frage stellen müsse, ob sie es sich gegenwärtig leisten könne. "Wir müssen bedenken, dass zum Anschaffungspreis auch noch um die 200 000 Euro für ein Gebäude hinzukommen", sagte der Rathauschef und fuhr fort: "Die nächsten zwei Jahre ist das nicht umsetzbar." Zunächst müsse alles erst einmal umfassend geprüft werden, vor allem die Möglichkeiten von Fördermitteln.

Dietz gab weiterhin zu bedenken, dass die Ausgaben für die Feuerwehren für die Gemeinde Untermerzbach auf 74 000 Euro im Jahr gestiegen sind, wovon allein 14 000 Euro für die Fahrzeughaltung aufgewendet werden müssen. "Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, und ich erkenne die Leistungen unser Wehr an. Wir wollen auch weiterhin unsere Wehren gut ausstatten, aber das Ganze müssen wir erst einmal im Gemeinderat diskutieren", sagte der Bürgermeister.

Die Ausweisung eines Neubaugebietes in der Ortschaft Gereuth sorgte bei der Sitzung für viel Arbeit und forderte die Geduldsnerven des Gremiums. Gemeinderat Heinrich Döhler (SPD) merkte gegen Ende der Beratung an: "Ich frage mich, wie man sich sowas ausdenken kann." Sieben Einwände oder Anregungen von Behörden waren abzuarbeiten, was zügig passierte.

Länger, und zwar über knapp eineinhalb Stunden, dauerte es, bis Anregungen und Einwände einer Familie aus Gereuth zum geplanten Neubaugebiet abgearbeitet waren. Einwände und Anregungen der Familie auf über elf Seiten wurden vorgelesen, dazu die Erwiderungen der Gemeinde. Es mussten insgesamt 21 Zwischenbeschlüsse gefasst werden. Der Gesamtbeschluss, dass die Gemeinde unter Berücksichtigung der vorab gefassten Zwischenbeschlüsse die ausgearbeitete Einbeziehungssatzung beschließt, dauerte hingegen nur 30 Sekunden.

Die Gemeinde hat damit den Weg frei gemacht, dass gebaut werden kann. Nur noch rechtliche Schritte könnten die Bebauung verzögern oder gar verhindern. Geplant sind in Gereuth sieben Bauparzellen.

Überprüft werden müssen Abwasserkanäle im Gemeindegebiet durch Befahren mit einer Kamera. Hierzu lagen zwei Angebote vor. Dem günstigsten Anbieter, einer Firma aus Michelau, wurde der Auftrag in Höhe von 50 300 Euro erteilt.

Untermerzbach wurde als Heimatdorf 2019 prämiert. "Dadurch haben wir auch die Verpflichtung der Kulturlandschaftsinventarisierung übernommen", sagte der Bürgermeister. Hierzu liegt ein Angebot über 26 500 Euro vor; allerdings ist noch ein zweites Angebot abzuwarten, weshalb hierzu kein Beschluss gefasst werden konnte.

Der Geschäftsführer der Gemeinde Untermerzbach, Edgar Maier, der in diesem Jahr in den Ruhestand geht, wurde von seiner Aufgabe als Datenschutzbeauftragter der Gemeinde entbunden. Infolge einer Zweckvereinbarung mit anderen Gemeinden, wobei die Gemeinde Theres federführend ist, wird es einen gemeinsamen Datenschutzbeauftragten geben. Dieser wird von einer Firma gestellt, um die Datenschutzaufgaben bei den beteiligten Gemeinden zu übernehmen. Es handelt sich hier um Maximilian Nuss. Die Kosten für den drei Jahre laufenden Vertrag belaufen sich für die Gemeinden auf 90 000 Euro, wobei der Anteil der einzelnen Gemeinden nach einem gewissen Schlüssel und nach dem Aufwand errechnet wird.