Der Motor des Faschingszuges in Trossenfurt
Autor: Sabine Weinbeer
Trossenfurt, Mittwoch, 22. Mai 2019
Eduard Bühl zieht sich nach über 50 Jahren aus der ersten Reihe des Faschingskomitees in Trossenfurt zurück.
Seit 55 Jahren gibt es einen Faschingszug in Trossenfurt und Tretzendorf - und von Anfang an war Eduard Bühl dabei. Über Jahrzehnte war er der Motor, der immer wieder Gruppen motivierte, sich an dem Umzug zu beteiligen. Bei einer Feier sagten das Faschingskomitee Trossenfurt-Tretzendorf-Hummelmarter und die Gemeinde Oberaurach Dank, denn Eduard Bühl hat sich in diesem Jahr aus der ersten Reihe des Faschingskomitees zurückgezogen.
Mit Konrad Albert, Armin Deinhart und Michael Gube hat ein Dreigestirn die Leitung des Faschingskomitees übernommen. "Wir freuen uns, dass auch einige Junge Interesse signalisiert haben, künftig mitzumachen", erklärte Armin Deinhart bei der Feier. Eduard Bühl habe zweifellos Faschingsgeschichte geschrieben, so Deinhart. Er sei immer der Motor des Zuges gewesen, habe den Kontakt nach Mainz hergestellt, wo die Trachtenkapelle Trossenfurt-Tretzendorf bis heute am Rosenmontagszug spielt und wo man sich viel Know-How holen konnte.
Eduard Bühl gab den Dank zurück. Er habe Glück gehabt, denn es habe sich immer ein gutes Team gefunden. Viel Arbeit, viel Aufregung, aber auch viele schöne Stunden habe der Faschingszug beschert.
Aus einer spontanen Idee entstand der Zug am Faschingsdienstag 1953. Am Morgen saß eine Hand voll junger Männer beieinander und bedauerte, dass an diesem närrischen Tag gar nichts los sei. Bis zum Nachmittag machten sie etwas los mit einer Pferdekutsche und einem Prinzenpaar - der Faschingszug im Steigerwald war geboren. Eduard Bühl und sein Bruder Ewald waren schon damals dabei und beide bemühten sich in den Folgejahren, weitere Gruppen einzuladen.
Auch integrative Kraft entwickelte der Zug, denn anfangs verbaten sich die Tretzendorfer, dass der Zug durch ihr Dorf führt. Heute sind nicht nur die Tretzendorfer dabei, sondern auch Gruppen aus Kirchaich und Dankenfeld, den Schleichach-Orten und Fatschenbrunn.
Wie sehr die Gemeinde Oberaurach den Faschingszug und das Wirken Eduard Bühls schätzt, zeigt, dass alle drei Bürgermeister zur Verabschiedung kamen. Thomas Sechser sprach einen herzlichen Dank aus für die akribische und hartnäckige Arbeit über so viele Jahrzehnte. "Kurz vor Weihnachten kam der Eduard Bühl bei den Akteuren und auf dem Rathaus vorbei und alle wussten: Aha, es geht auf Fasching zu", witzelte Thomas Sechser. Als Dankeschön überreichte er ein kleines Geschenk, dem aber noch ein größeres folgen wird: Die Gemeinde stellt Eduard Bühl zu Ehren neben die Trossenfurter Flurkapelle, um die er sich so kümmert, eine neue Sitzgruppe.