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Die Ebelsbacher und ihr "Rapid" sind eins


Autor: Roland Mayer

Ebelsbach, Montag, 18. November 2013

"Das dauerhafte Bestehen eines Vereins ist entscheidend von der Treue seiner Mitglieder abhängig", hob Vorsitzender Helmut Zirnsak beim Festakt zum 65. Jubiläum des SV Rapid Ebelsbach hervor. Wie verflochten der "Rapid" mit den Menschen im Ort ist, zeigte sich nicht nur bei den Ehrungen treuer Mitglieder, sondern auch bei den "Promis", denn Gründungsmitglied Otto Frank, Bürgermeister Walter Ziegler und Ehrenvorsitzender Sigbert Mantel berichteten alle aus einem Vereinsleben, in dem sie selbst mitgekämpft, mitgefiebert und mitgearbeitet haben.
Die Rapid-Jazzdance-Companie hatte bei der Jubiläumsfeier des Ebelsbacher Sportvereins einen ganz starken Auftritt.  Foto: Roland Mayer


Damit der Schwung drin blieb, gab es Tanz- und Gesangseinlagen von der Rapid-Jazzdance-Companie aus bisherigen Aufführungen und ein Preview auf anstehende.

Rapid-Vorsitzender Helmut Zirnsak gab eine Rapid-Chronik in Kurzfassung und zeigte Meilensteine der Vereinsentwicklung auf. Er erinnerte an die bisherigen Vorsitzenden und schilderte die Entwicklung vom Fußballverein zum Mehrsparten-Sportverein.

Es gab keine Angebote für die Jugend

Gründungsmitglied Otto Frank berichtete aus der Anfangszeit. Nach dem Kriege war kulturell und sportlich für die Jugend nichts geboten. In Ebelsbach gab es eine kleine katholische Jugendgruppe unter Kaplan Walter Stier, der aber für den damals als wilden Sport verschrieenen Fußball nichts übrig hatte. Gebolzt wurde dennoch.

In Gleisenau am Turnplatz hinter der Kirche und in Ebelsbach am "Weihrängerla".

Probleme gab es in der Nachkriegszeit und Zeit der Währungsreform vor allem mit den Fußballschuhen, erzählte Otto Frank. Weil sich nicht jeder ein Paar leisten konnte, wurden sie untereinander ausgetauscht. "Meine ersten bekam ich nach einem Jahr für 13 Mark, die ich beim Schuster Schmitt mit einer Mark pro Woche abstotterte", erinnert sich Otto Frank. Groß geschrieben worden sei in dieser Zeit die Kameradschaft und Geselligkeit.

Bürgermeister einst Fußballer und Tennisspieler

Bürgermeister Walter Ziegler war selbst als Fußballer und Tennisspieler aktiv und erfolgreich. Er erzählte von seine fußballerischen Anfängen in der Jugendmannschaft, von Mitspielern und Trainern und von den Fußballspielen auf dem alten Sportplatz an den Steinwerken. Sein größter Erfolg als Fußballer war 1972 die Meisterschaft in der damaligen B-Klasse und der damit verbundene Aufstieg in die A-Klasse (jetzt Kreisliga). Später brachte sich Ziegler aktiv in die Tennisabteilung ein. Er war dort nicht nur in der ersten Herrenmannschaft erfolgreich, sondern auch lange Jahre Abteilungsleiter.

Ehrenvorsitzender Sigbert Mantel berichtete über den Bau der Sportanlagen, der an der Straße Richtung Gleisenau realisiert wurde. 1975 erfolgte der erste Spatenstich, 1977 wurden das Sportfeld und die Tennisanlage eingeweiht. 1978 wurde die neue Schießhalle in Betrieb genommen. Als damaliger Vorsitzender hatte Sigbert Mantel die zahlreichen Arbeitseinsätze koordiniert und geleitet. Mit enormer Eigenleistung sei viel Geld gespart worden, hob Mantel hervor. Ende der 80er Jahre wurden weitere Baumaßnahmen im Sportzentrum eingeleitet und fertiggestellt: Kegelbahn, Gaststätte, Jugend- und Vereinsraum, Tribünenüberdachung.

"Wir ehren Mitglieder, weil wir dankbar anerkennen, dass sie die Existenz unseres Vereins gesichert haben" würdigte Helmut Zirnsak, als er die Ehrungen für langjährige Treue vornahm. Mit der goldenen Ehrennadel für 40-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Adela Frank, Mathilde Gerhart, Sigrid Glückert, Judith Huth, Gabriele Mantel, Brigitte Opfermann, Elisabeth Piacquadio, Romana Schumm, Roswitha Schumm, Maria Utter, Emil Eck, Herbert Glückert, Rainer Hoffmann, Robert Kellner, Axel Koch, Otto Langer, Helmut Marquardt, Ludwig Schwinn, Gerhard Thein und Alfred Will.

Ehrenbriefe und Dankurkunden

Den Ehrenbrief für 50-jährige Mitgliedschaft erhielten Bernhard Benkert, Walter Dietz, Arthur Hartmann und Bernhard Seyfried. Für 60-jährige Treue wurde die Dankurkunde verliehen an Otto Dormann, Karl Rödel, Heinrich Schlee, Matthäus Thomas, Max Weiner, Manfred Wippich und Günther Zimmermann. Mit der Jubiläumsurkunde für 65-jährige Treue wurden die Gründungsmitglieder Georg Bühl, Helmut Frank, Lothar Goldbach, Ernst Naumann, Franz Naumann und Arnold Preisner geehrt.