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Die Fehltritte des Eberner Stadtrates


Autor: Ralf Kestel

Heubach, Dienstag, 07. Juli 2015

Beim Auftritt zur Heubacher Kerwa fehlt den Eberner Stadtoberen noch die taktische Marschrichtung, die Geschlossenheit und die Durchschlagskraft.
Da nahm das Unheil seinen Lauf: Dominik Geßner (mittig mit Rock) erzielte das 1:0 für die Freunde der Gardemädchen. Matthias Becht, Philipp Arnold und Bernd Ebert (in gelben Trikots von links) schauten nur noch hilflos zu und ließen Torwart Markus Fausten im Stich. Foto: Ralf Kestel


Sang- und klanglos untergegangen ist Eberns Stadtrat bei seiner Fußball-Premiere am Montagabend beim Gaudi-Turnier zur Heubacher Kerwa. So richtig hatten die Volksvertreterin/innen den Kick noch nicht raus. Ein Workshop (Trainingslager) in Klosterlangheim oder Kloster Banz dürfte die Folge sein nach zwei Niederlagen auf dem grünen Rasen. Dazu eine heiter-satirische Nachbetrachtung zu manchem Fehltritt:

Sie suchten den Schulterschluss, die 14 Ratsmitglieder und Ortssprecher. Diesmal waren alle Fraktionen vertreten, also auch die CSU dabei im Mixed-Team, da man eigentlich dachte, im ersten Spiel auf die holde Weiblichkeit der Heubacher Garde zu treffen.

Doch weit gefehlt. Beim Gegner handelte es sich um die Freunde der Gardemädchen. Damit um (männliche) Gegner, die um Jahre jünger und etliche Pfunde leichter waren.

Dennoch hielt sich das Stadtratsteam, das von Drittem Bürgermeister Werner Riegel (SPD) betreut wurde ("Bewecht Euch a weng"), wacker und dem Ansturm der Gardisten lange stand, wobei Torhüter Markus Fausten (CSU) zum besten Spieler seiner Mannschaft avancierte. Dies, obwohl er nach eigener Aussage zum ersten Mal in seiner Fußballkarriere zwischen den Pfosten stand. Aber: "Es wollte ja kein anderer ins Tor."

Torwart bester Mann

Und so musste er als Vertreter der Minderheits-Fraktion eben ran. Lange Zeit hatte das torlose Unentschieden Bestand. Erst als Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) fliegend eingewechselt wurde, nahm das Schicksal seinen Lauf. Binnen weniger Minuten gelangen den Garde-Fans, die in Röckchen aufliefen, drei Tore, wobei TW Fausten jeweils chancenlos war.

Seine Vordermänner/-frauen ließen ihn im Stich: Ballverluste nach (politischen) Alleingängen und fehlende taktische Ordnung führten zwangsläufig zum Rückstand. Als rechter Verteidiger(in) sollte man nicht nur mitten vor dem gegnerischen Tor stehen (Irene Jungnickl, SPD, und Isabell Kuhn, Junge Liste). Die "Gardisten" konnten es sich sogar erlauben, ihren "schwarzen Peter" David "Herbert" Pfeufer einzusetzen. So gelangen den Stadtvätern und -müttern immerhin zwei (harmlose) Torschüsse!

So kam es zwangsläufig zum 0:4-Debakel gegen den späteren Turniersieger und zum Beschluss, dass künftige Zuschussanträge der Gardemädchen kaum mehr Chancen auf Erfolg haben werden.

Die Vermutung, dass es für jedes Spiel sogar Sitzungsgeld gibt, machte unter den vielen Zuschauern die Runde, als die Stadtrats-Elf sogar noch zu einer zweiten Begegnung gegen die FFW Heubach antrat.

Breites Spielsystem

Dabei bekam die Aufforderung von Coach Werner Riegel, das "Spiel breit zu machen", eine ganz neue Dimension. Trotz einiger Schwergewichte im Team taten sich aber erneut Schwachstellen auf. So versagte der Blondinnen-Sturm kläglich.

Durchschlagskräftiger zeigten sich die männlichen Kollegen. Eine erste Großchance verbuchte Bernd Ebert (CSU). Sein Namensvetter Rüdiger (Freie Wähler) traf zunächst nur die Latte, dann den Pfosten.

Als der Stadtrat schon wieder mit 0:4 im Hintertreffen lag, nutzte man die numerische Überlegenheit aus - es standen alle Mannen/Frauen, außer dem verletzten Andreas Leibold (Oberschenkelzerrung mit Vorankündigung - "ich kenne meinen Körper"), auf dem Feld.

So gelang nach einem Traumpass von Karin Kaiser (SPD) Rüdiger Ebert der Ehrentreffer zum 1:4-Endstand, als die Feuerwehrler ihren Torwart aufgelöst und "Dauerläufer" Sebastian Wagner als Abwehr-Bollwerk aufgeboten hatten.

Das Spiel dauerte so lange, bis dem Stadtrat ein Erfolgserlebnis beschert wurde, wie Turnierleiter Gerald Streng als Maßgabe vorgegeben hatte.