Die Eberner mögen ihr "Laurenzi"
Autor: Katharina Becht
Ebern, Montag, 11. August 2014
Klein und gemütlich ist es, das Laurenzifest im Schatten der Stadtpfarrkirche. Dass man sich ohne laute Musik gut unterhalten kann, gefällt vielen Besuchern.
Zwischen Stadtpfarrkirche und Ossarium stehen Bänke. Und während in der Kirche die letzten Töne der Orgelvesper erklingen, erledigen draußen die fleißigen Helfer der Kolpingfamilie die letzten Handgriffe. Die ersten Getränke werden bereitgestellt, und die besonderen Laurentius-Bratwürste der Metzgerei Fuchs, die es nur zu diesem Termin gibt, brutzeln auf dem Rost. Sobald sich die Türen der Kirche öffnen, ist alles bereit. Denn heute ist das Patronatsfest des Heiligen Laurentius. An diesem Tag feiern die Eberner eines ihrer liebsten Feste.
"Es ist einfach ein schönes, gemütliches kleines Fest." Stellt auch Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) fest, der immer wieder gerne zum "Laurenzi", wie es liebevoll von den Ebernern genannt wird, kommt. "Es spielt keine Musik und man kann sich gut mit den unterschiedlichsten Leuten unterhalten."
Damit spricht er eigentlich allen Festbesuchern aus der Seele.
An sich ist dieses Fest wohl eher etwas für das gesetztere Alter, könnte man meinen.
Für Familien ideal
Doch auch viele junge Familien kommen gerne mit ihren Kindern hierher. Die Preise sind angenehm, die Atmosphäre gemütlich, niemanden stört es, wenn die Kinder rennen, toben und Krach machen und irgendwie kennt doch auch jeder jeden, so dass niemand Angst haben muss, wenn er sein Kind einmal für ein paar Sekunden oder Minuten aus den Augen verliert. Im Gegenteil, oft passen die vielen älteren Festbesucher gerne für einen Moment auf die Kleinen auf.
So mancher Festbesucher meint gar dieses kleine Fest, ähnlich wie das Braugassenfest, das am vergangenen Wochenende stattfand, sei ihm lieber als das große Altstadtfest. "Diese kleinen Feste, das sind die eigentlichen Feste für die alten Eberner", findet eine Festbesucherin. Dabei sind nicht nur die Alteingesessenen herzlich willkommen, wie auch Pater Rudolf Theiler immer wieder feststellt. Auch neu Zugezogene werden von der großen Gemeinschaft hier immer gerne aufgenommen und schnell integriert. Da kann es auch einmal passieren, dass ein unbedarfter Festbesucher auf ganz kurzem Weg Hilfe erhält, weil ja jeder jeden kennt und weiß wie und vor allem wer helfen kann.