Der Sieger zieht 2520 Bahnen
Autor: Günther Geiling
Ebern, Montag, 22. Mai 2017
Mehr als 1220 Kilometer bringen die 340 Teilnehmer an der Veranstaltung der DLRG Ebern in Hallenbad zusammen. Der beste Schwimmer schaffte 63 Kilometer
Ein Riesenerfolg war für den Ortsverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Ebern das "24-Stunden-Schwimmen" anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im neuen Hallenbad von Ebern. 340 Teilnehmer zogen in dieser Zeit insgesamt 48 826 Bahnen zu je 25 m und legten dabei 1 220 650 Meter, alsomehr als 1220 Kilometer zurück.
Bei den Herren wurde der 38 jährige Sascha Auer aus Waldbüttelbrunn seiner Favoritenrolle gerecht und legte dabei in der Einzelwertung nahezu unglaubliche 63 km zurück. Er feierte damit auch gleichzeitig ein Jubiläum mit seinem 20. Sieg bei solch einem Wettbewerb. Bei den Frauen setzte sich die 22-jährige Alena Kolb mit einer Distanz von 32 km durch.
Im Dauereinsatz
Aber nicht nur für die Schwimmer war die Veranstaltung sehr anstrengend, sondern auch für die vielen Helfer. Es war ja wirklich bis nachts um 3 Uhr sehr viel los. Alle Helfer waren voll eingespannt. Sechs von ihnen waren mehr als 20 Stunden in dauerndem Einsatz und haben während dieser Zeit das Bad ebenfalls nicht verlassen.Um wie viel anstrengender muss es aber für die Dauerschwimmer gewesen sein! "Bilder von aufgequollenen Händen oder Schwimmhäuten zwischen den Fingern haben wir nicht gesehen", meinte ein Beobachter scherzhaft. Aber ganz spurlos geht solch eine Veranstaltung auch nicht an den Schwimmern vorüber. Gerade bei den "Warmduschern" sah man, dass sie sich eincremten, damit der Haut nichts passiert.
Der Sieger Sascha Auer legte nur wenige Pausen ein und schwamm 2 520 Bahnen und damit eine Distanz von 63 Kilometern. Im Vorfeld wollte er keine Prognosen abgeben, weil dies eben von so vielen Faktoren, besonders aber vom Kopf abhänge. "Wenn ich 60 Kilometer schwimmen würde, wäre dies für mich schon eine außergewöhnliche Leistung", sagte er im Vorfeld. "Aber eine solche Prognose möchte ich hier für Ebern nicht geben". Dabei kam ihm die Luft schon sehr warm vor und er fragte auch nach einer Kühlung oder Klimaanlage. "Ihr glaubt gar nicht, wie sich unterschiedliche Temperaturen auf die Leistung auswirken" gab er zu bedenken.
Tolle Leistungen
Wie hoch die Leistung von 63 Kilometern zu bewerten ist, kann man daran ermessen, dass es der Zweitplatzierte in der Männerwertung "nur" auf 27 km brachte. Das schmälert aber auch diese beachtliche Leistung keineswegs.Ebenso erstaunlich war die Leistung des Teams der "Warmduscher", die mit neun Schwimmern im Team 264 km zusammenbrachten und damit rund ein Viertel der gesamten Schwimmstrecken von 1220 km aller Teilnehmer für sich verbuchten. Eine herausragende Leistung dieser Extremschwimmer!
Trotz Erkrankung vorne dran
In der Würdigung darf auch bei den Frauen die Siegerin Alena Kolb nicht zu kurz kommen. Die 22-jährige brachte es auf eine Distanz von über 32 Kilometer mit 1 282 Bahnen. Wenn man dann noch weiß, dass die junge Sportlerin an der Mukoviszidose (einer Stoffwechselkrankheit) leidet leidet, dann ist diese Leistung noch höher zu bewerten. Sie begegnet dieser Krankheit mit ihrer sportlichen Betätigung und überrascht dabei sogar ihre Ärzte. "Wenn es nach ihnen ginge, dürfte ich es überhaupt nicht tun," sagt sie mit Stolz und will damit einfach ihren Körper austesten, ihre Lungenfunktion und ihre Muskulatur stärken. Bisher hat sie damit großen Erfolg, und den kann man ihr nur weiterhin wünschen.Unter den 340 Teilnehmern waren 171 weiblich und 169 männlich. Der jüngste männliche Teilnehmer war mit knapp sechs Jahren Michael Schramm, der 750 m zurücklegte, während bei den Mädchen die gleichaltrige Sanna Fehn 50 Meter absolvierte. Der älteste Herr war Herbert Häußer (Geburtsjahrgang 1941), der 150 Meter schwamm, während es die älteste Teilnehmerin, Renate Richert (Jahrgang 1942), auf stolze 900 Meter brachte.