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Der Kanal kommt im Sommer


Autor: Helmut Will

Kurzewind, Donnerstag, 20. Juli 2017

Kurzewind erhält eine neue Sammelkläranlage, an die alle Haushalte angeschlossen werden.
Über die künftige Sammelkläranlage informierten Diplomingenieur Winfried Lamperty (links), Bürgermeister Jürgen Hennemann (Dritter von links) und der Leiter des Bauamtes der Stadt Ebern, Martin Lang (rechts).  Foto: Helmut Will


Zur Bürgerversammlung in Kurzewind waren trotz sommerlicher Hitze und Erntezeit einige Bürger des kleinen Ortsteils gekommen, um aus erster Hand zu hören, wie sich der Bau der Sammelkläranlage gestalten wird. Dazu informierten Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), der Leiter des Bauamtes der Stadt Ebern, Martin Lang, Diplomingenieur Winfried Lamperty vom Büro SRP Schneider & Partner sowie Vertreter der Baufirma.

Bürgermeister Hennemann sagte, dass die Pläne für die Kläranlage vorlägen und nun abgestimmt werden sollte, wie man vorgehen wolle. Martin Lang erläuterte, dass man sich jeden Mittwoch zu einem Jourfix treffe, um sich auszutauschen.

Er machte deutlich, dass alle in Kurzewind verpflichtet sind, an die Sammelkläranlage, die eigens für den Ortsteil gebaut wird, anzuschließen.

"Es ist eine Herausforderung, wie wir das alles hinbekommen", sagte der Leiter des Bauamtes. Die Stadt werde die Anschlüsse bis einen Meter in die privaten Grundstücke legen. "Was dort gemacht werden muss, ist ausschließlich Sache der Grundstückseigentümer." Auch wies Lang darauf hin, dass in die Anlage nur "häusliches Schmutzwasser" eingeleitet werden dürfe, keinesfalls Fremdwasser. Erforderlich sei für jedes Grundstück der Bau eines Revisionsschachts, über den man die Rohre kontrollieren oder bei Verstopfungen reagieren könne.
Die Schmutzwasserleitung habe außerdem jeder Grundstückseigentümer gegen Rückstau zu sichern. "Eine solche Sicherung ist wichtig", machte er deutlich, damit nicht bei einem Rückstau im Haus bzw. Keller alles überflutet werde.

Lang und Lamberty forderten die Bürger auf, festzustellen, wo ihre bisherigen Abwasserleitungen liegen, damit man das in die Planung einbeziehen könne. "Wir sollten gemeinsam versuchen, für ihre Hausanschlüsse die geeignee Stelle zu finden", sagte Lamberty. Er erläuterte noch, dass der Schmutzwasserkanal in der Ortschaft komplett neu gebaut werde. Es sei sinnvoll, mit jedem Grundstückseigentümer vor Ort zu beraten, wo der Anschluss erfolgen könne. Erste Gespräche wurden im Anschluss an die allgemeinen Informationen schon geführt.


Hausanschlüsse kommen zuletzt

Die Ladefläche eines Kleintransporters diente dazu, den Plan aufzulegen, den Lamberty den Bürgern erläuterte. "In sechs bis sieben Wochen werden wir schon sehr weit sein, aber ich denke, dass wir es nicht ganz innerhalb der Ferienzeit schaffen werden", so Lamberty. Die Hausanschlüsse würden zuletzt erfolgen, sagte Lang. Im Herbst komme man in diese "spannende Phase." Er erläuterte, dass die bauausführende Firma im Auftrag der Grundstückseigentümer deren Hausanschlüsse legen werde. "Eine Verpflichtung hierzu besteht aber nicht", so Lang. Sinnvoll wäre es seiner Meinung nach schon, wenn eine Fachfirma diese Arbeiten ausführen würde. Er stellte klar: "Jeder private Hausanschluss muss von uns abgenommen werden, damit sichergestellt ist, dass alles ordentlich und fachgerecht ausgeführt wurde." Er wies noch darauf hin, dass laut Satzung die Funktionalität der Hausanschlüsse alle 20 Jahre zu überprüfen sei.

Der Kanal wird in der Ortsstraße im Mittel 2,6 Meter tief liegen, sagte Lamberty auf eine entsprechende Frage. Auch sei es Ziel, jeden Hausanschluss so tief wie möglich an das Kanalnetz anzuschließen. Mit einer Erdverkabelung für Telefon und Breitband wird es in Kurzewind eher nichts. Da mache die Telekom nicht mit. Allerdings könne man damit rechnen, dass die Stromleitungen in die Erde verlegt werden. Letztlich ist hier noch eine abschließende Abklärung mit dem Bayernwerk erforderlich, die Lang vornehmen wird.


Kosten werden teilweise umgelegt

Auf die Kosten für die Bürger eingehend meinte Bürgermeister Hennemann, dass ein gewisser Straßenanteil möglicherweise umgelegt würde. Sein Bauamtsleiter verbesserte: "Das wird wohl sicher so sein, das muss man klar sagen." Für die Anlieger in Kurzewind werde man sich bemühen, trotz einer Vollsperrung für Fahrgelegenheiten, auch für große Erntefahrzeuge, zu sorgen. "Wir wollen aber auf jeden Fall, dass der überörtliche Verkehr draußen bleibt", so der Bürgermeister.