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Der Musikernachwuchs spielt für die Senioren


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Mittwoch, 06. Februar 2013

Die neue musikalische Ausbildungsstätte "Luftgeflüster" unterhält künftig alle 14 Tage in der Eberner Seniorenbegegnungsstätte. Damit bekommen die Jungen Vorspielmöglichkeiten und die Senioren eine neue Form der Unterhaltung.
Die Nachwuchsmusiker vom Luftgeflüster Christoph Marks, Tim Steger, Alina Heidenreich, Julian Hälterlein freuen sich mit Ausbilderin Johanna Eckert (links) schon auf ihre ersten Auftritte in der Seniorenbegegnungsstätte St. Elisabeth.


Die neue Form der Begegnung von Jung und Alt erfolgt auf einem Klangteppich: Die Seniorenbegegnungsstätte St. Elisabeth wird zum Musik- und Kaffeehaus. Künftig spielen an jedem zweiten Sonntag im Monat Schüler der Ausbildungsstätte "Luftgeflüster". Eine entsprechende Kooperation haben die Vereinsverantwortlichen, Christian Reder und Johanna Eckert mit Stadt und Spitalstiftung, vertreten durch Bürgermeister Robert Herrmann (CSU) und Albert Kuhn, vereinbart.

Künftig sorgen die "Luftgeflüster"-Schüler von 14 bis 17 Uhr nicht nur für die Kaffeehaus-Musik, sondern auch für die Bewirtung der Gäste, wodurch die bisherige Leiterin Angelika Grämer entlastet wird.

Durch Pausen bleibe aber auch genügend Raum für einen Plausch, wie es hieß.

"Das ist eine sehr angenehme Atmosphäre" hat Christian Reder, der Dirigent des Eberner Blasorchesters und Musikpädagoge, bei den ersten Besuchen erkannt. "So erhalten unsere Schützlinge ohne großen Aufwand die Möglichkeit zum Vorspielen." Zwei bis vier Jugendlichen treten im 14-tägigen Turnus auf. "Dabei streben wir ein Gesamtpaket an, also nicht nur die musikalische Ausbildung, sondern eine ganzheitliche Erziehung mit sozialem Engagement."

Fast 120 Kinder in Ausbildung

Insgesamt betreut die Ausbildungsstätte "Luftgeflüster" aktuell fast 120 Schüler aus sieben Vereinen im Raum zwischen Haßfurt, Ebern und Bad Staffelstein. Gegründet wurde "Luftgeflüster" im September 2012. Den Namen hat Christian Reder ersonnen, da er die Erfahrung machte, dass bei den jungen Bläsergruppen trotz entsprechender Puste manchmal nur Flüstertöne zu hören sind.

Aufgenommen werden Kinder ab dem Alter von 18 Monaten, die zunächst in Flötengruppen unterrichtet werden. "Dazu gehen wir auch eine Zusammmenarbeit mit der Grundschule an." Ihm, so Reder, sei ein grundlegende Ausbildung eine Herzensangelegenheit. "Dazu muss man die Kinder bei Laune halten und dafür sorgen, dass es zu keinen Unterbrechungen kommt." Die in manchen Musikvereinen betriebene Ausbildung bezeichnete Reder als "beschämend", wobei es oft gar nicht anders ginge.

Als Vertreter der Spitalstiftung fand es Albert Kuhn "schön, dass die Jugend auf die Senioren zugeht", und auch Bürgermeister Herrmann stieß in dieses Horn und intonierte eine Lobeshymne: "Ich freue mich, dass der Musikernachwuchs so eine Idee aufgreift und der Kontakt und das Gespräch zwischen Jugend und Senioren gesucht werden."