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Der neue Pfarrer in Fischbach ist da


Autor: Johanna Eckert

Fischbach, Donnerstag, 20. November 2014

Die Vakanz in Fischbach war nur kurz. Am Mittwoch ist der neue evangelische Seelsorger Manfred Greinke mit seiner ungarischen Frau in das Pfarrhaus eingezogen. Greinke ist Nachfolger von Ralph Utz.
Manfred Greinke und Maria Himmer sind gerührt von dem herzlichen Empfang der Gemeinde. Brunhilde Giegold (rechts) ist froh, dass im Pfarrhaus jetzt wieder Licht brennt.Manfred Greinke und Maria Himmer sind gerührt von dem herzlichen Empfang der Gemeinde. Brunhilde Giegold (rechts) ist froh, dass im Pfarrhaus jetzt wieder Licht brennt.


"Gerade in der düsteren Jahreszeit", sagt Brunhilde Giegold, Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelisch-lutherischen Gemeinde Eyrichshof, "ist jedes Licht ein Willkommensgruß." Sie steht bei abendlicher Finsternis auf der Alten Bundesstraße im Eberner Stadtteil Fischbach. Umringt von zahlreichen Musikanten und vielen Gläubigen aus Fischbach und den Nachbarorten. Mittendrin steht der neue Pfarrer, Manfred Greinke, mit seiner Frau Maria Himmer. Sie haben an diesem Tag das Pfarrhaus in Fischbach bezogen. "Im Pfarrhaus brennt wieder Licht", freute sich Giegold. Die Zeit der Vakanz in der Gemeinde war nur kurz, nachdem Pfarrer Ralph Utz die Gemeinde im Sommer verlassen hatte.

Manfred Greinke wird sein Amt offiziell am 1. Dezember antreten. Bis dahin wird der 58-Jährige noch einige Verpflichtungen in seiner bisherigen Pfarrstelle in Unterkatz im Kirchenkreis Meiningen wahrnehmen. "Mein Mann muss noch einige Gottesdienste halten. Sie wollen auch noch ein bisschen Abschied mit uns feiern", erzählt seine aus Ungarn stammende Frau, Maria Himmer. Am dritten Adventssonntag findet um 14 Uhr ein festlicher Einführungsgottesdienst in Fischbach statt.

Spontaner Empfang

Wenige Minuten nachdem der Umzugswagen an diesem Abend Fischbach verlassen hat und die letzten Kisten im Pfarrhaus verstaut waren, wird das Ehepaar mit Trompeten- und Posaunenklängen empfangen. Der Kirchenvorstand überreichte Brot und Salz und äußerte die Hoffnung auf einen spannenden Neuanfang und ein gutes Miteinander. Die Blasmusik Kraisdorf überreicht nicht nur einen Bierkrieg, sondern blies "dem Pfarrer auch gleich einmal den Marsch", sagt der Dirigent Gerhard Eller. "Wir können sicherlich mal ein Bier zusammen trinken", antwortet der Pfarrer mit Humor.

Auch der Posaunenchor, die Senioren und das Kindergottesdienst-Team hießen Manfred Greinke und seine Frau willkommen. Was sie sich von ihm wünschen? "Ein guter Seelsorger für alle soll er sein", sagt Katharina Mußmächer. Sie war dabei, als Manfred Greinke sich im Sommer in der Gemeinde vorstellte. Die Landeskirche hat ihn vorgeschlagen. "Wir haben demokratisch abgestimmt. Aber schon nach seiner Vorstellung war schnell klar, dass wir ihn gerne haben würden", erinnerte sich das Gemeindemitglied.
"Wir sind über alle Maßen gerührt von eurer Freundlichkeit und eurer Bereitschaft, uns hier aufzunehmen", bedankt sich Manfred Greinke bei der versammelten Gemeinde, "ich hoffe, dass wir uns dieses Empfanges würdig erweisen."

Die beiden neuen Bürger

Manfred Greinke ist zwar Pfarrer, aber auch gelernter Elektriker und Kirchenmusiker. Nicht nur bei den Menschen , sondern auch an der Fischbacher Orgel, die übrigens nicht komplett ersetzt sondern nur renoviert werden soll, wird er sicherlich schnell seinen Platz finden. Seine Frau Maria Himmer ist Ökonomin und hat an der bisherigen Pfarrstelle als Kosmetikerin gearbeitet. "Ich werde jetzt sicherlich ein Jahr lang nichts arbeiten. Nur meinen Mann begleiten und ihn verwöhnen", sagt die Ungarin. Auch bei der Organisation wird die "Pfarrfrau" ihm unter die Arme greifen: "Mein Mann hat gerne eine Übersicht über alles."

Mit raffinierter Masche

Kennengelernt haben sich die beiden im Internet. "Er war raffiniert. Er hat nach einer Ungarisch-Lehrerin gesucht", erzählt Maria Himmer über die Anfänge ihrer Beziehung zu Manfred Greinke. Maria Himmer hatte etwas Deutsch in der Schule gelernt und auch deutsche Vorfahren. Seit 2005 sind die beiden verheiratet und sprechen miteinander meist nur ungarisch: "Das war recht egoistisch von meinem Mann. Aber am Anfang auch sehr witzig", sagt Himmer mit einem Schmunzeln. Mittlerweile spricht Manfred Greinke fließend die Sprache seiner Frau. Und schon an diesem Abend sprach er von "unserem schönen Pfarrhaus".