Der Bürgersaal in Ebelsbach bebte
Autor: Rene Ruprecht
Ebelsbach, Mittwoch, 16. August 2017
Das Musikfestival "Get Rhythm - Go Wild" in Ebelsbach begeisterte die Rock'n'Roller.
"Wir haben soooooo viel Spaß hier, kommt vorbei", "Und weiter geht's mit Tag zwei", "Lasst uns das Wochenende jetzt wiederholen", "Ich vermisse die verrückte Zeit", "Ein großartiger Ort" oder "Es war mal wieder großartig! Vielen Dank an das gesamte Team". Mit unzähligen Beiträgen und Kommentaren auf Facebook rühmten die Besucher während und nach dem Rock'n'Roll-Wochenende das internationale Festival "Get Rhythm - Go Wild" in Ebelsbach.
Nicht ohne Grund kamen die Fans aus vielen Teilen von Europa, darunter Belgien, Holland, Frankreich, Schweiz, Italien, Österreich, Tschechien, Slowenien, England und Spanien, in die fränkische Hochburg des Rockabillys. Und alle sind sich einig, dass die siebte Auflage wieder mal einen Zahn zugelegt hat und den Puls höher schlugen ließ.
Den wohl weitesten "Besucher-Weg" mit knapp 2000 Kilometern hatten die beiden Freundinnen Kristina Boyko (27) und Nadia Martemianova (30) aus Sankt Petersburg. "Mir fehlen einfach nur die Worte, es ist erstaunlich hier. Hier ist eine sehr freundliche Atmosphäre, in der sich gleichgesinnte Leute versammeln. Ich fühle mich sehr wohl hier, weil es eine große Familie ist, obwohl viele aus verschiedenen Ländern kommen. Für uns ist die Rockabilly-Musik immer ein guter Grund zu reisen", so Kristina, die als Stylistin und Model arbeitet.
Die russischen Gästen waren zum ersten Mal in Franken. Sie besuchten Haßfurt und Bamberg und "verliebten sich ganz schnell in die fränkische Gemütlichkeit. Die Landschaften sind wunderschön, die Städte sind gemütlich, Wein und Bier sind außerordentlich lecker und die Menschen sind toll. Wir haben es wirklich genossen, und deswegen kommen wir wieder", so die strahlende Kristina.
Nadia, die als Büroangestellte arbeitet und in einer Band singt, hat sich vor vielen Jahren in die "Rockabilly-Musik verliebt" und deswegen ihre Reisen immer mit Festivals verbunden. Sie hat sich "absolut in den Ort und das Event verliebt. Selbst das überwiegend schlechte Wetter hielt uns nicht davon ab, märchenhafte Häuser, ruhige Straßen und die nicht so ruhige Musik zu genießen. Die Bands und die DJs waren unbeschreiblich. Nicht zu vergessen: die freundliche Atmosphäre, das Gefühl der Einheit mit den Leuten, die ihre Überzeugung gemeinsam teilen. Ich vermisse jetzt schon diese glücklichen und verrückten Zeiten, deswegen komme ich wieder", kündigte Nadia an.
Bereits zum zweiten Mal war der Kontrabassist Carl Baker (45) sowohl auf als auch vor der Bühne beim Festival. Der Australier, der in Jöllenbeck (Nordrhein-Westfalen) wohnt, spielte am Donnerstag auf der Preparty mit den "The Booze Bombs" (letztes Jahr mit "B and the Bops") und er sagt: "Es ist für mich eine Ehre, in den letzten zwei Jahren auf dem Festival gespielt zu haben. Für mich ist es ein Highlight im Kalender geworden. Es ist ein Fest, das ich wieder besuchen werde, auch wenn ich nicht spiele. Der Veranstaltungsort ist toll mit viel Platz zum Tanzen. Das fränkische Bier und Essen sind einfach spitze. Hut ab an die Veranstalter, die mit ihren Familien und Freunden unermüdlich arbeiten, damit jeder eine tolle Zeit verbringen kann, und es gelingt definitiv."
Für den 48-jährigen Franzosen David Boutevin aus Straßburg ist das Festival "ein gigantisches Familienfest mit Freunden. Ich glaube, das fühlt jeder hier. Hier herrschen Glück, Einfachheit und Rockabilly, weil alle die gleiche Leidenschaft mitbringen und ausleben, einfach Spaß haben. Ich liebe diese fränkische und internationale Atmosphäre", betont er.
An drei Tagen gab es ein buntes Programm um die Welt des Rock'n'Roll und Rhythm & Blues. Neben der hochklassigen Live- und DJ-Musik wurden auch ein Flohmarkt und Tanzkurse, Oldtimerfahrt und Shoppingerlebnis angeboten.
Für den pausenlosen Ausnahmezustand auf der Bühne und den Tanzflächen sorgten an drei Tagen: "The Booze Bombs" aus dem Schwarzwald, die französischen "Hoodoo Tones", "The Domestic Bumblebees" aus Schweden, der Australier "Pat Capocci" aus Sydney. Vom US-amerikanischen Plattenlabel "Wild Records" kamen "Chuy & the Bobcats" aus Mexiko sowie "Omar Romero" aus Los Angeles. "Marcel Bontempi & Ira Lee" wurden von den "Rhythm Rockets" um Basti Rottmann (Gitarre), Marco Maas (Kontrabass) und Stefan Dürrbeck (Schlagzeug) aus der Region unterstützt. An den Plattentellern standen DJ Mike aus Ebelsbach, DJane Silvia aus Stuttgart, DJ Mauro Get Rhythm aus Mailand, DJ Wildcat Udo aus Berlin und DJ Little Boy Blue aus Zürich mit originalen Singles-Schallplatten.
Der Schweizer Luka Rafael Josic (23) war schön öfters in Franken und kam nach seiner ersten Begeisterung im Vorjahr wieder zum Festival nach Ebelsbach, weil "es nicht nur gutes Bier und Essen gibt, sondern auch ein Fest, das Weltklasse ist. Hier passt einfach alles", sagte der Musikfan unserem Portal.