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Der Sander Rathausschlüssel gehört den Hexen


Autor: Alfons Beuerlein

Sand am Main, Donnerstag, 07. Februar 2013

Keine Chance hatte der Sander Bürgermeister Bernhard Ruß am Altweiberfaschingstag, den kreischenden Hexen und Xanthippen zu entkommen. Nach dem Sturm in das Amtszimmer und der Gefangennahme des "Roten Bernhard" jubelten sie: "Den Rathausschlüssel haben wir jetzt in der Hand, bis Aschermittwoch haben wir die Macht in Sand!"
Da lacht er übers ganze Gesicht: Der Sander Rathaus-Chef Bernhard Ruß hat Humor und beim Sander Hexenvolk hat er auch gar keine andere Chance. Am Donnerstag übernahmen die Weiber das Regiment.Alle Fotos: Alfons Beuerlein


Vor das johlende Narrenvolk auf den Rathausplatz geschleppt, hielt die Schar dem Gemeindeoberhaupt in aller Öffentlichkeit einige Verfehlungen des letzten Jahres vor:

Der mit viel Trara und Tamtam eingerichtete Jugendtreff werde zu wenig genutzt, die Turnhallensanierung sei zwar gut gelungen, der Hallenboden aber für die Absätze der Damenschuhe ungeeignet; so muss er weiter bei Veranstaltungen mit Platten abgedeckt werden - eine Plage!

Und wer darf die Turnhalle für kommerzielle Veranstaltungen nutzen? Heißes Thema! Die Hexen dichteten: "Zunächst sah es nach drei Veranstaltungen aus, doch auf einmal waren vier Anträge da: Welch ein Graus! Wem tut man jetzt weh'? Das wird man im nächsten Jahr seh'."

Zur Strafe für seine Vergehen musste der Bernhard sportliche Aufgaben erfüllen. Knieprobleme zu markieren, half ihm nicht.

Nach zehn Kniebeugen zum Aufwärmen hieß es für die Sander Nummer 1, Kondition beim Seilspringen und beim Gummi-Twist zu zeigen.

Der einstige Landesliga-Fußballer zeigte jedoch noch immer erstaunliche Fitness - und das Hexenvolk gab sich zufrieden. Aber die umstehenden Männer mussten auch aufpassen, "schnippschnapp" waren die Krawatten ab. Schön anzusehen: die TV-Mädchengarde und die "Beet-Cheers".