Druckartikel: Der Frühling bringt die Arbeit in den Landkreis Haßberge

Der Frühling bringt die Arbeit in den Landkreis Haßberge


Autor: Friederike Stark

Eltmann, Donnerstag, 02. März 2017

Es geht aufwärts mit den Temperaturen. Doch nicht nur die Natur nimmt Fahrt auf, auch die Arbeiten auf den Feldern nehmen zu - und auf den Straßen.
Startklar: Der Landwirt Klaus Hofmann aus Eschenbach (Stadt Eltmann) fährt momentan mit der Düngemaschine auf die Felder.  Foto: Friederike Stark


Nebelschwaden hängen über den Bäumen hinter Eschenbach. Ein leichter Wind weht. Ein paar Regentropfen fallen vom Himmel hinab. Doch es ist mild. Sechs Grad etwa. "Der Regen tut dem Boden jetzt gut", sagt Günther Hofmann, Landwirt aus Eschenbach. Der 68-Jährige und sein 46 Jahre alter Sohn Klaus nehmen so langsam die Frühjahrsarbeiten in Angriff. "Im Winter haben wir die Maschinen repariert, Buchhaltung gemacht und verschiedene Schulungen besucht", erklärt Klaus Hofmann.


Die ganze Familie hilft mit

Nun sei es wieder an der Zeit rauszugehen. "Momentan düngen wir die Felder nach und nach", sagt der 46-Jährige, der den Hof in Eschenbach mit seiner Familie im Nebenerwerb betreibt. "Bei uns packen alle mit an, auch meine Frau und unsere drei Kinder", sagt Hofmann.

Die Familie führt den Hof schon seit vielen Jahren. "Genau kann ich es nicht mal sagen, aber das Bauernhaus gibt es schon seit mehr als 200 Jahren und war immer im Familienbesitz", sagt Günther Hofmann.

Das Düngen im Frühjahr muss vorsichtig vonstattengehen. "Da denkt der Beobachter dann manchmal fälschlicherweise: ,Was fährt der denn jeden Tag raus und düngt sein Feld so viel?‘", sagt Günther Hofmann. Dabei sei es wichtig, nicht viel auf einmal, sondern nach und nach vorsichtig zu düngen. "Sonst sickert der Dünger ins Grundwasser, und das wollen wir vermeiden."

Klaus Hofmann, der Vollzeit in Schichten bei der Papierfabrik arbeitet, genießt es, im Frühjahr wieder auf die Felder fahren zu können. "Der Frühling ist in der Landwirtschaft schon eine schöne Zeit. Wenn alles blüht und man sieht, dass die Saat wächst."

Als nächstes steht nun die Aussaat von Zuckerrüben und Braugerste an. Und die Wiesen und Felder werden nach Schäden abgesucht. "Auf den Wiesen gibt es in diesem Jahr einiges zu tun, denn die Wildschweine haben ganz schöne Schäden angerichtet", sagt Günther Hofmann. Die Wildschweine hätten die Felder auf der Suche nach Eiweiß ordentlich durchkämmt. Auch die Graugänse, die erst in Sand und jetzt in Eltmann angekommen sind, sorgen für Probleme. "Die fressen uns das Getreide ab", sagt Klaus Hofmann.


Plagegeister im Garten

Auch für Hobbygärtner können nun im Frühjahr bereits manche Tiere zur Plage werden. Die Nacktschnecke etwa wird, wie die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenpflege mitteilt, schon bei knapp über null Grad aktiv. Und mit 400 Eier pro Jahr vermehrt sich die Schnecke rasend schnell. Die Bayerische Gartenakademie empfiehlt daher, Schneckenzäune aufzustellen oder Schneckenkorn auszulegen, damit man im Sommer in seinem Gemüsebeet Ruhe vor den Plagegeistern hat.

Dass Tiere die Arbeit der Menschen beeinflussen, ist nicht nur auf den Feldern und in den Gärten der Fall. Auch auf und neben asphaltieren Straßen gelten ein paar "Naturgesetze".

So wie auf dem Autobahnabschnitt der A 70, den die Autobahnmeisterei in Knetzgau verwaltet. Momentan sieht der Autofahrer neben der Autobahn noch Berge an Gehölz liegen. "Wir haben Ende Februar viel zurückgeschnitten, da wir vom 1. März bis zum 30. September dann nicht mehr zurückschneiden dürfen", erklärt Dieter Gonnert, der Leiter der Autobahnmeisterei.

Genauer gesagt: Zwischen März und September dürfen Hecken, Wallhecken, Gebüsche, Röhricht und Schilf nicht radikal zurückgeschnitten werden. "Denn ab März beginnt die Brutzeit der Vögel", erklärt Gonnert. Diese Regel gilt übrigens auch für den Privatbereich - auch hier ist ein Radikalrückschnitt ab März untersagt. "Eine Ausnahme gibt es natürlich, wenn Gefahr im Verzug ist", erklärt Gonnert: Totholz, Äste, die sich in die Fahrbahn neigen, oder Gewächse, die drohen umzustürzen, dürfen selbstverständlich entfernt werden.

Neben dem radikalen Rückschnitt nutzen die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei das Frühjahr für Reinigungs- und Aufräumarbeiten. Solange die Pflanzen an den Autobahnen nicht blühen, lässt sich der Müll leichter einsammeln. Damit sich die Natur, wenn der Frühjahrsnebel sich verzogen haben wird, im besten Glanz zeigen kann.