Deutschlands größte Sortieranlage besichtigt
Autor: Redaktion.
Knetzgau, Freitag, 29. August 2014
Die Abfallwirtschaft und insbesondere die Altpapierentsorgung im Landkreis standen im Mittelpunkt der Sitzung der CSU-Kreistagsfraktion, die dazu das Entsorgungsunternehmen Koppitz...
Die Abfallwirtschaft und insbesondere die Altpapierentsorgung im Landkreis standen im Mittelpunkt der Sitzung der CSU-Kreistagsfraktion, die dazu das Entsorgungsunternehmen Koppitz in Knetzgau besichtigte - und über die Logistik und das Leistungsvermögen der größten Sortieranlage für Altpapier in Deutschland staunte.
Geschäftsführer Jürgen Koppitz erinnerte eingangs daran, dass die Unternehmensgeschichte bis in das Jahr 1945 reiche und das Unternehmen mittlerweile in der dritten Generation geführt werde. Heute werden 100 Leute beschäftigt.
Seit mehreren Jahren bestehe das Hauptgeschäft aus dem Sortieren und Einlagern von Altpapier, das man aus den Kommunen und Privathaushalten, aber auch von Industrie und Gewerbe bekomme. Der Durchsatz belaufe sich derzeit auf 22 000 Tonnen monatlich, wobei das Altpapier aus dem Landkreis im Jahr 8000 Tonnen betrage.
Koppitz zeigte auf, dass nach einer Schätzung der Papiertechnischen Stiftung pro Einwohner im Jahr 83 Kilogramm an Altpapier anfielen. Altpapier sei mit einem Anteil von ca. 61 Prozent der mit Abstand am häufigsten eingesetzte Rohstoff der deutschen Papierherstellung. Die meisten Tageszeitungen würden heute sogar auf Papier gedruckt, das zu 100 Prozent aus Altpapier produziert wurde.
Um eine höchstmögliche Papierreinheit zur Verfügung zu stellen, so Koppitz, sei es notwendig, das angelieferte Altpapier nach drei Kategorien zu trennen: Zeitungen/Illustrierte, Mischpapier und Kartonagen. Koppitz: "Unser Unternehmen hat durch stetige Investitionen in optoelektronische Sortieranlagen und leistungsstarke Presssysteme die Grundlagen dafür geschaffen, dass wir der Industrie Altpapier als Rohstoff mit hoher Reinheit in wirtschaftlicher Form bieten können."
Mit der Firma Palm in Eltmann sei das Geschäft besonders stark belebt worden, weil für diese Papierfabrik das Altpapier immer zur Verfügung stehen müsse. Schließlich würden jährlich 540 000 Tonnen Zeitungspapier hergestellt und dazu brauche man eine noch größere Tonnage an Altpapier.
Ein besonderes Lob sprach Jürgen Koppitz den Landkreisbewohnern aus, weil im Altpapier wenig Störstoffe enthalten seien. Dies sei vorteilhaft, zumal der maximal akzeptierte Wert von Fehlstoffen für Zeitungen bei drei Prozent liege. Um diese hohe Reinheit kontinuierlich zu gewährleisten, sei ein hocheffektiver Maschineneinsatz unvermeidbar. Deswegen habe man diese "High-Tech-Sortieranlage" angeschafft, mit der man eine der modernsten Altpapier-Entsorgungsanlagen in ganz Europa habe. Sie erkenne fehlerhafte Sortierungen und Stoffe optoelektronisch mit Infrarot-Kameras und lichtempfindlichen Sensoren und werfe diese dann pneumatisch aus.
Als weiteren Geschäftsbereitch nannte Koppitz das Sammeln Kunststoffen, Folien, Flaschen und Aluminium sowie Weißblechdosen und Glas. Dazu habe man 170 Sammelstellen eingerichtet, um eine hohe Akzeptanz erreichen. Mit diesen Sammelstellen werde eine höhere Sortenreinheit erreicht als mit einem gelben Sack, bei dem ein größerer Teil in die Verbrennung gehe.