Die Amphibien wandern wieder
Autor: Klaus Schmitt
Tretzendorf, Donnerstag, 02. März 2017
Der Bund Naturschutz Haßberge rüstet sich für den Schutz der Frösche, Kröten und Molche - und sucht Helfer.
Schnell ist es warm geworden, die ersten Frösche, Kröten und Molche haben sich bereits auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Die Wanderungen rufen den Bund Naturschutz auf den Plan. Dessen Helfer bauen aktuell Schutzzäune für die Amphibien auf. Zehn Zäune sind es zurzeit, wie der Bund Naturschutz Haßberge unserer Zeitung bestätigt.
Der Bund Naturschutz (BN) Haßberge betreut wie in jedem Jahr diese Zäune mit zahlreichen Helfern. Zum Start in die neue Saison trafen sich die Amphibienschützer im Gasthaus Göller in Zeil. Dabei wurde festgestellt, dass für fast alle Amphibienschutzzäune noch dringend Helfer gesucht werden. Wer die Aktionen unterstützen möchte, der kann Kontakt mit der Geschäftsstelle des BN in Ebern aufnehmen (Ruf 09531/9443566).
Über die Straßen tragen
Die Unterstützung sieht so aus, dass die Helfer die Tiere an den Schutzzäunen einsammeln und über die Straßen tragen. Damit wird gewährleistet, dass die Amphibien nicht von den Autos überrollt werden. Die Aktionen starten meist dann, wenn das Wetter verstärkte Amphibienwanderung möglich erscheinen lässt. Häufig in der Nacht.Das Wissen über die Amphibien im Kreis Haßberge wurde in den 1980er Jahren und in den Jahren nach der Jahrtausendwende erarbeitet. Viele Bürger hatten laut Bund Naturschutz die Informationen zusammengetragen, "so dass zu den besten Zeiten 17 Amphibienschutzzäune im Landkreis aufgebaut werden konnten", schildert Alexander Hippeli vom Bund Naturschutz Haßberge.
Mittlerweile gibt es sogar feste Leiteinrichtungen zwischen Tretzendorf und Unterschleichach und zwischen Fabrikschleichach und Karbach. Sie machen das Tragen der Tiere über die Straßen überflüssig.
Kritik an den Bauwerken
Allerdings gibt es immer wieder Kritik wegen dieser teilweise teuren Leiteinrichtungen. Vor allem die Oberauracher kritisieren, dass der seit Jahrzehnten geforderte Radweg zwischen Unterschleichach und Tretzendorf entlang der Straße nicht errichtet werden darf - aus Naturschutzgründen. Aber die Beton-tunnels für die Amphibien wurden hergestellt, heißt es.Der Bund Naturschutz will das Wissen über die Populationen der Kröten, Frösche und Molche auffrischen und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Auf ihrer Internetseite informieren die Naturschützer (hassberge.bund-naturschutz.de/amphibienschutz/) über alle Amphibien. Auch wird fortlaufend über den Fortgang des Projekts berichtet. Hier ist auch ein Kontakt möglich.
Die BN-Kreisgruppe möchte folgende Informationen übermittelt bekommen: Welche Art wurde festgestellt? Wenn die Tiere nicht bekannt sind, soll ein Bild zur Bestimmung mitgesendet werden. Wo wurde die Art festgestellt? Weiterhin sollte übermittelt werden, ob es sich um Männchen, Weibchen, Hüpferlinge, Quappen, Laichballen, Laichschnüre handelt - und die Anzahl wäre anzugeben. ks