Diagnosen in High-Tech
Autor: Günther Geiling
Haßfurt, Montag, 26. Sept. 2016
Mit dem neuen Magnetresonanztomographen bieten die Haßbergkliniken modernste Radiologie-Technik. Die Errungenschaft wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.
Haßfurt"Ein Patient hat gleich zu Beginn seiner Behandlung Anspruch auf eine optimale Diagnostik, weil sie über das entscheidet, was dann folgt." Dies betonte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) und rechtfertigte damit eine große Investition für die Haßberg-Kliniken, haus Haßfurt: Dort präsentierten er, Dr. Peter Range und sein Team ein, so Schneider wörtlich, "außerordentlich kostspieliges Gerät zur Diagnostik, das gespickt ist mit aufwendiger Kühltechnik und Elektronik. Dafür wurde außerdem ein eigener Anbau erstellt und ich halte die Ausgaben für gerechtfertigt." Zur Vorstellung des neuen 3-Tesla Magnetresonanztomographen gab es einen "Tag der offenen Tür" in der Radiologie. Mit Tesla wird die Stärke des Magnetfelds bezeichnet.
Die erste Diagnostik, oft mit Bangen und unter immensem Druck erwartet, wenn man zuvor eine Verdachtsdiagnose bekommen hat, wirke oft tiefgreifend in das Leben hinein.
"Ein Patient, der befürchten muss, an Krebs erkrankt zu sein, den kann man nicht auf eine lange Warteliste setzen. Dieser Patient hat Anspruch auf eine optimale und schnelle Diagnostik. Ohne sichere Diagnostik könnten der Patient und seine behandelnden Ärzte nicht entscheiden, welche Behandlungen nun angegangen werden sollen", fuhr Schneider fort. Und hier sei ein 3-Tesla Magnetresonanztomograph in vielen Fällen das Mittel der Wahl.
Es sei schon unglaublich, wie fein die Strukturen abgebildet werden, die der Radiologe auf seinem Monitor analysieren könne, zeigte sich Schneider beeindruckt.
Mitentscheidend sei der "Kopf" der hinter dem Bildschirm sitze und mit all seinem medizinischen Wissen diese Informationsflut verarbeite und die richtigen Schlüsse ziehe. Mit drei Radiologen und einem einsatzfreudigen Team sei man "außerordentlich gut aufgestellt".
Der neue MRT wiegt acht Tonnen und verfügt über den einen Röhrendurchmesser von 70 Zentimetern - den Angaben zufolge die größtmögliche Öffnung auf dem Markt. Der Raum in der Röhre erscheint durch die Öffnung auf beiden Seiten und eine Videoinstallation noch einmal größer. Dank eines besonders starken Magnetfeldes können die Untersuchungen deutlich schneller ausgeführt werden. Auch das monotone Klopfen - für viele, die früher "in die Röhre mussten", ein Hemmnis - fällt bei vielen Untersuchungen weg.
Der neue MRT ist an die Zentrale Patientenaufnahme angebaut worden, die mit Hilfe der Regierung von Unterfranken im Jahre 2007 errichtet wurde.
Auch die in den Räumlichkeiten untergebrachte Bereitschaftspraxis der niedergelassenen Ärzte bringe einen Mehrwert für die Patientenversorgung. Die Mitarbeiter des "Medizin-Controlling" residierten nun in neuen Räumen. "Dadurch ist in diesem Gebäudetrakt ausschließlich medizinische Diagnostik und Behandlung angesiedelt. Das Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken sei gut aufgestellt.
Dr. Peter Range, der seit 2009 die Radiologie am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Haßfurt leitet, hielt die neueste Errungenschaft für einen wichtigen Meilenstein, auch für die sichere Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region. Zwei Jahre sei man unterwegs gewesen und habe Erfahrungen mit Kollegen ausgetauscht. Bei der europaweiten Ausschreibung seien alle Wünsche erfüllt worden und man sei keine Kompromisse eingegangen.
"Mit dem neuen 3-Tesla Kernspitomographen können wir in Haßfurt einen Standard bieten, der für Krankenhäuser dieser Größe alles andere als selbstverständlich ist", sagte Range. Sowohl für Ganzkörper-Bildgebungen als auch für hochkomplexe Gehirnuntersuchungen müssten Patienten künftig nicht mehr den Weg in weiter entfernte Praxen antreten. Auch die Prostata oder das Herz können jetzt in der Röhre in Haßfurt untersucht werden. "Mit dem neuen Gerät hat sich auch die Bildqualität deutlich erhöht. Die Diagnostik wird genauer und einfacher und auch die Liegezeit für den Patienten kürzer", betonte Dr. Range. Während man sonst Wartezeiten von 6-10 Wochen in Kauf nehmen musste, könne man nun einen Termin in 2-3 Wochen erwarten.
Die radiologischen Fachärzte Claudia Junius und Gerrit Fürst erklärten den Besuchern, wie die Untersuchungen ablaufen und welche Unterschiede es zum bisherigen Gerät gibt.Haßbergkliniken-Vorstand Wilfried Neubauer sprach von einer "tollen Leistung in diesem medizinisch-technischen Bereich".
Die Krankenhausseelsorger Manfred Griebel und Matthias Beke machten dann deutlich, dass es ohne den Segen Gottes nicht gehe und sprachen Segensworte. Viele Bürger nutzten beim"Tag der offenen Tür in der Radiologie" die Chance, sich über die neuen Möglichkeiten der Diagnose zu informieren.