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Der Main verkraftet das Mehr-Wasser


Autor: Klaus Schmitt

Eltmann, Dienstag, 06. Januar 2015

Vor allem im Winter blicken die Main-Anrainer immer wieder auf das Gewässer: Steigt der Pegel oder nicht? Die Niederschläge und die Schneeschmelze der vergangenen Tage hat der Fluss ohne Probleme geschluckt. Die Schiffe fuhren ohne Unterbrechug - auch während der Feiertage.
Der Main bei Eltmann  Foto: Klaus Schmitt


Wer am Ufer des Mains wohnt oder in der näheren Umgebung lebt, hat den Fluss immer im Blick. Was macht der Main, wenn es ergiebig geregnet hat oder wenn der Schnee geschmolzen ist? Bleibt er in seinem Bett, oder tritt er über die Ufer? Beschert er den Menschen nasse Füße?

Die Frage ist vor allem im Winter aktuell, denn in der Jahreszeit kommt in der Regel das Hochwasser. In Nordbayern gibt es meistens Winter-Hochwasser und in Südbayern meistens Sommer-Hochwasser, weiß Frank Pilhofer, der im Wasserwirtschaftsamt in Bad Kissingen für den Landkreis Haßberge und für den Hochwasser-Nachrichtendienst zuständig ist (im Internet unter: www.hnd.bayern.de).

In den vergangenen Tagen ist der Main zwar gestiegen, aber nicht erheblich. Der für den Kreis Haßberge relevante Pegel Trunstadt pendelte sich bei zwei Metern ein. Normal ist ein Wasserstand, der etwa einen halben Meter niedriger liegt.

In anderen Zahlen ausgedrückt: Normalerweise fließen im Main 110 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch. Aktuell sind es 175 Kubikmeter.

Diese erhöhten Werte seien "nicht dramatisch", erklärte Frank Pilhofer unserem Portal. Und vorläufig sei auch "nichts zu erwarten". Alles normal in dieser Jahreszeit.

Normal läuft auch die Schifffahrt auf dem Main. Es gebe keine Einschränkungen, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt in Schweinfurt mit, das für den Kreis Haßberge zuständig ist. Die derzeitige Situation sei "nicht besorgniserregend", bestätigt Heinrich Schoppmann, der Leiter der Behörde.

Allerdings: Bei einem Pegel von 2,10 Metern, der bisher knapp nicht erreicht wurde, kann es die ersten Beeinträchtigungen geben. Dann dürfen über 165 Meter lange Schubverbände bei Nacht nicht mehr auf dem Fluss fahren. Die Schiffsführer dieser "Riesen" müssen bei Einbruch der Dunkelheit anlegen und Pause machen, bis es wieder hell wird.

Dazu noch einige Daten: Bei einem Pegel von 2,40 Metern dürfen die großen Schubverbände auch nicht mehr am Tag fahren. Bei 3,40 Metern wird die Schifffahrt auf dem Main komplett eingestellt. Die erste Meldestufe wird bei einem Stand von vier Metern erreicht. Es gibt insgesamt vier Meldestufen.

Übrigens: Ferien gab es für viele Schiffsführer und die Besatzungen während der Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel kaum. Die Schifffahrt auf dem Main ist rund um die Uhr offen. Alle Schleusen seien daher in Betrieb gewesen, berichtet Heinrich Schoppmann.

Im Landkreis Haßberge gibt es drei Staustufen: Limbach, Knetzgau und Ottendorf. Die drei Schleusen werden ebenso wie Viereth (Kreis Bamberg) von der Steuerzentrale des Wasser- und Schifffahrtsamtes im Haßfurter Hafen bedient und überwacht. Am ersten Weihnachtstag waren laut Schoppmann sechs Schiffe auf dem Fluss unterwegs, am zweiten Weihnachtstag waren es bereits 26. Da die Schiffe fuhren, mussten auch die Mitarbeiter der Steuerzentrale an den Feiertagen zum Dienst antreten.