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Der HAS-E und andere Favoriten


Autor: Klaus Schmitt

Zeil am Main, Montag, 06. Februar 2017

Über 80 Prozent der Fahrzeuge im Landkreis haben ein Wunschkennzeichen.


Der Wunsch der Ehefrau war eindeutig: "Ich will wieder einen Hasen haben!" Einen Hasen? Ein Haustier? Das gab es noch nie. Doch, doch. Hier geht es nicht um das putzige Kuscheltier, das auf vier Pfoten durch die Gegend hopst, sondern um HAS-E. Das ist eine besondere Buchstabenkombination auf dem Kennzeichen eines Autos, das für den Landkreis Haßberge zugelassen ist. HAS für Haßberge und das E machen den schönen Begriff perfekt.


"Gerne genommen"

Die 53-jährige Zeilerin hatte mit ihrem Mann schon einen Wagen mit HAS-E-Kennzeichen gefahren, und als der Kauf eines neuen Autos anstand, sollte es wieder ein HAS-E sein. Logisch also: "Ich will wieder einen Hasen haben." Den gab es dann auch. Die den Buchstaben folgende Ziffernkombination war da nur zweitrangig.

Der HAS-E gehört zu den am meisten ausgegebenen und beliebtesten Kombinationen im Kreis Haßberge, bestätigt Mathias Ullrich. HAS-E "wird gerne genommen", sagt der Leiter der Verkehrsbehörde für den Landkreis mit der Zulassungsstelle am Landratsamt Haßberge in Haßfurt. Er weiß, dass mittlerweile über 80 Prozent der Fahrzeuge im Landkreis mit einem Wunschkennzeichen ausgestattet sind. Nur die wenigsten Verkehrsteilnehmer verlassen sich auf den Zufall und nehmen, was ihnen die Zulassungsstelle anbietet.


Die alte Kombination behalten

Zu den Wunschkennzeichen zählt Ullrich auch, wenn Autobesitzer ihr altes Kennzeichen behalten wollen, wenn sie das Fahrzeug wechseln. Was für HAS gilt, ist natürlich auch für EBN und HOH und GEO möglich. Auch diese Kennzeichen für die drei ehemaligen Kreisstädte Ebern, Hofheim und Gerolzhofen (Landkreis Schweinfurt) gibt es im Zulassungsbereich Haßberge.

Beliebt sind laut Ullrich Kennzeichen mit nur einem Buchstaben nach HAS oder EBN oder HOH. Und besonders gerne werden einstellige Ziffern verwendet. Dann folgen die zweistelligen Ziffern. Und die Buchstabenkombinationen hinter dem HAS (oder dem EBN oder dem HOH) sind häufig die Namenskürzel der Fahrer. Was noch gewollt wird, sind so genannte Schnapszahlen: 777 oder 2222. Diese Reihen lassen sich beliebig fortsetzen.
Aber nicht alle Buchstabenreihen sind möglich. Es bestehen auch Verbote. Nicht erlaubt sind in Bayern zum Beispiel: HJ, NS, KZ, SS, SA. Diese Symbole stehen allesamt für die Nazi-Sprache.

Nicht ausgegeben werden auch AH und HH, die für Adolf Hitler oder Heil Hitler stehen könnten. Allerdings gebe es bei AH und HH kein gesetzliches Verbot, sagt Mathias Ullrich, sondern nur die Empfehlung des Freistaats, die Kombinationen für Kfz-Schilder nicht zu verwenden. Der Kreis Haßberge verteilt aktuell keine Schilder mit diesen beiden Buchstabenkombinationen. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass einige alte Fahrzeuge noch damit unterwegs sind. Denn früher wurden AH und HH im Landkreis zugelassen. "Altbestände sind noch da", schildert Mathias Ullrich.

Zwischen Verboten, Empfehlungen und Lieblingsschildern gibt es noch eine Grauzone. Was ist zum Beispiel mit S? In Kombination mit HAS ergibt sich das unschöne Wort HAS-S. Oder mit CH? Mit HAS zusammen entsteht HAS-CH. "Es gibt immer wieder kuriose Kombinationen", weiß Mathias Ullrich, und die Frage stellt sich, was ein Fahrzeughalter damit ausdrücken will. Will sich damit jemand outen oder eine Botschaft senden?
Noch ein Beispiel: Was ist mit IS? Die beiden Buchstaben stehen für die Terrormiliz Islamischer Staat. Über eine Entscheidung zu IS auf Kennzeichen werde offiziell diskutiert, beschreibt Mathias Ullrich. Er kennt Landkreise, die diese Kombination nicht ausgeben. Ein Verbot besteht nach seiner Darstellung aber (noch) nicht.