Der erste Tag im Landratsamt
Autor: Lisa Kieslinger
Haßfurt, Donnerstag, 01. Sept. 2016
Auch im Landratsamt starteten Azubis in ihr Berufsleben: Von Schlafmangel und einer gehörigen Portion Nervosität.
"Die letzten Nächte habe ich ziemlich schlecht geschlafen", erzählt Anika Heilmann aus Gleisenau. Nervosität und Vorfreude ließen die 16-Jährige kein Auge zu bekommen. Und dafür gibt es auch einen guten Grund: Die 16-Jährige hat am Donnerstag gemeinsam mit neun weiteren Jugendlichen ihre Ausbildung beim Landratsamt in Haßfurt begonnen. Anika Hofmann macht eine Lehre zur Verwaltungsfachangestellten. Auch ihre Freundin Luisa Willer, mit der sie gemeinsam auf der Realschule in Eltmann war, hatte am 1. September ihren ersten Tag im Landratsamt. "Es gibt schon Sicherheit, wenn man einen so neuen Lebensabschnitt mit jemandem anfängt, den man kennt", meint die 15-Jährige aus Eltmann.
Neben den zwei Köchinnen für die Haßberg-Kliniken, Laura Kirsche und Sophie Rippstein, und dem Gärtnerlehrling Henri Hofmann bildet das Landratsamt sechs Verwaltungsfachangestellte aus.
Das sind vier mehr als im letzten Jahr. Doch warum? Wie Landrat Wilhelm Schneider (CSU) bei der offiziellen Begrüßungsrunde ankündigt, hat sich der Aufgabenbereich der Verwaltungsfachangestellten geändert. Neben der Digitalisierung von Akten, veränderte auch die Flüchtlingswelle des letzten Jahres das Berufsbild. "Sie werden sehen: Die verstaubte, langsame Verwaltung ist ein Bild von gestern", verspricht Schneider.
Doch auch die hohe Fluktuation im Landratsamt ist ein Grund für die vielen Azubis. "Allein im letzten Jahr hatten wir 45 Personen, die ein- und ausgestiegen sind. Das ist sehr viel für uns", erklärt Horst Hofmann, Geschäftsführer des Landratsamtes. Zudem befinden sich aktuell elf Mitarbeiter in Elternzeit.
Und diese Anzahl könnte in Zukunft noch steigen, denn der Frauenanteil in der Kernverwaltung ist sehr hoch. "Es gehen aber auch immer mehr junge Männer in Elternzeit", erklärt Hofmann. Personaltechnisch stellen diese Gegebenheiten das Landratsamt vor große Herausforderungen. "Da ist es gut, wenn wir gut ausgebildete Jugendliche in der Hinterhand haben", erklärt Hofmann.