Der Gesangverein Eyrichshof wird 125
Autor: Helmut Will
Eyrichshof, Montag, 07. Juli 2014
Der Chor im Eberner Stadtteil feierte mit musikalischen Gästen sein 125-jähriges Bestehen. Dirigent Alfred Schröder wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
von unserem Mitarbeiter Helmut Will
Eyrichshof — Der große Innenbereich des Schlosses in Eyrichshof bot am Sonntag bei sommerlichen Temperaturen das passende Ambiente für die Feier zum 125-jährigen Bestehen des Gesangvereins Eyrichshof. Der Klangkörper mit seinen 96 Mitgliedern, von denen 17 Frauen und 14 Männer im Chor singen, verwandelte den Schlosshof mit seinen geschichtsträchtigen Gebäuden am Nachmittag zusammen mit seinen Gastchören in eine singende und klingende Arena. Alfred Schröder, langjähriger Chorleiter der Eyrichshofer Sänger, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Der Vorsitzende des Gesangvereins, Heinz Henig und seine Mitstreiter hatten keine Mühe gescheut, um das 125. Jubiläum des Gesangvereins zu einem Erlebnis für Sangesbegeistere werden zu lassen. Der Festtag begann am Vormittag mit einem Gottesdienst und einer Totenehrung in der Schlosskirche Eyrichshof.
Musik verbindet
Er freue sich, dass die Musik zu einem besonderen Anlass Sänger zusammenführt. "Die Geschichte des Gesangvereins Eyrichshof ist wie ein Spiegelbild der jeweiligen Zeit", sagte Märkel. Viele gemeinsame Auftritte würden Mitglieder von Chören zusammenschweißen. Er war sich sicher: "Hier geht es um etwas Schönes, hier geht es um etwas Wichtiges und Sinnvolles, hier geht es um eine wunderbare kulturelle Tradition in unserem schönen Land und hier in Eyrichshof."
Am frühen Nachmittag konnte Vorsitzender Heinz Henig im weiten Rund des Schlosshofes zahlreiche Gäste und Gastchöre willkommen heißen, wobei sein besonderer Gruß dem Schirmherrn, Hermann Freiherr von Rotenhan galt. Der Vorsitzende freute sich, dass die Chöre der Einladung des Gesangvereins Eyrichshof gerne folgten und sagte im Ausblick auf das Freundschaftssingen am Nachmittag: "Ich denke mit der Vielfalt der Chöre die heute zu uns gekommen sind, werden wir sicher zahlreiche Gesangsstücke von guter Qualität hören."
Hohes Niveau
So war es dann auch, als die einzelnen Chöre vor der wuchtigen Kulisse des Schlosses Aufstellung nahmen, um in etwa jeweils 25 Minuten Liedgut auf hohem Niveau vorzutragen. Ihren Aufführungen lauschten sowohl Mitglieder der Chöre als auch zahlreiche Besucher, die begeistert Beifall spendeten. Mitwirkende Chöre waren neben den Gastgebern der Gesangverein "Liederkranz" aus Memmelsdorf, der Polizeichor aus Bamberg, der ASV Chor aus Niederndorf und der Gesangverein Heldburg. Sie wurden bei einigen Gesangsvorträgen am Klavier von Bettina Mundt und Thorsten Liepe begleitet.
Neues Ehrenmitglied
Ein Höhepunkt des Tages war die Ernennung von Chorleiter Alfred Schröder zum Ehrenmitglied. Schröder leitet den Chor seit 1995 in bewährter Weise und habe viel in diesen investiert, sagte Vorsitzender Henig. Der so Geehrte versicherte seinen Sängerinnen und Sängern, dass er gerne ihr Chorleiter sei und sich immer im Kreise des Klangkörpers wohl gefühlt habe.
Der Schirmherr, Freiherr Hermann von Rotenhan lobte allen voran Heinz Henig: "Mit so einem Vorsitzenden, und das seit 34 Jahren, ist mir um den Gesangverein Eyrichshof nicht bange." Im Chor werde Gesellig- und Menschlichkeit gelebt. Der Schirmherr ging in seiner Rede kurz auf die Gründung des Chors ein und rückte die Entstehung des Ortes mit dem Schloss und seiner Familie in den Vordergrund seiner Worte. Gerne hätten schon sein Vater Eyring und seine Vorfahren den Gesangverein unterstützt und auch er tue das gerne. "Ich begleite den Gesangverein auf seinem weiteren Weg und kann schon heute sagen, dass er beim 150. Jubiläum gerne wieder an gleicher Stelle im Schlosshof feiern kann." Hermann von Rotenhan ermunterte den Verein, zielstrebig den Weg weiter zu gehen und wünschte dem Chor, dass er sich verjüngen könne.
Trotz aller Elektronik bewährt
"Mein lieber Herr Gesangverein", mit dieser Redensart aus dem 19. Jahrhundert, als Gesangvereine sehr beliebt waren, wandte sich Harald Pascher, Zweiter Bürgermeister der Stadt Ebern (FDP), an den Jubelchor. "Diese Redensart", so Pascher, "ist passend zu ihrem 125-jährigen Jubiläum, für welches ich im Namen der Stadt Ebern und unseres 1. Bürgermeisters, Jürgen Hennemann, beste Glückwünsche überbringe." 125 Jahre Chorgesang sei ein berechtigter Anlass gebührend zu feiern. Das zeige, dass sich der Chorgesang trotz der Flut an elektronischen Medien nicht in den Hintergrund drücken lasse. Singen sei eine Möglichkeit, sich und seine Talente zu entfalten, der Wert des Singens für die Gesellschaft werde nicht genügend in das Bewusstsein gerückt. Pascher bedauerte, dass Kinder in den Schulen nicht wie früher zum Singen angehalten werden. "Wer nicht schon in jungen Jahren an das Singen herangeführt wird und den Gesang als etwas Schönes erlebt, dem fehlt in späteren Jahren der Zugang hierzu", sagte der Zweite Bürgermeister. Sich selber sah er hierfür als "Negativbeispiel."
Pascher ermunterte die Sänger weiter unermüdlich den Chorgesang zu pflegen und schloss mit einem Zitat von Richard Wagner: "Das älteste, echteste und schönste Organ der Musik, das Organ, dem unsere Musik allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme." Weitere Grußworte sprachen Jaqueline Jäckisch von der Sängergruppe Baunach und Itzgrund, von den Patenvereinen "Liederkranz" Memmelsdorf Michael Dieckmann und vom Gesangverein Ebern Peter Müller. Einen umfassenden Rückblick über das Vereinsgeschehen gab Kulturrings-Vorsitzender Eberhard Wohl, der seine Worte mit einigen erheiternden Anekdoten würzte.