Die Bürger in den Haßbergen gehen wieder zur Wahl
Autor: Brigitte Krause
Haßfurt, Montag, 16. Sept. 2013
Wer auch immer sich am Tag nach den Wahlen die Wunden leckt, eines gibt es auf jeden Fall zu feiern: Die hohe Wahlbeteiligung im Landkreis Haßberge ist ein Grund zur Freude. Sie lag in vielen Kommunen deutlich über 70 Prozent.
Das pfuckt, wie der Franke sagt: Bei einer Wahlbeteiligung von 66,56 Prozent im Landkreis Haßberge kann es im Grunde keine Verlierer geben, denn die Demokratie lebt. Natürlich hob gestern Abend schon das Jauchzen und Singen an, denn die CSU ist der klare Wahlsieger des 15. September 2013.
Während man 2008 noch Einbußen von über zehn Prozent hatte hinnehmen müssen, scheint es, als sei die CSU wieder zu alter Stärke erwacht. Nun gut, einstige Werte von über 70 Prozent wurden nirgendwo erreicht. CSU-Hochburgen sind im Landkreis diesmal natürlich wieder Ermershausen und Riedbach, doch auch in einer SPD-Hochburg wie Untermerzbach konnten die Konservativen Boden gutmachen.
Bessere Ergebnisse - zum Teil
Immerhin, die SPD muss nicht in Sack und Asche gehen. Durchwegs konnte sie sich zumindest halten, wenn nicht verbessern.
"Heimvorteile" konnten bei dieser Wahl nicht so viele wie 2008 genutzt werden. Die Grünen machten diesmal mit ihrem Frontmann Matthias Lewin (Knetzgau) durchaus Boden gut. Lewin sammelte etwa in Wonfurt, Knetzgau, Haßfurt oder Eltmann, ja selbst Breitbrunn oder Ermershausen fleißig Stimmen und verdoppelte zum Teil das Grünen-Ergebnis von 2008.
Desaster für die FDP
Als Verlierer dieser Wahl muss man unterm Strich die Freien Wähler, vor allem aber die FDP bezeichnen, die kräftigen Gewinner von 2008 stehen heuer ganz anders da. Zwar konnten sich die Freien Wähler als dritte und vierte Kraft neben den Grünen durchaus halten, mancherorts wie in Ermershausen, Rauhenebrach, natürlich auch Zeil bei den Zweitstimmen (Christoph Winkler) kamen sie weit über die Zehn-Prozent-Marke. Die FDP aber sauste vielerorts dermaßen in den Keller... Katrin Hiernickel, einst FDP-Kandidatin, war eben ein stärkeres Zugpferd als der hier unbekannte Hartmut Rausch. Unterirdische Werte gab es für die FDP - quer durch den Landkreis - etwa in Riedbach, Rauhenebrach, Theres oder Zeil.
Gingen die Stimmenmehrungen bei den Großen vorwiegend zu Lasten der kleineren Parteien (Klemens Albert erzielte für die ÖDP in manchen Gemeinden Achtungserfolge, jedoch sind die schönen Zeiten mit den zweistelligen Ergebnissen passé), so gilt das nicht für den Neuen in der Runde: "Die Franken" sind nicht nur Tatort-Trend, sondern lösen auch beim Wähler etwas aus. Vielfach kamen sie auf überraschende zwei bis drei Prozent. Die 2008 erstmals angetretenen Linken gehören bei dieser Wahl zu denen, die Ergebnisse wie neun Prozent nicht halten konnten - so um die sechs Prozent wie etwa in Ebern sind da schon das Höchste der Gefühle für Links.