Der Reutersbrunner Zeltplatz bleibt für Schüler-Abschlussfeiern künftig eine Tabuzone
Autor: Katharina Becht
Reutersbrunn, Samstag, 08. Juni 2013
Nach mehreren ausschweifenden Abschlussfeiern diverser Schulklassen, die sogar zu Polizeieinsätzen geführt hatten, schiebt die Stadt Ebern den Riegel vor und tritt auf die "Spaßbremse": Der Zeltplatz im Wald bei Reutersbrunn gilt bei derartigen Buchungen mittlerweile als Tabuzone.
           
Der neue Vorstand der CSU Ebern hat sich einiges vorgenommen. Regelmäßig will sich das Gremium Schwerpunkte in allen Ortsteilen von Ebern ansehen und über diese speziellen Orte informieren. Den Anfang machte die Truppe um Vorsitzende Gabi Rögner am Mittwochabend in Reutersbrunn, wo sie sich den Zeltplatz und die dazugehörige Hütte ansah.
 Alfred Walz, der sich seit mittlerweile 17 Jahren um die Hütte kümmert, berichtete den Politikern von seinem Alltag und seinen Problemen. Die Probleme bescheren ihm mittlerweile vor allem Abschlussfeier-Gruppen. "Ich hab' das mit der Stadt abgeklärt und lass jetzt gar keine mehr rein." So Alfred Walz. 
"Wenn ich schon hör' Abschluss, dann is bei mir die Sache auch gleich abgeschlossen." 
Denn in den letzten Jahren waren immer häufiger nicht nur die ursprünglich angekündigte Anzahl Personen zu solchen Abschlussfeiern erschienen, sondern häufig die doppelte und dreifache, teilweise sogar fünffache Menge junger Leute. "Und dann randalieren und schlägern sie", berichtet Walz. Das Schlimmste seien die vielen Scherben, die dann überall herumliegen. "Einmal haben sie so arg randaliert, dass innen überall in den Wänden Scherben gesteckt haben." Das wieder sauber zu kriegen, war auch für den erfahrenen Alfred Walz keine leichte Aufgabe.
Seit Walz keine Reservierungen für Abschlussfeiern mehr annimmt, sind diese Probleme weniger geworden. Dennoch ist das kein Patentrezept. Denn Walz berichtete auch von der Feier eines Bekannten, bei der einiges schief ging. "Ich hab den gekannt, der hat mal hier in Reutersbrunn gewohnt, aber bei seiner Feier entstanden 1600 Euro Schaden. Und dann wollte er nicht zahlen.
Am Ende musste die Stadt einen Rechtsanwalt einschalten", schüttelt Walz im Nachhinein noch den Kopf. So zeigt sich, dass auch der erfahrene Vermieter nicht vor Überraschungen gefeit ist. Aber im Großen und Ganzen hat er mittlerweile kaum noch Probleme. "Mit den Gruppen, die zum Zelten kommen oder normalen Geburtstagsfeiern, auch von jungen Leuten, hab' ich überhaupt keine Probleme, da komm ich gut klar", so Walz weiter.
Dennoch hat er auch noch einen Wunsch für die Zukunft. Denn bisher gibt es im Umfeld der Hütte zwar Bänke und Tische, aber keine feste Überdachung. "Und viele Gruppen essen hier. Da wäre eine feste Überdachung schon gut. Bisher haben sie halt mit Planen und Stangen, die der Förster Gnannt zur Verfügung gestellt hat, gearbeitet. Aber das ist ja auf Dauer auch keine Lösung."
Gabi Rögner und ihre Kollegen aus der CSU-Vorstandschaft hörten sich die Walz'schen Ausführungen genau an und versprachen, sich für den Wunsch von Alfred Walz, die Überdachung, einzusetzen. "Ich muss gestehen, ich war erst zweimal hier" gab Gabi Rögner zu. Und gerade deswegen war ihr dieser Besuch mit den Informationen von Walz wichtig.